Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Betroffenheitslyrik
Betroffenheitslyrik
Ist der Dichter sehr betroffen,
Wird er leicht davon besoffen,
Und die Worte, die der Wut
Ausdruck geben, sind nicht gut,
Weil die Nüchternheit doch fehlt,
Die den kühlen Kopf beseelt.
Herbstblatt
31.08.2010, 15:33
lieber Walter,
da möchte ich dir widersprechen. Manches Gedicht nimmt einen nur deshalb mit, weil es so betroffen macht oder weil man spürt das es dem Dichte sehr nah und unter die Haut geht.
liebe Grüße vom Herbstblatt
Lb. Herbstblatt,
ein kühler Kopf ist nicht das Ende aller Emotionalität. Allerdings hilft Verarbeitung faktisch immer, um ein Thema besser, punktgenauer und künstlerisch besser zu gestalten. Die Emotion ist sozusagen "vorverdaut".
Das, und nichts anderes, sagt mein kurzer Text aus: Grenzenloser Zorn und unwendliche Wut sind i.d.R. schlechte Stichwortgeber. Diese Erkenntnis ist aber nichts Neues. Ich habe sie nur ein wenig in Verse verpackt.
Danke und Gruß
W.
Untergrund
02.09.2010, 18:05
Gute Beschreibung des Balanceaktes, der mir manchmal glückt, ohne dass ich es merke. Vielleicht würde ich statt Nüchternheit Coolness sagen;-)
LG RS
Lb. anamolie,
jeder Kommentar ist hilfreich. So auch dieser.
Lieben Dank und Gruß W.
Moin anamolie,
es bedarf Kommentierer wie Du, um selbst einer Ebene die nötige Tiefe zu geben. Mir reichte des Pudels Kern in meinem Reimwerk, den Pudel konnte ich klugen Mitmenschen wie Dir überlassen.
Lieben Dank und Gruß
W.
Lb. anamolie,
es freut mich, daß Du ein Weltbild hast. Daß Du das jetzt gleich sprengst, macht mich betroffen. In weiser Voraussicht schrieb ich mein Gedicht.
LG W.
Lb. anamolie,
Du bist mich Dir als alter weiser Buddha vorstellen, der immer schon eine Ebene vor Dir weiß, was Du tust. Du dauerst mich, und das machte mich schon vor Tagen ganz betroffen!
LG W.
Mephisto
05.09.2010, 01:19
Nüchternheit in jeder Zeile
birgt Gefahr von Langeweile,
schöner ist, wenn ein Gedicht
mit Gefühl und Geist besticht.
Darum tut ein wenig Wut
auch der Lyrik manchmal gut.
http://www.gifmix.de/smiley.php?bild=teufel-smilies/16.gif
Lb. Mephisto,
Habe weder Faust noch Goethen
Zu rechter Lyrik hier vonnöten.
Auch der ewig böse Geist,
Der dann in die Klöten beißt,
Wenn man dem Töpfchen sitzt
Und beim Drücken furchtbar schwitzt,
Hat mich nicht dazu erleuchtet.
Tränenreich, noch angefeuchet,
Wutentbrannt, saß ich einst da,
War dem Totschlag schon ganz nah,
Überkam mich dieses Wissen.
Heute möcht ich's nicht mehr missen.
LG W.
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