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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tod im Frühling


Erich Kykal
01.05.2013, 12:08
Ein junges Jahr trinkt aus des Winters Neige
die letzte Kühle fort in seinem Gange,
so wohlerblüht und ach, ersehnt so lange,
und neues Grün verbirgt die alten Zweige.

Wie habe ich gehofft, dass es sich zeige!
Von Jahren müde wie von Zeichen bange
geh ich ihm zu in altem Trott und Zwange
ein letztes Mal, bevor ich endlich schweige.

Und es ist gut so, denn vor allen Dingen
erweisen wir uns würdig im Verzichte.
Mag auch im Leben manches nicht gelingen,

so bleiben wir, versöhnt mit unserm Leiden,
von ewig frischen Wandels weichem Lichte
getröstet doch, wenn wir vom Leben scheiden.

Chavali
22.10.2013, 13:35
Hallo Erich,

dieses schöne Sonett habe ich sehr gern ausgegraben :)

Hier ist der Wortlaut sehr poetisch und die Melancholie kommt auch nicht zu kurz.

Allerdings sterben mehr Menschen im Herbst als im Frühjahr :D

Darauf einen guten Tropfen: Lass uns noch viele Frühlinge erleben ;)

LG Chavali

Erich Kykal
22.10.2013, 20:24
Hi, Chavi!

Leider nicht die richtige Jahreszeit für dieses Sonett - das kommt davon, wenn man ein halbes Jahr zu spät kommt...;):rolleyes::D

Sorry - ein klein wenig Ätzen muss erlaubt sein, auch wenn du Gute es gewiss nicht verdient hast, so innig, wie du dich letzthin meinen Werken gewidmet hast!
An dieser Stelle nochmals allerherzlichsten Dank dafür!:)

LG, eKy