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Walther
02.01.2014, 17:40
Das Wort, das Frisbee und die Truhe


Ich traf am Rand des schmalen Horizontes
Ein Wort, das fest gebannt am Abgrund stand.
Die Erde war kreisrund mit einem Rand,
Ein Frisbee, wenn auch ein schön hell besonntes.

Ein Gott hat es in seine Bahn geworfen.
Da kreist es nun und quert die stillen Sphären,
Die furchtbar gern allein gelassen wären,
Und wellt sie auf. In zwölftonhaft amorphen

Und schrillen Tönen knistert so ein Zischen,
Als ob vier Hände über Saiten wischen,
Durch dieses Weltalls wunderbare Ruhe.

Das Wort verbog sich in die blaue Weite
Und schaute auf die abgewandte Seite:
Dort stand geöffnet eine leere Truhe.

gerig1
02.01.2014, 19:11
Hallo Walther,
Interessantes Werk, muss es mir aber noch das ein oder andere mal durch den Kopf gehen lassen um die philosophische Quintessenz herauslesen zu können, aber bleibt spannend ob sich Interpretationsversuche mit den Gedanken des Schreibers decken werden.

Die Erde mit einer wild rotierenden Flugscheibe zu vergleichen, die für Wirbel und Unruhe stiftet, klingt spannend ... ich grüble mal weiter über 'das Wort' in der Hoffnung, dass das Frisbee nicht zu bald wieder in dieser Truhe landet.

Walther
03.01.2014, 16:16
hallo gierig1,

danke fürs reinlesen. ich habe sprachlich noch ein wenig ausgebessert.

das sonett spielt mit mehreren bedeutungsebenen und benutzt dazu alte und neue metaphern. zuerst einmal soll es gut klingen und reizvoll unterhalten. wenn das gelungen ist, freut es mich.

ein frohes und kreatives 2014!

lg w.