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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zeitliche Vergeblichkeiten


Walther
10.02.2017, 16:36
Zeitliche Vergeblichkeiten


Ich hab die Stunde mir gelogen
Gebogen zu dem schönen Kranz;
Minuten hab ich durchgezogen,
Sekunden gingen schnell – und ganz.

Die Tage habe ich betrogen.
Ich seh es nun aus der Distanz,
Die Schwalben sind längst fortgeflogen.
Die Blüten blühen Dominanz.

Die Jahre wurden abgebogen –
Die Jugend wurde zur Monstranz –,
Die Monde dabei eingesogen:
Es blieben Zeiten ohne Glanz.

mallarme
26.03.2017, 22:42
Hallo Walther,
find das Gedicht ganz interessant, gut durchkonstruiert.

Hatte mal vor nicht zu langer Zeit was ähnliches gemacht,

hab aber versucht dem ganzen noch ne positive Wende zu geben.

So 100 % isses auch nicht gelungen, aber schau mal:

Leben? - Leben!

Tag an Tag reiht sich in diesem Leben,
Wochen füllen langsam die Quartale,
Jahr um Jahr geht so dahin,

ein Leben, nur wenig aus der Spur,
nicht links, eher rechts daneben,
ein Leben ohne Licht und wenig Schatten,

ein Leben, das aus unerfüllten Träumen nur
besteht, die Illusionen längst entsorgt sind,
und in dem kein Platz für Neues mehr gegeben,

was ist das für ein Leben, ein Leben ohne Sinn?
Kann da nur der Tod noch kommen, oder gar …
ein neues Leben, geboren aus sich selbst heraus,

ein Leben, voll und ganz erfüllt, ein Leben …
ganz herausgelöst, aus Takt und Gleichklang
unsrer engen Welt, ein gutes, neues Leben!

Walther
03.04.2017, 08:51
Hi mallarme,

danke fürs reinlesen und die freundlichen worte. dein weiterdichten freut und ehrt meinen text.

mein vorschlag für dein gedicht: einfach als neuen text unter deiner autorenschaft einstellen. die insulaner werden ihn sicher diskutieren!

lg W.