Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wir sind wie Schiffe
Wir sind wie Schiffe, die sich nie begegnen,
denn sie fahren nicht den gleichen Weg.
Sie kreuzen auf verschiednen Meeren,
ankern nicht am selben Brückensteg.
Doch durch Länder, Zeiten, Ozeane,
führt eines fernen Tages ein Kanal,
der wie von Geisterhand die Schiffe lenkt.
Ein Leuchtturm blinkt als brennendes Fanal.
Möglich, dass sich dann die Schiffe treffen
an einem Kai, der groß genug für zwei.
Möglich, dass sie gleiche Ladung löschen
in einem Hafen ohne Loreley.
a.c.larin
21.09.2009, 23:35
liebe chavali,
ach, wie passt dieses gedicht heute so ganz, ganz genau in meine tagesstimmung:
schiffe, die sich nie begegnen!
besser hätte ichs nicht sagen können.
( und dabei kommt mir doch gerade in diesem augenblick wieder so vor, ich hätte doch eins vorüberfahren sehen...deines?)
man hat schon viele meere
ganz allein durchfahren
und führe manchmal lieber im konvoi...
selbst nun, nach über fünfzig lebensjahren
sag ich zu machem schatten noch "ahoi!"
und war nur nebel und war nie ein andrer!
war nur die hoffnung auf ein klares "du".
die menschenseele ist ein steter wandrer:
sie träumt den großen traum
und strömt ihm ewig zu.....
in der tide schaukelnd,
larin
Louis Lazar
22.09.2009, 00:29
Mir fallen schier die Augen zu, aber ich lass' doch noch einen Kommentar da.
Liebe Chavali,
Ein Werk im oberen Durchschnitt, gemessen an anderen Werken aus deiner Feder. Aber diese Einordnung ist nicht von Belangen, wichtig ist: Es gefällt mir. Besonders die zweite Strophe, mit dem brennenden Fanal und der Geisterhand (ein Bild das äusserst stark wirkt) hat es mir angetan.
Das Schiff als Metapher eignet sich m.E. wirklich gut.
Ich lege mich schlafen, mit deinen Zeilen im Ohr. Danke.
Liebe Grüsse,
Louis Lazar
Blaugold
23.09.2009, 02:10
Hallo chavali
Rhetorische Frage: Bist du Seemannsbraut? Nein, ich glaube nicht, doch fällt mir auf, dass du sehr gern und öfters mit Metaphern vom Meer und Drumrum dichtest.
So auch dieses wieder, das Thema der sich zufällig treffenden Schiffe auf dem weiten Meer bietet sich ja auch an als philosophisch-wehmütige Frage an, ob man dem sogenannten Traumpartner begegnet. Und so beschreibt es dein Gedicht auch gut.
Du lässt in deiner letzten Strophe diese Frage offen. Deshalb, so finde ich, ist die Einführung in der ersten Strophe zu negativ determiniert, denn da schließt du das noch aus!
Wäre eine einleitende Fragestellung da nicht sinnvoller?
Sind wir wie Schiffe, die sich nie begegnen,
denn sie fahren nicht den gleichen Weg?....
damit leitest du in ein "Vielleicht doch nicht" in der letzten Strophe ein, in der sich die Möglichkeit des Begegnens befindet.
Blaugold
Liebe larin,ach, wie passt dieses gedicht heute so ganz, ganz genau in meine tagesstimmung:
schiffe, die sich nie begegnen!
besser hätte ichs nicht sagen können.Wie schön, dass ich deine Stimmung getroffen habe, wenn sie auch ein wenig nachdenklich oder traurig ist.
Lieben Dank für deinen Beitrag plus Antwortgedicht.
Hab mich sehr gefreut.
...und manchmal trifft man auch ein vorüberfahrendes Schiff ;)
Lieber Louis,Besonders die zweite Strophe, mit dem brennenden Fanal und der Geisterhand (ein Bild das äusserst stark wirkt) hat es mir angetan.Das ist schön und freut mich ungemein.
Vielen Dank für deine lobenden Zeilen.
Ich hoffe, du hast nicht auch noch von Schiffen geträumt ;)
Lieber Blaugold,Bist du Seemannsbraut?Nein, aber du hast schon richtig vermutet, ich mag Texte über Wind, Wellen, Schiffe und Meer :)Du lässt in deiner letzten Strophe diese Frage offen. Deshalb, so finde ich, ist die Einführung in der ersten Strophe zu negativ determiniert, denn da schließt du das noch aus!
Wäre eine einleitende Fragestellung da nicht sinnvoller?Das ist eine interessante Frage und ich werde darüber nachdenken,
denn diese Formulierung wäre auch möglich durch die abschließende Hoffnung im Text.
Hab herzlichen Dank für deine Überlegungen!
Euch allen windumtoste Wellengrüße,
Chavali
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