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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Schnee


Eisenvorhang
21.01.2018, 14:11
Und wie von einem Treiben fort getragen,
als bliese Dich der graue Wolkenmund
hinab zu immer niederen Etagen,
in Frieden gleitend ohne Hast zu Grund.

Einst warst Du klares Wasser hier auf Erden
gesammelt in den Tiefen weiter Seen
und schiedest nur, um Kondensat zu werden,
so stiegst du auf zu größeren Ideen.

Jetzt saust in sanfter Brise mein Verehren
in seiner warmen Nacktheit Dir empor.
Du breitest deine kristallinen Ähren
in weiser Demut und du trittst hervor.

Chavali
14.08.2018, 10:01
Hallo EV,

auch dieses wunderschöne Gedicht blieb bisher unkommentiert.
Wie schade!
Das ändere ich jetzt und finde den Gedanken an Schnee herrlich
bei der gerade vorherrschende Hitze :D
Richtig schön kühl und erholsam!

Nein, im Ernst, das ist einfach sehr schön geschrieben! Klangvoll und melodisch!
Und wie poetisch du den Schne(fall) beschrieben hast!

Und ich freue mich, dass ich es entdeckt habe :)

LG Chavali

Laie
14.08.2018, 11:12
Auch hier muss ich Chavali für das Hervorsuchen danken!

Ein wirklich außergewöhnliches Gedicht, EV.

Du beschreibst hier den Schneefall und seine Ursprünge in wunderbaren und auch für die Lyrik ausgefallenen Worten. Toll!

Zwei kleine Anmerkungen hätte ich dennoch:

1. Das Hinabblasen in S1 kommt mir etwas stürmisch vor und scheint für mich deshalb ein Widerspruch zum sanften Gleiten zu sein.

2. Ähnliches finde ich in der letzten Strophe. "Jetzt saust in sanfter Brise...". Die sanfte Brise ist für mein Empfinden ein langsamer und bedächtiger Luftstrom, der nicht gerade saust.

Ansonsten: Ein Genuss!

Beste Grüße,
Laie