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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angebrochener Morgen


Angelika
07.12.2016, 05:57
Wie traurig im Regal der Wecker tickt,
das Ticken hat so was von Stetigkeit.
Ist ja, so scheint es dir, beinah verrückt:
Pro Tick ein Quäntchen deiner Lebenszeit.

Blass starren dich die Zimmerwände an,
der Morgendämmer kommt ganz leis herein.
Der Wecker tickt, der kleine Mordstyrann,
und von der Lampe her ein blasser Schein.

Von draußen nur sehr schwach ein Laut,
du hörst, der Fahrstuhl setzt sich in Betrieb.
Dir kriecht ein Grieseln über deine Haut:
Der Wecker tickt, der sture Zeitendieb.

Dana
07.12.2016, 19:17
Hallo Angelika,

mir gefällt die Philosophie darin sehr.
Den angebrochenen Morgen nehmen wir noch wahr, ungern wahr. Wir haben gut geschlafen.
Dieser Zeitendieb von Wecker ist aber immer da. Er nimmt uns jedes Quäntchen unserer Lebenszeit, bzw. er zeigt es nur an.:)

Liebe Grüße
Dana

Angelika
07.12.2016, 20:26
Nicht ganz ernst gemeint, Dana. Man muss die Sache einfach mal umdrehen, dann kommt man auf die seltsamsten Philosophien. Schön, dass du reingesehen hast.

Angelika

juli
08.12.2016, 16:55
Hallo Angelika,

Du bedichtest die Zeit, die unerbittlich weiter schreitet. Das Wort „ tickt“ kommt oft vor. Ich vermeide solche Wortwiederholungen. Aber hier finde ich das richtig klasse. Überhaupt sind deine Worte klar und deutlich. „ Grieseln“ finde ich auch super!

Fazit: lasse den Wecker im Nebenraum, vielleicht bleibt die Zeit ja stehen.:Aua:)

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Angelika
09.12.2016, 08:01
Liebe Syranie,

deine Idee mit dem Nebenraum ist Klasse. Ich probiere es gleich mal aus, habe es ja auch nötig. Danke.

Angelika