Besetzt

[Chavali]

Ich muss dir was sagen,
ganz atemlos jetzt!
Ich wähl deine Nummer
und höre: besetzt.

Die Kehle ist trocken,
vom Saufen verätzt,
und deine Nummer
noch immer besetzt.

Die Hände, sie zittern,
ich fühl mich gehetzt,
ich wähle nochmal:
schon wieder besetzt.

Ich trink einen Schluck,
das Glas abgesetzt,
das Telefon schweigt:
bei dir ist besetzt.

Mein Taschentuch feucht.
Ich hab mich verschätzt.

Ich wähl dich nicht mehr,
denn bei mir ist besetzt.

[Klatschmohn]

Hallo Katzi,

oh, da hat sich aber jemand sehr schnell umentschieden - und das noch unter Alk!
Mir fehlt hier noch ein bisschen die Zwischenphase- wodurch wurde der Entschluß ausgeöst, nur durch das Heulen? Kam so, und so schnell die Erkenntnis?
Ich wähl dich nicht mehr,
denn bei mir ist besetzt.
Aber ansonsten gefällt mir die Ausage: einmal muß Schluß sein !
Sonst geht man vielleicht selbst kaputt.

Du weißt, das Du das Gedicht unter "Spaß" gesetzt hast?

Liebe Grüße,
Klatschmohn

[Chavali]

Liebe Klatschmohn,

unter 'Spaß' ja, das ist richtig.
Es ist ja hier eine überzogene Nummer, ich denke, da brauchts keine Übergangsphase.
Der Alk tut sein Übriges - da macht man Dinge, die u.U. peinlich sein können :o


Danke fürs Reinschauen und Kommentieren!

Lieben Gruß,
katzi, nüchtern ;)

[Archimedes]

Ich muss dir was sagen,
der Abend war gut.
Mir fehlt deine Nummer
und schließlich der Mut,

dir etwas zu sagen,
was sehr mich bewegt
ich konnt es nicht wagen,
hab schnell aufgelegt.

Ich sitze am Ort,
an dem wir zwei saßen.
Die Zeit, die rann fort
und schließlich vergaßen

wir uns zu versichern,
ein Treffen zu planen,
als nur blöd kichern.
Jetzt kann ich nur ahnen,

was du dir jetzt denkst,
vielleicht vergräzt
mich jetzt dir schenkst
und bist besetzt.

Liebe Supikatzi, schönes Thema und schönes Gedicht über die glimmende Glut.
Bei der letzten Zeile würde ich das "denn" weglassen:
Ich wähl dich nicht mehr,
bei mir ist besetzt!
Man kann das Fußaufstampfen dann so richtig fühlen.

Gruß Archimedes ...der seine zarten Kreise besonders liebt

[Dana]

Liebe Katzi,
ich habe gebrüllt, denn mir fiel dazu eine "Sandkastengeschichte" ein:

Ein kleines Mädchen versucht sich "einzuschleimen", die anderen zwei wollen nichts von ihr wissen. Sie sind in ihrem Sandspiel vertieft. Ja, sie reagieren auf ihre Anfragen und Angebote nicht.
Die kleine tat mir leid. Plötzlich richtet sie sich auf, schmeißt voller Wut ihre Kuchenförmchen weg und keift: "Mit euch spiele ich nie, nie wieder!"
Für mich war das die gesündeste Problemlösung.

So ähnlich empfinde ich die Reaktion deines lyr. Ich :D und bin begeistert.

Liebe Grüße
Dana

[Medusa]

Liebe Supikatzi,

als ich Deinen Titel las, dachte ich an ein anderes, ebenso schreckliches "Besetzt".

DEIN "Besetzt" ist nicht minder schrecklich und irgendwie auch komisch. Die Rubrik stimmt perfekt!

Es muss ja nicht unbedingt der Liebste sein; es kann die Bank, der Zahnarzt oder sonstwer sein, den du nicht an die Strippe kriegst, zum Auswachsen!

Flott von der ersten bis zur letzten Zeile; Wut und Frust schilderst Du unmissverständlich und locker. Wirklich gut gelungen!

Grinsende Abendgrüße,
Medusa.

[Leier]

Auch von mir,
liebe Supikatzi,

Lob. Das geht schön presto dem genervten Ende zu, ganz gleich, wer am andern Ende der Leitung sein sollte.
Auch ich habe so manches Mal den Hörer aufgeknallt mit dem Gedanken: Dann eben nicht!


Lieben Gruß
von
cyparis

[Chavali]

Hallo meine Lieben,

da meine Leitung wieder frei ist, kommen hier meine Antworten und Danksagungen :)

Archi:
gute Idee, in der letzten Zeile das denn wegzulassen, hört sich runder an.
Vielen Dank für den Tipp und das absolut passende Antwortgedicht.

Dana
deiner Geschichte von dem trotzigen Mädchen kann ich genau folgen: Wer hat so etwas nicht schon selber einmal miterlebt?
Lieben Dank auch an dich!

Medusa:
vielen Dank für deine zustimmende Replik! Ja, so manche Warteschleifen können einen um die Ruhe bringen...

cyparis:
auch dir danke ich fürs Reinschauen und Miterleben.



Euch allen liebe Grüße,
katzi