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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spiegelschatten


Erich Kykal
11.05.2013, 11:57
Wir schaun vorbei am eigenen Gesichte,
wenn unser Blick an einen Spiegel streift!
Der Teil von uns, der in die Tiefe greift,
erkennt die dunkle Seite der Geschichte.

Denn abseits jener scheinbeglänzten Lichte,
die sich als unser Wesenskern begreift -
wo das Gewissen durch die Schatten schweift -
macht Wahrheit jede Illusion zunichte.

Dort schleichen wir um ungetilgte Schulden,
und aufgescheuchte Geister wissen drum.
Es ist der Ort, den wir nicht lang erdulden,

und immer zirkeln wir darum herum.
Den Spiegel aber kann man nicht belügen -
dem Selbsterkennen müssen wir uns fügen!

Chavali
20.10.2013, 14:13
Hi Erich,

hier mal wieder ein bisher unkommentiertes Gedicht von dir.

Themen, die sich um gespiegelte Wahrnehmungen drehen, sind immer ein dankbares Thema,
in dem man sein eigenes Leben sehr gut reflektieren kann.
Das ist dir auch hier wunderbar gelungen!

Manchmal möchten wir gar nichts wissen, weil es so bequem ist.
Doch kommt man doch irgendwann nicht über ein Selbsterkennen hinaus.

Gern gelesen!
LG Chavali

Erich Kykal
20.10.2013, 15:34
Hi, Chavi!

Du meintest wohl: Wir kommen nicht an einem Selbsterkennen vorbei!?

Vielen Dank für diese Gruftöffnung!:D

Ab und zu ergreift mich ein Furor, der in solch moralisierenden Gedichten gipfelt. Nicht jedermanns Sache, also freut es mich, dass es dir gefällt (erst heute wieder so eins geschrieben: Intoleranz).
Ich weiß, den berühmten Zeigefinger kriegt keiner gern vorgeschwungen - eine ganze Gesellschaft schon gar nicht, aber irgendwie überkommt es mich manchmal, obwohl ich ehrlich gesagt der letzte sein dürfte, dem ein Naserümpfen über allgemeine Schwächen dank eigener ständig erwiesener charakterlicher Unvollkommenheit überhaupt zusteht!:rolleyes::D

LG, eKy