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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich!, oder: Und Ich?


Ivarna Woolfen
13.08.2009, 16:14
Ich!, oder: Und ich?)

Wenn man mich zwingt,
erschaffe ich
aus Staub und Licht
ein anderes,
ein unnahbares, höhnisches Gesicht.
Dann wird gewinkt und nicht geküsst,
Ganz ohne Liebe, ohne Sinn -
Wer wüsste schon,
dass ich es bin?

Die alte Haut – ich ließ sie fallen.
Was soll ich mit dem Elend noch?
Wenn Schritte auf den Fluren hallen,
wenn Bitten ungehört vergehn,
wenn Träume von den Bäumen fallen,
dann wird man mich nie wieder sehn.

Die Reste? Ach, da pfeif ich drauf,
dass die noch irgendjemand liebt,
dass irgendjemand doch noch
hofft und ruft und
Tag um Tag und
Stund’ um Stund’
an meinem Bild und meinem Duft
sich wutentbrannt und tränennass
vergibt
und irgendwann zerbricht…

Chavali
14.08.2009, 13:44
Liebe Ivarna,

du hast hier ein interessantes Gedicht über das Verstellen der Persönlichkeit geschrieben.
Hinter der Maske des Unnahbaren kann man gut seine wahren Gefühle verstecken.

In unkonventioneller Form geschrieben, spricht es mich seines Inhaltes wegen sehr an.


Gern gelesen und lieben Gruß,
Chavali

Ivarna Woolfen
14.08.2009, 14:03
Danke für deinen Kommi!
Dieses Gedicht ist mir sehr wichtig, da ich es aus der Perspektive einer verflossenen Liebe geschrieben habe:
Sie ging einfach fort und ließ mich zurück.
Ich würde mir wünschen, dass sie es mal liest (also: als "Ich").
Allerdings hat es mir sehr in meinem Schmerz geholfen, sozusagen in "ihre" Haut zu schlüpfen.
Mel

Chavali
14.08.2009, 14:23
Allerdings hat es mir sehr in meinem Schmerz sehr geholfen,
Das glaube ich dir gerne.
Schreiben hilft meist bei der Bewältigung von großen Emotionen.
Aber auch ohne sie kann man schöne Gedichte schreiben, z.B. in Natur :)

LG Chavali

Ivarna Woolfen
14.08.2009, 14:34
Liebe Chavali!
Im Moment hats mir noch an vielem den Geschmack verdorben, sogar an der Natur.
(Die Wortdoppelung habe ich korrigiert;))

Mel.