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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : dum loquimur


wolo von thurland
27.06.2015, 08:42
Erstarrter Giganten gesichtslose Häupter beschatten sich, ziehen sich über, als wären es kühlende Tücher, die mittäglich reglos erscheinenden Schlieren, verzwirbelt am westlich und nördlich ganz mählich zerbröckelnden Föhnhimmel.

Die blendend und schnee-weissen Rippen und Schulpe verzwirbeln sich stärker, verändern, noch etwas verschlafen, doch stetig gekitzelt von ostwärts gemächlich vorbei defilierenden Wölkchen, zusehends ihr Aussehen.

Der Wanderer lauscht und hält inne.

Verschiedenste Arten von Wespen, auch allerlei andern Insekten, besuchen, versunken in meditatives Gesinge, die Halme und Blüten der einstweilen frohgemut aufrecht dem Licht und der Wärme sich öffnenden Flora der Almweiden.

Ein emsiges Surren und Brummen, ein eifriges Flattern und Schlagen von winzigen Flügeln, ein Sirren und Schwirren eröffnet dem Ohr die Gewissheit, dass strebsame Wesen, die menschliches Wissen und Technik entbehren, vorausschauend Wetter beobachten, deuten und nutzen.

Das Leben, so sagen die Menschen, sei planvoll zu führen, der Wille bestimme das Elend so gut wie das Glück.

Der Wanderer sieht diese Wespen und Blumen, bewundert ihr planloses Wirken und Schaffen und denkt sich, dass solcherlei Wesen im Grunde die glücklichsten sind.