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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hinter Bildern


wüstenvogel
30.09.2013, 22:43
"Was wir sehen, sind die Bilder, die wir voneinander geschaffen haben
und die verhindern, dass wir miteinander in Kontakt kommen."
(Krishnamurti, Einbruch in die Freiheit)

Gedanken
Erfahrungen
Vorstellungen
Wünsche
Ängste
Hoffnungen
stehen zwischen uns
sind die Räume
die uns trennen
verhindern
dass wir erkennen
wie wir sind
was wir sind
wer wir sind.

Können wir uns entdecken
wenn wir uns
hinter Bildern
verstecken?

Chavali
01.10.2013, 20:25
Hallo wüstenvogel,

schau mal, diesen Text hattest du schon einmal eingestellt :o

Hinter Bildern (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=11034Hinter Bildern)

Was machen wir denn da? ;)

LG Chavali

wüstenvogel
01.10.2013, 21:42
Hallo Chavali,

da ich mich in verschiedenen Gedichteforen rumtreibe,
kann das schon mal passieren (sollte aber nicht!)

Ich bitte um Löschung!

Viele liebe Grüße

wüstenvogel

Narvik
24.05.2014, 10:18
Hallo wüstenvogel,

das ist eine interessante Frage, denn was bleibt uns anderes übrig, als uns hinter Bildern zu verstecken? Jeder Mensch besitzt seine eigenen Eindrücke und somit auch seine eigenen Bilder, mit denen er lebt und auskommen muss.
Die Bilder der anderen sind für uns nicht nachvollziehbar, wir können uns auch darüber nur ein eigenes Bild machen.
Dies führt logischerweise zu Verfälschungen und Verfärbungen, die uns in unseren Ansichten trennt.
Ich persönlich glaube, das ist ein Teufelskreis, aus dem es auch so leicht kein Ausbrechen gibt. Aber es ist auch die Ursache für viele Konflikte, denn vieles erscheint in der persönlichen Sicht anders, als es in Wirklichkeit ist.
Darüber lohnt es sich, einmal nachzudenken.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

wüstenvogel
24.05.2014, 12:50
Hallo Narvik,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Sicher brauchen wir Bilder, um uns auszudrücken,
doch wir sollten uns klar darüber sein,
dass es "nur" Bilder sind - und Bilder sind nicht das Leben.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel

Falderwald
01.06.2014, 17:58
Moin wüstenvogel,

ich kenne einige Schriften von Krishnamurti, kann aber nicht allen seinen Aussagen bedingungslos zustimmen.
So auch dieser nicht, denn meines Erachtens ist sie nicht allgemeingültig, denn es sind eben auch die Bilder, die wir voneinander geschaffen haben und die uns miteinander in Kontakt bringen.
Was freilich nicht heißt, dass die umgekehrte Aussage nicht auch stimmt, aber sie ist eben nur eine Seite der Medaille.

Ich sehe es so, ohne Bilder keine Welt, kein Bewusstsein und kein Leben, wie wir es kennen. Wir sind nun mal auf Bilder, ob visuell oder klanglich, geschmacklich etc., angewiesen. Bilder sind unser Leben und Gedanken, Erfahrungen, Vorstellungen, Wünsche, Ängste und Hoffnungen sind genau das, was unsere Individualität ausmachen.
Diese können wir miteinander teilen. Wir spiegeln uns in den Bildern der anderen wieder, können mitempfinden, mitleiden und lieben.
Natürlich gibt es auch die negativen Gefühle und Bilder, die genau das Gegenteil bewirken, doch das sind die Relationen die wir brauchen, um zu erkennen, was für uns gut oder schlecht ist.

Die nackte Existenz, das pure Leben gibt es nicht, das ist eine Utopie und ich weiß auch nicht, ob diese erstrebenswert wäre, denn das eigentlich Menschliche ginge dabei verloren.

Wenn die Bilder aufhören, dann bin ich tot und habe eine reine Form erreicht, nämlich die pure Nichtexistenz.

Solange aber die Bilder auf mich einströmen, solange lebe ich und kann mich an ihnen orientieren. Ich muss gar nicht wissen, wie ich bin, was ich bin oder wer ich bin, es reicht mir zu wissen, dass ich bin.
Was will ich also entdecken, wenn ich mich meiner Bilder entledige?
Den Tod? Der kommt eines Tages ganz von selbst. Solange aber möchte ich meine Bilder behalten. :)


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

wüstenvogel
01.06.2014, 22:07
Hallo Falderwald,

danke für deinen Kommentar.

Ich stimme auch nicht mit allem überein, was Krishnamurti gesagt hat.

Wir brauchen Bilder um zu leben - mir geht es beim Schreiben von Gedichten oft so, dass ich ein bestimmtes Bild oder mehrere im Kopf habe.

Anderseits verhindern Bilder oft, sich auf etwas Neues einzulassen, weil wir schon eine bestimmte Vorstellung davon im Kopf haben.

Besonders bei fremden Menschen, mit denen wir in Kontakt kommen, neigen wir dazu, sie wegen ihres Äußeren (vor)schnell zu beurteilen - wir machen uns dann viel zu schnell ein Bild.

Bilder können uns voneinander trennen, aber auch miteinander verbinden.

Mit voller Absicht habe ich die 2. Strophe als Frage formuliert.

Wir tragen so viele Erfahrungen, Vorstellungen, Ängste mit uns herum, von denen einige sicher notwendig sind, doch auf einen guten Teil könnten wir verzichten. Die Vorstellung Krishnamurtis, in jedem Augenblick des Lebens völlig unvorbelastet und neu anzufangen,
klingt faszinierend, ist aber für uns nicht umzusetzen.

Wir müssen lernen, mit unseren Bildern zu leben, und doch existiert auch eine Wahrheit hinter den Bildern, davon bin ich fest überzeugt.
Von Zeit zu Zeit sollten wir versuchen, uns dieser Wahrheit zu nähern.

Danke für deine intensive Auseinandersetzung mit meinem Text.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel