Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Stadt schläft
Das Licht goldner Kuppeln bricht sich im Fluss,
der träge und schwer hier landabwärts fließt.
Kein Ton ist zu hören, denn es schläft tief
die Stadt, die sich um die Hügel ergießt.
Am Ufer bin ich heut die schwarze Gestalt,
steh reglos und lausche und späh in die Nacht.
Gedanken verwirbeln in meinem Kopf,
die ich mir schon viele Jahre gemacht.
Sie lassen mich endlich nun ruhig sein,
wie der Fluss und die Stadt in der Ferne.
Ich steig in das kalte Wasser hinab,
vor mir die entspiegelten Sterne.
a.c.larin
14.07.2009, 09:20
liebe chavali,
welche zaubrisches nachtlied an eine stadt!
nur mit "entspiegelten" sternen weiß ich mir nichts rechtes anzufangen.
sollte es nicht vielleicht heißen: vor mir die sich spieglenden sterne....?
(würde ja zum bild der badenden passen)
verträumten gruß
larin
Liebe larin,
ich liebe Stadtgedichte, egal in welcher Form, am liebsten was Melancholisches...
Und so ist die Person, das LyrI, auch keine Badende, sondern eine, die sich ertränken will :(nur mit "entspiegelten" sternen weiß ich mir nichts rechtes anzufangen.
sollte es nicht vielleicht heißen: vor mir die sich spieglenden sterne....?
(würde ja zum bild der badenden passen)Deswegen ist auch die Wasseroberfläche nicht mehr glatt und die Sterne spiegeln sich nicht mehr ruhig,
sondern aufgewirbelt, eben entspiegelt...
Reicht dir das als Erklärung?
welche zaubrisches nachtlied an eine stadt!Danke dir!
Ist die Selbstmörderin nicht ein bisschen zu makaber?
Lieben Gruß,
Chavali
a.c.larin
15.07.2009, 09:27
oh chavali,
das habe ich doch tatsächlich ganz anders gelesen!
darum also "entspiegelt", ja , dann stimmts natürlich wieder...
die "ruhe" , von der das LYRICH erzählt , ließ in meinem kopf ganz andere assoziationen entstehen...
liebe grüße
larin
Liebe Chavali,
sei mir nicht gram, wenn ich einen Teil meines ersten Kommentares wiederverwende!
Die Langverse gefallen mir hier außerordentlich gut, auch das Chavali-Reimschema paßt hervorragend zum Inhalt.
Wie nennt man das? In allen Sätteln gerecht!
Jetzt zitiere ich mich:
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Liebe Supikatzi,
Zu den Reimen und der Metrik wurde ja schon so gut wie alles gesagt.
Ich habs jetzt mehr mit dem Inhalt.
Ein Selbstmörder (?) kommt mit sich selbst ins Reine, seine Gedanken werden klar.
Das Letzte, was er sieht, sind die reflektierten Sterne auf der Wasseroberfläche.
Ich kann aber auch völlig daneben liegen!
Das rührt mich an, Dein Gedicht.
Zitatende.
Wäre das Wetter nicht so entsetzlich schwül, hätte ich mich zu mehr aufgerafft!
Lieben Gruß
von
cyparis
Liebe larin,
schön, dass du noch mal reinschaust :)
So wie du den Text gelesen hast, kann man es natürlich auch tun - eine Badende, wie romantisch.
Dann würde eine sich spiegelnde Wasseroberfläche auch schön sein.
Danke für deine Rückmeldung und liebe Grüße nochmals :)
Liebe cypi,
es gibt eine Reihe von Gedichten, die ich sehr gern hier haben möchte und dieses gehört dazu.
Darum weiß ich, dass du es auch schon gelesen und kommentiert hast.
Umso glücklicher bin ich, weil es du es noch einmal für wert befunden hast, hier einen Beitrag zu schreiben.
Du liegst völlig richtig mit deiner Interpretation.Das rührt mich an, Dein Gedicht.Was will man mehr? Ich danke dir von Herzen!
Liebe Grüße auch an dich!
Chavali :)
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