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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wölfe


Ivarna Woolfen
12.08.2009, 07:37
Wölfe

Des Erdballs ärmste Kreatur
ist homo sapiens, keine Frage.
Es kümmert ihn das Fressen nur
vom Kindbett bis zur Totentrage.
(Was soll er tun? Er ist ein Wicht
in diesem traurigen Gedicht! - Hehe!)

Im Herzen hechelt heiß die Gier
und dreht sich wild im Kreise.
Des Menschen allerärgste Zier -
sie ist und bleibt nicht leise.
(Er will etwas, bekommt es nicht
und zieht ein neidisches Gesicht - Haha!)

Die Schulterblätter stechen 'raus.
Ganz ähnlich auch die Rippen.
Dabei lebt er in Saus und Braus
und muss nicht Brote stippen.
(er-arbeitet, er-starrt, er-bricht
unter dem eigenen Gewicht! - Hihi!)

Und wenn du flennst und wenn du kreischst
Es soll dir niemand helfen!
Ich geb dir Brot, doch willst du Fleisch,
dann heule mit den Wölfen!
(DU ARMER, KLEINER WURSTELWICHT
WIR SEHEN UNS VORM FLEISCHGERICHT!)

Alive
12.08.2009, 10:02
"helfen" und "Wölfen"
will bei mir nicht unbedingt auf einen Teller,
im übrigen hab ich mich 'ernsthaft' beömmelt.

Gern gelesen,

Alive

Ivarna Woolfen
12.08.2009, 21:08
Ich neige manchmal zu unreinen Reimen.
Aber wenn du lachen konntest,
dann hat das Gedicht seinen Zweck erfüllt.:)

Mel.

Chavali
12.08.2009, 21:11
Hallo Mel,

da du den Text in die Denkerklause gestellt hast und nicht in Natur, ist eigentlich klar,
dass die eigentlichen Wölfe die menschliche Rasse ist.
Ich stelle mir das vorgetragen auf einer Bühne vor, vielleicht in Verkleidung und mit viel Spielraum intoniert.

Hat mir gut gefallen!

Lieben Gruß,
Chavali

Ivarna Woolfen
12.08.2009, 21:29
Liebe Chavali,
danke, dass du dich inhaltlich geäußert hast!:)
Das Gedicht besteht aus zwei Teilen:
Im ersten Teil (Strophen 1-3) spricht ein Misanthrop über den Menschen im allgemeinen, jedoch so, als sei er im Besitz einer höheren Wahrheit. Der Leser soll dem Gesagten zustimmen.
In der 4. Strophe (der Übergang ist durch den Personenwechsel in der Anrede gekennzeichnet) entpuppt sich dann der Redner selbst als sehr ärmlich, da er hohle Drohungen ausstößt und den anderen nicht anerkennt.
Das Gedicht ist also eigentlich eine Kritik am Menschenbild des Redners.
Der Mensch ist böse, weil wir böse von ihm denken.
Es freut mich, dass es dir gefallen hat.:)
Mel

Panzerknacker
13.08.2009, 16:39
Hallo Ivarna,

mir gefällt dein lachendes Gedicht. hi hi
auch das un- oder nicht ganz gereimte, ich liebe es so, es passiert mir auch immer wieder,

also lass mal alles auf dem Teller wie es ist und ....

wir lesen uns wieder, der Knacki