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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sonett an Ronda


Walther
05.07.2010, 12:23
Sonett an Ronda


In Ronda traf ich auch auf Rilkes Spuren,
Und Herkules war wirklich überall.
Kurz nach ihm da war noch der Hannibal,
Bis ihn die Biker in den Boden fuhren.

Im Haus Don Boscos, überm tiefen Tal,
Der Garten voller weltlicher Figuren
Stand ich im fernen Klang vergangner Suren,
Laut übertönt durch Kirchenliederschall.

Es staubte dämpfig, und man roch die Stiere,
Und die Arena schmeckte Blut und Schweiß.
Orangenbäume standen als Spaliere,

Und im Olivenhain wars glühend heiß:
Wie ich durch schmale Gassen so flaniere,
Vergeß ich, wer ich bin und wie ich heiß.

Chavali
06.07.2010, 09:09
Lieber Walther,

eine wunderbare Hommage an diese südspanische Stadt.
Zur Horizonterweiterung habe ich noch bei Wiki nachgelesen und auch die weiterführenden Links - sehr interessant.

Gelungenes Sonett, schön und leicht zu lesen, sehr bildhaft.
Glaubhaft auch die Begeisterung und die teilweise Verlorenheit des Autors.

Gefällt mir!

Liebe Grüße,
Chavali

Galapapa
08.07.2010, 15:22
Hallo Walther,
dem Lob von Chavali kann ich mich nur anschließen! Es ist gar nicht so einfach, habe ich selbst erfahren, in das "Korsett" Sonett einen so flüssig und bildhaft leicht daher kommenden Text einzuflechten.
Hoffentlich findest Du noch viele Gelegenheiten zum Dichten!
Herzlichen Gruß!
Galapapa

Walther
13.07.2010, 18:44
Lb. Chavali,

der Text kam "über mich" in einer raschen Folge von Versen, die ich in den Terzetten noch ein wenig "geschärft" habe. Dann kam er ins Gedichte-Eiland.

Es freut mich, daß die lockere Stimmung rübergekommen ist.

LG W.

Lb. Galapapa,

das Schreiben von Sonetten ist zum Einen Übungs- und zum Anderen Glücksache. Hier ist sicherlich letzteres festzuhalten.

Es erfreut, gut unterhalten zu haben!

Danke und Gruß W.