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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der leise Zweifel


Walther
14.10.2010, 21:41
Der leise Zweifel


Du fragst mich, wie es mit uns weitergeht?
Ich frage mich, warum wir sie uns stellen,
Die Fragen, die uns zu den tiefsten Quellen
Der Liebe führen, die – zuerst erfleht -

Wir heute zweifelnd in den Herzen wägen!
Was ist aus uns geworden, was passiert,
Dass in uns die gemeine Angst grassiert,
Die Knoten in die Därme flicht und Mägen

Mit just dem Druck versieht, der bange macht
Vor Zukunft, vor Veränderung, vor Morgen?
Ich will doch nur, dass aus Dir Freude lacht!

Ich werde mir von der Gewissheit borgen
Und senke sie uns in die Seelen sacht:
Verschieben wir die ärgerlichen Sorgen!

Dana
14.10.2010, 22:21
Lieber Walther,

auch hier wieder mitten aus dem Leben und mit einer wunderbaren Lösung:

Ich will doch nur, dass aus Dir Freude lacht!

Ich werde mir von der Gewissheit borgen
Und senke sie uns in die Seelen sacht:

Gewissheit borgen gefällt mir besonders.
Weniger dagegen, die Sorgen zu verschieben. Da kommt mir sofort der Spruch in den Sinn: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben." (oder war es umgekehrt?)

Solche "Zweifelsfragen" tauchen schon auf und überraschen den anderen.

Mir fällt zwar keine bessere lyrische und sonettige "Lösung" ein, aber ich weiß, dass Reden, Hinterfragen, Zuhören meist die Ängste vertreiben oder in Nichts auflösen.

Trotzdem gefällt mir die Umsetzung der leisen Zweifel sehr gut.

Liebe Grüße
Dana

Walther
20.10.2010, 16:44
Lb Dana,

danke für Deinen tiefsinnigen Eintrag. Liebe ist etwas sehr Fliligranes und etwas, das sich durchaus abnützen kann. Daher sind die beschriebenen Gefühle sicherlich nicht "außergewöhnlich". Kritisch ist, diese Entwicklungen auszublenden. Und dennoch bleibt eine gewisse Hilflosigkeit, eben weil man sie nicht vermeiden kann.

Ich hoffe, daß mir die Beschreibung dieser Alltagssituation einigermaßen gelungen ist. Wenn das Gedicht dann noch ein wenig unterhalten hat, habe ich, was ich erreichen wollte, erreicht.

LG W.