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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : herzlos


Cheeny
31.07.2017, 00:55
nach jahren
triffst, du vater,
auf dein kind

es berührt dich
kaum
und du gehst
achtlos vorüber

dein kind rührt sich
kaum
verachtet dich
trotzdem nicht

aber es geht
getroffen
für jahre

Chavali
31.07.2017, 20:40
Liebe Liara,
nach jahren
triffst, du vater,
auf dein kind

es berührt dich
kaum
und du gehst
achtlos vorüber

dein kind rührt sich
kaum
verachtet dich
trotzdem nicht

aber es geht
getroffen
für jahre ja, das ist schlimm für ein Kind und wird sein Leben prägen und stets begleiten.
Es fragt sich, ob es vielleicht ganz und gar die Schuld daran trägt.

Wieder ein berührender Text zum Thema Selbstvorwürfe...
Ich kenne da selbst so jemanden, dem es so geht (oder gegangen ist).

Aber sag, ist das Komma in Zeile 2 nicht verkehrt gesetzt?
m. Mn. nach muss es hinter du stehen:

nach jahren
triffst du, vater,
auf dein kind

Und 2x kaum will mir auch nicht richtig munden (in Abschnitt 3).
Wie wäre es mit:


dein kind ist
traurig und enttäuscht
verachtet dich
trotzdem nicht


oder ähnlich....:)


Gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali

Cheeny
31.07.2017, 21:05
liebe chavali,

ich freue mich sehr, dass du mein gedicht kommentierst. ich danke dir dafür.

nein, das komma bei vater ist absichtlich so gesetzt, denn es wird nicht der eigene vater angesprochen, sondern ein mann, der eigentlich ein vater sein sollte.

diese kleine geschichte gehört mit zu dem gedicht:

http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?p=105482#post105482

und auch dieses kleine gedicht gehört mit dazu:

http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=17405

dass das doppelte "kaum" stört, war eigentlich beabsichtigt, es soll ein wenig wie ein faustschlag auf den tisch wirken, wie ein gong der wachrüttelt. ich lasse es jetzt erst mal stehen, wenns nichts ist, kann ich es später immer noch ändern.

liebe grüße
liara

Chavali
31.07.2017, 21:42
Liebe Liara,

deine Antwort auf meine Einwände klingen plausibel.
Wenn du das so gelesen haben möchtest, ist es ok :)

Die beiden anderen Texte (Links) habe ich auch gelesen und dachte mir schon,
dass das alles zusammenhängt.

Es fügt sich alles zu einem Großen und Ganzen.
Die Geschichte einer Familie, die keine (mehr) ist oder nie eine war.
Ein Vater, der sich aus der Verantwortung stiehlt, dem nur eines wichtig ist:
Er selber.

Traurig, das alles. Und wer leidet? Nur die Kinder und nur sie :(


Lieben Gruß,
Chavali

Cheeny
31.07.2017, 23:01
ja, chavali, kinder sind meist die leidtragenden.

er ist nur sich selbst wichtig! treffender hättest du es nicht formulieren können. auf die idee bin ich noch gar nicht gekommen. von diesen "vätern" gibts garantiert noch jede menge.

liebe grüße
liara