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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Traum I


Galapapa
25.07.2009, 16:12
Düster, schwarz und fern des hellen Lichts,
scheinbar ohne echtes Ende,
so umhüllt das leere Nichts
jenen Raum, aus dem ich sende,
meine Botschaft an die Kläger eines längst vergangenen Gerichts.

Meine Füße finden wenig Halt
auf den Resten fester Erde,
die noch trotzen der Gewalt.
Ohne dass ich ängstlich werde,
sehe ich sie bröckeln, wie sie Stück für Stück verlieren an Gestalt.

Angst, wo bist du? Ich bin hier!
Warst doch immer, ernst und heiter,
in des Lebens Schluchten mir
treuer, ständiger Begleiter.
Heute brauch ich auf dem Rücken diese schaurig kalte Hand von dir.

Schnell holt meine Hoffnungslosigkeit
Glauben und Vertrauen ein.
Lähmung macht sich langsam breit.
Ganz am Abgrund und allein,
fallen meine Tränen endlos lange vor mir in die tiefe Dunkelheit.

Chavali
06.08.2009, 23:40
Lieber Galapapa,

ja das ist der Stoff, aus dem die Albträume sind.
Wie in einem Gruselfilm laufen manche Sequenzen ab.

Ich finde, du hast diesen schrecklichen Traum in interessante, traumtechnisch
nachvollziehbare Bilder gebracht.


Lieben Gruß,
Chavali

Galapapa
08.08.2009, 13:40
Hallo Chavali,
danke für Deinen lobenden Kommentar!
Mit Deiner Interpretation liegst Du richtig; es ist wirklich die Beschreibung eines verwirrenden, diffusen und schrecklichen Traumes, für den es sicher einige Deutungsmöglichkeiten gibt.
Für mich war die Herausforderung, so etwas in Gedichtform umzusetzen.
Nochmals danke und einen herzlichen Gruß an Dich!
Galapapa

Dana
09.08.2009, 15:25
Lieber Galapapa,

wunderbar!:)

So sind sie, die Alpträume, und für jede Steigerung zu haben.
Du hast eine Verdichtung geschaffen, die jedem Träumer Bilder erster Klasse bereitet. Jeder Vers ist metrisch perfekt und strophenübergreifend gekonnt umgesetzt.

Ich habe mich einst sehr intensiv mit Traumdeutung beschäftigt, bin aber nach wie vor nicht sicher, ob Träume bedeuten oder ob Erlebnisse und Gedanken vom Unterbewusstsein auf eine ganz eigenwillige Weise verarbeitet werden, zu der wir noch keinen Zugang haben.

In Abständen "leide" ich fast unter Alpträumen. Sie lähmen mich und lassen mich noch im Wachzustand Bilder sehen, die ich nicht sehen will.

Darum zu Beginn das "wunderbar".:) Alpträume sind also völlig "normal".

In deinem Gedicht ist so ein Alptraum sogar ein Lesegenuss.

Liebe Grüße
Dana

Galapapa
09.08.2009, 19:37
Hallo Dana,
von Deiner Begeisterung bin ich ganz hingerissen, danke!!
Traumdeutung ist meiner Meinung nach einerseits sehr faszinierend, andererseits aber am Ende meist unbefriedigend. Es macht Spaß, und als solchen sollte man es auch betreiben, glaube ich...
Wenn Du unter Alpträumen leidest, dann kann ich Dir vielleicht sogar helfen. Meine ausgeprägte Höhenangst und Flugangst haben mir früher regelmäßig Alpträume beschert.
Ich habe dann gelernt, Träume zu beeinflussen, d.h. ihnen eine positive Wendung zu geben und bin seitdem frei von diesen Horrorerlebnissen.
Wenn's Dich interessiert, kann ich's Dir beibringen. Meld Dich einfach über PN.
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa