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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kruscht ond Krempl.


Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:28
Echter "Kruscht" - ein Glück, dass hier niemand kommentieren darf. Weia, ich hatte keinen Schimmer eines Dunstes ... :eek:

(Das allererste Posting - 19.12.2010) http://www.smilies.4-user.de/include/Verlegen/smilie_verl_049.gif

(H)eilige Nacht

Die Ehemänner, die kommen ins Schwitzen,
sobald Ehefrauen in den Startlöchern sitzen.
Wie jedes Jahr wieder zur Weihnachtszeit
machen sie sich zum Einkaufsmarathon bereit.

Kinder, Geschwister, auch Onkel und Tanten -
was schenkt man nur all diesen Verwandten?
Es muss gekauft sein, nur keine Zeit versäumt,
das Bankkonto wird wieder mal leer geräumt!

Kaufen, kaufen, konsumieren, sich nicht zieren
und dabei emsig nach den Schnäppchen gieren!
In den heißbegehrten Wühltischen im Kaufhaus
graben sie dann begeistert jeden Ladenhüter aus.

Doch, ach leider, so manche dieser guten Gaben
die wir mit der Zeit geschenkt bekommen haben;
die grässliche Vase, die holen wir nur dann heraus -
wenn der Schenker kommt zum Besuch ins Haus!

Es muss ausgegeben werden, das liebe Geld,
auch wenn das Geschenk niemandem gefällt.
Die Namensliste wird ganz fleißig abgehakt -
verliert auch das Herz in dem Stress den Takt.

Selbst das hässlichste Teil bleibt nicht liegen -
ein armes Würstchen wird´s geschenkt kriegen!
Und wenn es das ganze Jahr im Regal verstaubt -
jetzt wird es gekauft, schneller als jemand glaubt!

Auf keinen Fall darf man das Wichtigste vergessen:
Was brauchen wir noch alles für das Festtagsessen?
Im Laden wird eingekauft, wirklich und echt wahr,
als gäbe es nichts mehr zu essen im nächsten Jahr.

Wie schön ist sie doch, die liebe Weihnachtszeit!
Die ganze Familie, sie liegt miteinander im Streit.
Hektik und Stress, hin und her, kreuz und quer -
nicht nur Bankkonten, auch die Herzen werden leer.

Mit mürrischen Gesichtern sieht man sie dahin eilen.
Niemand hat Zeit, irgendwo mal kurz zu verweilen.
In dem grenzen- und maßlosen Konsumentenwahn
kommt die Weihnachtsbotschaft leider nicht mehr an.

Im Kopf nur der Gedanke an Kaufen und Schenken,
keine Zeit, um an die frohe Botschaft zu denken.
Liebe Leute, habt ihr eigentlich mal daran gedacht:
Aus welchem Grund es sie gibt, die heilige Nacht?

Das ganze Jahr über vergessen wir, einander zu lieben.
Nur eine einzige Nacht ist uns noch übrig geblieben!
Geben wir, bitte, auf unsere letzte Chance gut acht:
Sonst heißt´s für die Menschheit: Na dann, gute Nacht!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:30
(20.12.2010)

Wer mag es wissen

Ist es die Liebe
die uns erfüllt
oder ist es die Erfüllung
die uns lieben lässt

Ist es der Schmerz
unter dem wir leiden
oder ist es das Leid
das Schmerzen verursacht

Ist es das Glück
weshalb wir uns freuen
oder ist es die Freude
die uns glücklich macht

Ist es das Staunen
das uns überrascht
oder ist es die Überraschung
die uns staunen lässt

Ist es der Mut
durch den wir Großes tun
oder ist es die große Tat
die uns den Mut schenkt

Ist es die Kunst
die uns Poesie verleiht
oder ist es die Poesie
die uns Kunst gibt

Ist es das Schicksal
das uns Entscheidungen diktiert
oder ist es die Entscheidung
die unser Schicksal bestimmt

Ist es das Wunder
wodurch Unmögliches geschieht
oder ist es das Unmögliche
das ein Wunder bewirkt

Ist es das Ziel
das uns den Weg weist
oder ist es der Weg
der uns das Ziel zeigt

Ist es der Anfang
der uns das Ende offenbart
oder ist es das Ende
das uns vom Anfang kündet

Ist es das Leben
das uns da sein lässt
oder ist es das Dasein
das uns zu leben erlaubt

Wer mag es wissen...

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:32
(25.12.2010)

Hoch lebe die Feminismusin!

Ich finde sie femtastisch!
Die Efrauzipation die Frau!

Fra(u) ist endlich gleichberechtigt!
Schlussin mit die Unterdrückung!

Die Rockinsaumin kann kurz ihre!
Wie sie jederinfrau beliebt!

Freiheit für die große Zehin!
Wegin mit die Strumpfinrockin!

Schmeißt die Herdin aus die Fenster!
Zerbrecht die Staubinwedlerin!

Die Geistin die Freiheit ruft!


Für alle, die das jetzt nicht ganz verstanden haben:


Hoch lebe der Femininismus!

Ich finde sie fantastisch!
Die Emanzipation der Frau!

Man ist endlich gleichberechtigt!
Schluss mit der Unterdrückung!

Der Rocksaum kann kurz sein!
Wie er jedermann beliebt!

Freiheit für den großen Zeh!
Weg mit der Strumpfhose!

Schmeißt den Herd aus dem Fenster!
Zerbrecht den Staubwedel!

Der Geist der Freiheit ruft!


Ja, doch, fra(u), äh, man kann kann alles auch übertreiben...

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:33
(26.12.2010)

Federführung


So manches Gedicht wurde von mir gelesen
und vieles davon ist mir Inspiration gewesen

Eigene Gedanken konnt´ ich wieder erkennen
Dichter sind´s, die´s Kind beim Namen nennen

Manchmal, da ist die Ähnlichkeit frappierend
ich muss gesteh´n, find´s recht faszinierend

Ich kenne die Pflicht, die ein jeder Dichter hat
und halt´ mich deshalb fern von jedem Plagiat

Oft schon, da hab´ ich schmerzlich vermisst
dass jemand verkündet, was die Wahrheit ist

Beim Schreiben hab´ ich darüber nachgedacht
nur Worte sind´s, doch die Worte haben Macht

Lasst uns gemeinsam kämpfen in Federkriegen
denn die Feder vermag das Schwert zu besiegen

Ach, wie könnten wir doch´s Leben genießen
würd´ auf uns´rer Welt statt Blut Tinte fließen

Die Poesie als Waffe, nutzen wir sie voller Mut
bewahr´n uns Hoffnung, s´ist ein kostbares Gut.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:34
(29.12.2010)


Wortklauberei

Kaum bekomme ich ein Wort zu fassen,
habe ich es versehentlich fallengelassen!

Wer hat diese Infamie wieder ausgeheckt?
Wer hat dieses Wort hier vor mir versteckt?

Kann mich wenden, drehen und biegen
und sehe es trotzdem nirgendwo liegen.

Ich suche es unter Buchen und auch Linden;
das freche Ding ist einfach nicht zu finden!

Das passiert mir nun schon zum x-ten Mal.
Beim Zählen verzähl´ ich mich an der Zahl!

Mit den Worten ist es echt verflixter als verflixt,
nur einmal nicht aufgepasst, ist eins ausgebüxt!

Versteckt ihr euch unter Stühlen und Tischen?
Na wartet, ich werd´ euch noch alle erwischen!

Schnapp´ mir die Schaufel, fange an zu graben:
Eines Tages werde ich alle Worte wieder haben!

Ich werde suchen, weder ruhen noch rasten;
sperre meine Worte künftig in einen Kasten!

Also denke ich mir fast mein Hirn entzwei,
da kommt die Inspiration - oh, hoch zwei?!

Heute hat sie scheinbar was im Huckepack.
Auf dem Rücken, ist das ein Kartoffelsack?

Zum Glück können Blicke tatsächlich nicht töten,
sonst ginge mir jetzt mein armes Leben geflöten.

Holde Inspiration, vielen Dank für die lieben Grüße;
wirfst mir den Sack auf, Verzeihung, vor die Füße!

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das nur meine:
Aber ist der Sack vielleicht voller Ziegelsteine?

Während ich meine zerquetschten Zehen betracht´,
da hat sich die Inspiration heimlich davongemacht.

Der Sack steht noch da, um mir ein Rätsel zu sein;
soll ich es wagen ihn zu öffnen, so hilflos und allein?

Die Neugier erscheint, will mich umgarnen und betören.
Leg´ mein Ohr an den Sack, doch ich kann nichts hören.

Ach, was leide ich doch für eine schreckliche Pein!
Was zum Kuckuck kann in dem Sack enthalten sein?

Ich halt´s nicht mehr aus, muss ihn aufmachen!
Sei ein Alptraum drin oder nur was zum Lachen.

Also drehe ich den Sack um und schüttle ihn aus.
Da purzeln - sämtliche verlorenen Worte heraus!

Heissa, Juchheidi und Hoppsassa, da sind sie!
Alle Worte, keins fehlt, Hurra, Jux und Dollerei/ra/rie?!?

Auf einen Schlag sind so viele Worte wiedergeboren,
da habe ich vor Schreck prompt einen Reim verloren!

Ja, kann ich meinem Schicksal denn nicht entrinnen?
Soll jetzt etwa der ganze Ärger von vorne beginnen???

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:35
(30.12.2010)

Modern Groupie


Was sind das bitte hier auf unseren Straßen
für sonderbare, schreiende Menschenmassen?

Seht mal, wie die sich ihren Rücken verrenken
und dabei viele riesige Schilder schwenken!

Ich verstehe, das kennen wir doch alle schon.
Ist nichts weiter, nur eine Demonstration!

Hab´ mir einen Fotoapparat mitgebracht.
Mit Glück erlebe ich eine richtige Schlacht!

Beim letzten Mal habe ich das sehr genossen
und eine Menge super Bilder geschossen!

Die haben echt toll mit der Polizei gekämpft!
Nur der Wasserwerfer, der hat den Spaß gedämpft.

Blutende Nasen und kaputte Klamotten;
noch besser als früher bei den Hottentotten!

Warum ich Demonstrationen so liebe?
Es setzt dort immer richtig ordentlich Hiebe!

Demo-Groupie, so wird meinesgleichen genannt.
War euch die Tatsache bis heute unbekannt?

Noch etwas ist mein Hobby, nur ganz nebenbei.
Vielleicht ist´s ja frech, aber ich bin mal so frei!

Auch die Autounfälle ziehen mich sehr an:
Sind an der Leiche denn noch alle Teile dran?

Blut und Leid, Angst und Tod sind meine Passion;
ich bin süchtig danach, seit vielen Jahren schon!

Von uns Groupies gibt´s mittlerweile echt viele,
haben zusammen ein- und dieselben Ziele!

Bei unseren Reisen, quer durch das ganze Land -
halten wir an, wenn sich für uns ein Unglück fand!

Denn das Leid der Anderen macht uns richtig geil!
Ausschlaggebend ist nur eins: Wir selbst bleiben heil!


Liebe Freunde, diese Groupies gibt es in echt!
Allein beim Gedanken daran wird es mir schlecht.
Im Vorbeigehen, da hab´ ich sie gesehen -
Wie sie im Kreis um ein Unfallauto stehen!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:36
(31.12.2010)

Insgeheim


Im Wald, unter Eichbäumen und Linden
etwas gibt´s, hoffe ich dort zu finden
ich wünschte mir, ich fände es schon bald
den geheimen Weg in den Zauberwald

Ich möchte so gerne Einhörner sehen
vor einer magischen Quelle stehen
wo Elfen auf einer Lichtung tanzen
die Bruchstücke sich fügen zum Ganzen

Eine Sternschnuppe, die vorüberflitzt
auf einem Fliegenpilz ein Wichtel sitzt
und ganz versteckt, am Rande der Sümpfe
da lebt im Birnenbaum eine Nymphe

Wo Wolken aus Zuckerwatte gemacht
und die Sonne jedem im Herzen lacht
Feen ihre Zauberstäbe schwingen
Steine ein lustiges Liedchen singen

Wo Sterne man vom Himmel holen kann
ein Borkentroll gibt vor einem Kobold an
die Maus mit der Katze philosophiert
dort, wo es einen im Winter nicht friert

Ein Ort, wo es immerzu Sommer bleibt
wo der Sonnenschein die Tränen vertreibt
Kummer und Sorgen bald vergessen sind
sie verwehen machtlos im Sommerwind

Ich bin sicher, die dortigen Wesen haben
für mich Antworten auf meine Fragen
ach, könnte ich viel mehr als nur träumen
würde voll Freude gehen, ohne Säumen

Mir bleibt nur zu warten oder hoffen
lass´ mein Herz für meine Träume offen
die im Innersten meiner Seele sind
wo es lebendig ist, mein inneres Kind.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:37
(03.01.2011)

Autsch!

Der Teppichboden im Büro
macht mich täglich richtig froh.
Ob ich auf dem Drehstuhl sitze,
oder am Computer schwitze;

kaum berühr´ ich ein Metall
knackt und knistert´s überall!
Der Funke springt, in einem fort;
es zappt hier, dann wieder dort.

Unvermeidlich, Tag für Tag,
immer trifft mich hier der Schlag!
Die Haare stellen sich mir auf,
wenn ich nur zwei Meter lauf.

Die Klinke an der Bürotür
die kann selber nichts dafür.
Trotzdem hasse ich das Ding:
Ich hör´ ständig Zisch-zawing!

Muss einfach am Teppich liegen,
so, wie hier die Funken fliegen.
Da kam mir endlich DIE IDEE:
Tu´ dem Stromkonzern mal weh!

Werf´ den PC als erstes raus,
komm´ mit Stift und Zettel aus.
Beim Telefon zieh´ ich den Stecker,
das geht mir eh nur auf den Wecker!

Ich schaffe mir ´ne Trommel an,
mit der ich emsig morsen kann.
Dann wird der Drehstuhl noch entfernt;
der Schneidersitz ist schnell gelernt!

Zuletzt verzichte ich auf Schuhe,
so hab´ ich endlich meine Ruhe.
Das Motto heißt, zurück zur Natur:
Ich erfind´ die Anti-Statik-Kur!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:38
(04.01.2011)

Reise mit dem Wind

Staune, mein Kind,
schau, wie der Wind
ein Blatt vom Baum weht.

Unser Leben,
jedes Streben,
durch die Zeiten geht.

Ein Menschenkind
reist mit dem Wind,
weiß nicht, wo es steht.

Der Zeiten Bann
treibt es voran,
wohin der Wind weht.

Lachendes Herz,
Tränen voll Schmerz,
wenn die Zeit vergeht.

Der Mensch ein Blatt,
vom Reisen matt,
weil er nicht versteht.

Denn dieser Baum
ist nur ein Traum;
der Wind der Zeit weht.

Gezeitenwind,
er trägt das Kind,
das lebt und vergeht.

Nur die Zeit besteht.
Der Wind bleibt und weht.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:39
(02.01.2011)

Sternenlicht


Die Sterne leuchten uns auch am Tag,
nur dass sie niemand zu sehen vermag.
Wir werden von der Sonne geblendet -
erkennen sie erst, wenn der Tag endet.

Du kannst ihn finden, deines Lebens Stern,
scheint er manchmal auch noch so fern.
Kannst du sein Leuchten dann nicht sehen -
bleibt er doch immerzu für dich bestehen!

Ganz getrost kannst du es mir glauben,
lasse dir deine Hoffnung nicht rauben!
Selbst wenn dein Auge ihn nicht erkennt:
Dein Herz ihn stets beim Namen nennt.

Sende nach oben deiner Seele Grüße,
richte den Blick nicht auf deine Füße.
Wenn sich dein Geist nach unten kehrt -
bleibt dir der Weg nach oben verwehrt!

Um der Hoffnung den Weg zu bereiten,
musst du sie mit dem Herzen begleiten.
Lasse dich vom inneren Leuchten leiten -
so kann sich deine Perspektive weiten.

Nicht nur den Spatz in der Hand für wertvoll erachten -
vergiss nicht, die Taube auf dem Dach zu betrachten!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:41
(01.01.2011)

Immer
währender
Wandel



Wolken
am Himmel, weich
wie Watte, federleicht im
Wind

Wolken
am Himmel, massig
und drohend, tobend im
Sturm

Wolken
am Himmel, zeitlos
ihr Stillstand , ruhend im
Wind

Wolken
am Himmel, schwarz
wie die Nacht, rasend im
Sturm

Wolken
am Himmel, formlos
ihre Natur, wandernd im
Wind

Wolken
am Himmel, ballend
sich zur Faust, wachsend im
Sturm

Wolken
am Himmel, leuchtend
wie der Schnee, schwebend im
Wind

Wolken
am Himmel, der blau und grau
gestaltlos und doch jede Form gestaltend
schwebend, wachsend, wandernd
rasend, ruhend, tobend
federleicht in
Wind und
Sturm.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:42
(27.12.2010)

Links, rechts, geradeaus


Mache ich es nun dem einen recht,
findet es stets der andere schlecht.
Was ich auch tue, ist immer verkehrt,
weil jemand sich darüber beschwert.

Es allen recht machen, keine Frage,
führt leider zur allgemeinen Klage;
so mache ich es dann keinem recht!
Wie findet man sich da bitte zurecht?

Ich habe nicht den geringsten Dunst!
Die Entscheidung wird so zur Kunst.
Gehe zum Arzt und lasse mich impfen;
vielleicht hilft es gegen Beschimpfen.

Aber ich halte mich trotzdem für famos,
denn in einer Sache bin ich echt groß!
Ja, wie man es niemandem recht macht,
in der Kunst habe ich es weit gebracht!

Bin allmählich immun gegen Verwirrung,
entgehe stets jeder Wirrung und Irrung.
Heißt es rechts oder besser links herum:
Stelle mich zur Sicherheit einfach dumm!

Wichtig ist, es niemand recht zu machen;
dabei im Geheimen über jeden zu lachen.
Der Ärger wird so am besten vermieden:
Am Ende sind dann alle mit mir zufrieden!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:43
(05.01.2011)

Nur ein Sandkorn


Ich fand
ein Sandkorn am Strand

Das Meer
trug das Korn hierher

Am Strand
lag ein Korn im Sand

Ich nahm
was so zu mir kam

So klein
und dennoch ganz mein

Und was
bedeutet mir das

Ich denk´
was für ein Geschenk

Ein Land
halt´ ich in der Hand

Es fehlt
ein Stück von der Welt

Ich fand
eine Welt im Sand

Ich fand
ein Sandkorn am Strand..

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:44
(06.01.2011)

Reden ist eine Kunst


Ich höre zu, wie ein Politiker spricht,
verstehen, das kann ich ihn allerdings nicht.
Denn wie er redet und redet, stundenlang;
von dem Gerede, da wird´s einem ganz bang.

Ich gebe mir Mühe, mein Hirn zu plagen:
Wie kann man reden, ohne was zu sagen?
Er sagt nie Nein, und niemals gibt es ein Ja -
so stehe ich also wie ein Dummkopf da!

Er kann deshalb so auch sein Wort nicht brechen,
obwohl er sie nicht hält, seine Versprechen.
Sein Wort hat er dadurch niemals gebrochen -
er hat mir auch gar nichts wirklich versprochen.

Denn das, was er meint, das sagt er mir ja nicht;
und auch das, was er mir sagt, das meint er nicht...
Ich hab´ meinen Kopf mit Grübeln zerbrochen -
hat er denn echt mit jemandem gesprochen?

Es ist nicht schwer; um im Wahlkampf zu siegen
muss man die Wahrheit nur etwas verbiegen.
Doch lügen, nein, so etwas, das tut er nicht -
obwohl er auch niemals eine Wahrheit spricht.

Für mich steht es geschrieben in den Sternen:
Wo und wie kann man das denn nur erlernen?
Die Antwort konnte ich einfach kaum fassen -
man kann sich ernsthaft unterrichten lassen!

Doch wenn man die Kunst des Redens erlernt,
und sich zu weit von der Wirklichkeit entfernt,
verliert man den Boden unter den Füßen -
der Größenwahn, er lässt dann herzlich grüßen!

Ich bin mir endlich darüber im Klaren,
warum Hitler und Stalin Herrscher waren:
Sie konnten so leicht an die Macht gelangen -
haben Menschen mit Reden eingefangen!

Aber bei mir soll die Kunst vergeblich sein;
mich fängt selbst die beste Rede nicht mehr ein.
Für mich wird ab jetzt nur noch Eines zählen:
sag´ die Wahrheit - und ich werde dich wählen!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:47
(1. Fassung: 28.12.2010, 2. Fassung: 09.01.2011)


Die Stimme der Poesie


Bin geschockt wie noch nie
wirst geschlachtet wie Vieh
meine liebe, gute Poesie
mache dich auf und entflieh´

Hast du dich auch versteckt
sobald er dich dann entdeckt
gnadenlos, der Intellekt
ist er einmal aufgeweckt

Dann bist du verloren
sofort schockgefroren
einstmals auserkoren
nun zum Tod geboren

Diese eisig kalte Hand
sie nennt sich selbst Verstand
Gehirn, gelobtes Land
das Herz liegt tot im Sand

Die Luft ist frostig und kühl
denn bei Logik und Kalkül
bleibt kein Platz für Gefühl
zermahlen in eisiger Mühl´

Die Rationalität spricht
sie tötet jedes Gedicht
Analyse und Sektionen
gibt Skalpell-Lektionen

Erteilt Poesie ein Verbot
OP gelungen, Patient tot
geboren wird aus der Not
Optik als oberstes Gebot

Der Erfolg zeigt sich schon
leere Hüllen zum Lohn
ist wie Musik ohne Ton
erscheint mir wie Hohn

Dieser Gedichte Sorte
verziert mit einer Borte
wie eine Hochzeitstorte
es sind nur leere Worte

Ich antworte mit Nein
so kann das nicht sein
nur der Gedanke allein
er erfüllt mich mit Pein

Ein Geschenk ist gegeben
bringt Schönheit ins Leben
Kunst aus Worten weben
der Poesie wahres Streben

Worte, die Sehnsucht erspüren
Worte, die das Herz verführen
Worte, die die Seele berühren
Worte, die der Poesie gebühren

Diese Welt darf nicht erkalten
lasst uns die Wärme behalten
verjagt die finsteren Gestalten
die Fantasie soll sich entfalten

Hört zu, wenn Poesie spricht
der Zauber in einem Gedicht
tausendfältig ist sein Gesicht
verlieren dürfen wir das nicht

Als ich mich in der Kälte verlief
berührte eine Stimme mich tief
vernahm, wie sie nach Hilfe rief
bringt hervor, was in mir schlief

Deinen Ruf höre ich erschallen
er soll nicht ungehört verhallen
bin deinem Zauber nun verfallen
und finde darin ein Wohlgefallen

Ich lasse mich von dir lenken
mich in der Magie versenken
möchte Gefühle verschenken
bin mehr als nur mein Denken

Nenne mich die Stimme der Zeit
denn die Menschheit geht zu weit
die Poesie wartet, wer sie befreit
wer kommt mit mir, wer ist bereit

Um Flügel zu entfalten
um Träume zu behalten
um Kunst zu gestalten
um Freude zu erhalten

muss die Poesie walten.


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Die Stimme der Poesie

Ich bin so geschockt wie zuvor noch nie
du wirst geschlachtet und zerlegt wie Vieh
mein Herz schlägt für dich, liebe Poesie
mache dich auf, beeil´ dich und entflieh´

Hast du dich nunmehr auch eiligst versteckt
sobald dein Feind deine Zuflucht entdeckt
schwerer, schwarzer Umhang, der Intellekt
kennt nicht Gnade, ist er einmal erweckt

Gehst wehrlos in dunkler Nacht verloren
wirst durch deren Kälte schockgefroren
durch die Hand der Musen auserkoren
bist du jetzt nur noch zum Tod geboren

Diese nicht menschliche, frostkalte Hand
nennt sich mit Eitelkeit und Stolz: Verstand
das Hirn wandelt sich zum gelobten Land
des Menschen Herz liegt sterbend im Sand

Selbst die Atemluft wird frostig und kühl
denn bei Logik nur und reinstem Kalkül
bleibt kein Raum für ein wirkliches Gefühl
ist dem Tod geweiht, zermalmt in der Mühl´

Hör`zu, wie der Verstand gefühllos spricht
kennt kein Gewissen, erwürgt das Gedicht
teilt auf, bleibt nur Stückwerk und Sektionen
misst sie mit Blut durch Skalpell-Lektionen

Richtet Poesie, bannt Kunst durch Verbot
zerschneidet die Schönheit, nun ist sie tot
es entsteht aus grausamer Furcht und Not
nur schaler Glanz als Gesetz und Gebot

Seht her, der Erfolg offenbart sich schon
leere Hülle, komm, sei der Mühen Lohn
dieses Geschenk gleicht Musik ohne Ton
erscheint und erklingt mir wie reiner Hohn

Erhaben, zeigt Reinheit, diese Sorte
verziert mit Spitzen und zarter Borte
anzuseh´n gleich einer Hochzeitstorte
doch sie enthält nichts als leere Worte

Ich antworte mit einem klaren: Nein
Derartiges kann keine Dichtung sein
bin entsetzt nur vom Gedanken allein
er erfüllt mich mit grenzenloser Pein

Wahres Geschenk wurde uns gegeben
bringt Schönheit in unser aller Leben
nur mit Worten ein Gedicht zu weben
das ist der Dichtkunst einziges Streben

Worte, die Sehnsucht für uns erspüren
Worte, die Menschenherzen verführen
Worte, die uns in der Seele berühren
Worte, die Göttern als Dank gebühren

Diese Welt darf nicht noch mehr erkalten
lasst uns Wärme und das Licht behalten
verjagt die schwarzen, fremden Gestalten
Fantasie kann sich prachtvoll entfalten

Hört zu, wenn der Poesie Stimme spricht
welch´ Zauber offenbart sich im Gedicht
tausendfältig bunt zeigt sich sein Gesicht
ich warn´, verlieren dürfen wir dies nicht

Als ich mich einst in der Kälte verlief
berührte diese Stimme mich sehr tief
vernahm, wie sie leise nach Hilfe rief
hat emporgerufen, was in mir schlief

Der Ruf, ab nun soll er laut erschallen
und nie mehr nur ungehört verhallen
bin deinem Zauber restlos verfallen
find´ an nichts anderem mehr Gefallen

Erlaub´ dir, meine Schritte zu lenken
möchte mich in der Magie versenken
mein Gefühl jedem anderen schenken
bestehe aus mehr, als nur aus Denken

Darum nenne ich mich Stimme der Zeit
irrender Mensch, so gehst du viel zu weit
die Poesie fragt, wer schenkt ihr Freiheit
wer kommt mit mir, wer ist dazu bereit

Um Flügel zu entfalten
um Träume zu behalten
um Kunst frei zu gestalten
um Freude zu erhalten

muss die Poesie walten.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:49
(07.01.2011)

Die Gleichheit des Unterschieds

Zu sehr, zu fest, zu viel...


Gib mir etwas Zeit,
warte auf mich.
Bald bin ich bereit,
denke an dich.

Es dauert zu lang,
wo bist du nur...
Ich hoffe und bang´
im leeren Flur...

Sitze im Zimmer
und halte Wacht.
Sehe dich immer,
in jeder Nacht.

Gestern und Morgen,
ich werd´ nie frei.
Kummer und Sorgen
sind nie vorbei.

Warum nur von fern
darf ich spüren...
Ich habe dich gern,
möcht´ uns führen...

Ich kann nicht zu dir,
komm´ doch zu mir.
Die Heimat ist hier-
du sprichst von Gier?


Oh Nein, oh Nein...
Das soll nicht sein...


Hab´, um zu finden,
zwanghaft gesucht.
Wollte dich binden-
trieb in die Flucht.

Du gabst mir Mitleid,
ich hielt zu fest.
Kaufte mein Brautkleid,
baute ein Nest.

Ich war ja so blind
und sah es nicht.
Naiv wie ein Kind,
rief dich zur Pflicht.

Ließ dir keine Wahl.
Gingst von mir fort...
Ich bleib´ und bezahl´.
Leer ist mein Hort...

Jetzt bin ich allein
in Einsamkeit.
Ich kann so nicht sein,
will Zweisamkeit.

Find´ einen And´ren,
sag´ zu ihm: Du!
Ich werde wandern,
lass´ keine Ruh...
__________________________________________________ ______________________

Zu sehr, zu fest, zu wenig!


Gib mir deine Zeit,
warte auf mich!
Ich bin jetzt bereit,
denke für dich!

Das ist mir zu kurz,
wo du auch bist!
Es ist mir schnurz,
setz´ dir eine Frist!

Sitze im Zimmer
und halte Wacht!
Sehe dich immer,
in jeder Nacht!

Gestern und Morgen,
du wirst nie frei!
Kummer und Sorgen,
die sind vorbei!

Nur aus der Ferne
darfst du spüren!
Hab´ dich nicht gerne,
will uns führen!

Gehst nicht weg von mir,
ich komm´ zu dir!
Die Heimat ist hier-
du sprichst von Gier?


Oh Nein, oh Nein!
Das soll so sein!


Musste nichts finden,
hab´ nie gesucht!
Wollte dich binden-
wozu die Flucht!

Ich gab kein Mitleid,
hielt das Herz fest!
Kaufte dein Brautkleid,
baute ein Nest!

Ich konnte sehen,
war ja nicht blind!
Rief dich zur Pflicht,
naives Kind!

Ließ dir keine Wahl!
Warum gehst du fort!
Bleib´ da und bezahl´!
Reich ist mein Hort!

Jetzt bin ich allein,
in Einsamkeit!
Das darf so nicht sein,
will Zweisamkeit!

Find´ eine And´re,
sag´ zu ihr: Du.
Gehe und wand´re-
lass´ keine Ruh!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:50
(08.01.2011)

Momentaufnahmen


Der Rauch aus
einem Schornstein

Ein Schneefleck
liegt auf dem Dach

Die Wolke
treibt am Himmel

Ein Rest Kaffe
in einer Tasse

Der Tautropfen
glänzt auf dem Grashalm

Ein Augenblick
entschlüpft in der Zeit

Das trockene Blatt
trudelt vom Baum herab

Ein Pizzakarton
in einem Mülleimer

Die ersterbende Glut
des Feuers

Überbleibsel von Blicken
Reste von Gedanken
verwehend
schmelzend
zerfasernd
verdunstend
verdampfend
vergehend
zerbröckelnd
verfaulend
erlöschend
Streiflichter der Existenz
blitzen auf
und vergehen
Sind nichts als
Rauch im Wind

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:51
(09.01.2011)

Nachtwind

So sanft und weich streift mich der Atem des Windes
Streicht über mein Gesicht mit unsichtbaren Fingern
Ich finde Geborgenheit in der samtigen Dunkelheit
Erfasse mit meinen Sinnen die Schönheit einer Nacht

Winzige Wellen kräuseln die glänzende Oberfläche
Des kleinen Teichs im verborgenen Garten der Natur
Leuchtendes Mondlicht zerfließt in zarter Strömung
Bannt mich im Zauber eines einzigartigen Augenblicks

Ich lausche den vielen Stimmen dieser Sommernacht
Das Werben von Geschöpfen, nach Befreiung suchend
Aus der Einsamkeit heraus verlangend nach Gefährten
Nächtliche Rufe, aus der Vielfalt des Lebens kommend

So wie sie alle, bin auch ich eine der Suchenden
Warte auf mein Schicksal und meine Bestimmung
Den Blick emporrichtend zum Antlitz von Sternen
Die geheimen Wege durch ihren Glanz erhellend

Als sei ich getroffen vom Flügelschlag einer Taube
Erfüllt süßer Schmerz immer mehr und mehr mein Herz
Erkenne das Wesen von Sehnsucht und Hoffnung
Auf deren Schwingen werde ich von Wolken getragen

Wie ein Schmetterling aus seinem Kokon entschlüpft
Verlasse ich die schwere Umhüllung meines Körpers
In der Zeitlosigkeit dieser unvergleichlichen Harmonie
Entfaltet sich meine Seele im Geist wahrer Freiheit

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:52
(10.01.2011)

Neu geboren

In der Dämmerung des Morgens
tasten sich die Sonnenstrahlen
über den Rand des Horizonts.
Suchen ihren Weg in den Tag.

Glänzende Schwerter aus Licht
durchbohren die Dunkelheit.
Sie vertreiben so die Nacht.
Bezwingen lautlos ihren Feind.

Treffen leuchtend ihre Ziele.
Lassen sie hell erschimmern.
Im Dunkeln geborener Tau,
funkelnd im Morgengrauen.

Erstes Zwitschern von Vögeln;
den neuen Tag begrüßend.
Immer wieder beginnend:
Das Erwachen der Natur.

Die Sonne wandert empor.
Strahlen blitzen und spiegeln
sich im Wasser von Seen.
Blenden das Auge mit Farben.

Zugleich sind Ende und Anfang,
vollzieht sich neues Werden,
das Geheimnis des Vergehens.
Die Nacht wandelt sich zum Tag.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:58
(11.01.2011)

Reichtum, Glück und Erfolg: Schon ab 7,99 €! (Kreuzreim)

Vorwärts, schnell in den Buchladen laufen,
lass´ dir rasch die Patentrezepte sagen:
um Erfolg, Reichtum und Glück einzukaufen!
Ratgeber gibt´s für alle Lebensfragen!

Du ergründest das Geheimnis des Reichtums,
ob Hindernisse, Grenzen oder Schranken,
nutzt die Kräfte des Bücher-Universums;
überwindest sie mit der Macht der Gedanken.

Künftig kannst du dir jede Sorge schenken,
brauchst nur auf den großen Meister zu hören,
du musst lernen, immer positiv zu denken:
Schon ist es leicht, mit Rauchen aufzuhören.

Im Handumdrehen beseitigt, was dich stört;
kannst jetzt die größten Erfindungen machen;
weißt, wie man kosmische Energie beschwört.
Dein Leben besteht nun aus nichts als: Lachen!

Unnötig, noch länger auf das Glück zu warten,
im Buch steht genau, wie du es machen musst.
Hauptsache, du legst dir morgens die Karten.
Vorsichtig, du platzt vor lauter Lebenslust!

Besitz und Luxus, gleich hier auf der Stell´!
Als Mann fallen dir die Frauen vor die Füße;
die Sonne erscheint dir blendend und hell;
als Frau schenkt dir ein Millionär die Küsse!

Na ja, das klingt einfach ganz wundervoll.
Gibt es für dich also nie mehr Probleme?
Läuft in deinem Leben echt alles nur toll?
Geht dieser Glaube nicht sehr ins Extreme?

Wäre das, was in Büchern steht, ehrlich wahr,
es gäbe weder Hunger, noch Krieg oder Not:
Die Welt erschiene uns mehr als wunderbar.
Wir lebten ewig, ohne Krankheit und Tod!

Jeder von uns käme dem anderen gleich,
nichts könnte uns noch das Dasein vermiesen:
Es gäbe nur noch Ölscheichs, dick und reich!
Die Ärzte müssten ihre Praxen schließen.

Ach bitte, denkt doch nach, ihr lieben Leute,
warum die Autoren diese Bücher schreiben:
Fallt mit eurem Leichtsinn der Lüge zur Beute!
Um für sich selbst dickes Geld einzutreiben!

Die Natur hat uns bereits genug beschenkt.
Die Ratgeber machen uns doch nur etwas vor.
Wir wissen schon seit der Geburt, wie man denkt.
Reich wird letzten Endes damit nur: Der Autor!!!



Reichtum, Glück und Erfolg: Schon ab 7,99 €!(Paarreim)

Vorwärts, schnell in den Buchladen laufen,
um Erfolg, Reichtum und Glück einzukaufen!
Lass´ dir rasch die Patentrezepte sagen:
Ratgeber gibt´s für alle Lebensfragen!

Du ergründest das Geheimnis des Reichtums,
nutzt die Kräfte des Bücher-Universums;
ob Hindernisse, Grenzen oder Schranken,
überwindest sie mit der Macht der Gedanken.

Künftig kannst du dir jede Sorge schenken,
du musst lernen, immer positiv zu denken!
Brauchst nur auf den großen Meister zu hören,
schon ist es leicht, mit Rauchen aufzuhören.

Im Handumdrehen beseitigt, was dich stört;
weißt, wie man kosmische Energie beschwört.
Kannst jetzt die größten Erfindungen machen;
dein Leben besteht nun aus nichts als: Lachen!

Unnötig, noch länger auf das Glück zu warten,
Hauptsache, du legst dir morgens die Karten.
Im Buch steht genau, wie du es machen musst.
Vorsichtig, du platzt vor lauter Lebenslust!

Besitz und Luxus, gleich hier auf der Stell´!
Als Mann fallen dir die Frauen vor die Füße;
die Sonne erscheint dir blendend und hell;
als Frau schenkt dir ein Millionär die Küsse!

Na ja, das klingt einfach ganz wundervoll.
Läuft in deinem Leben echt alles nur toll?
Gibt es für dich also nie mehr Probleme?
Geht dieser Glaube nicht sehr ins Extreme?

Wäre das, was in Büchern steht, ehrlich wahr,
die Welt erschiene uns mehr als wunderbar.
Es gäbe weder Hunger, noch Krieg oder Not:
Wir lebten ewig, ohne Krankheit und Tod!

Jeder von uns käme dem anderen gleich,
es gäbe nur noch Ölscheichs, dick und reich!
nichts könnte uns noch das Dasein vermiesen:
Die Ärzte müssten ihre Praxen schließen.

Ach bitte, denkt doch nach, ihr lieben Leute,
fallt mit eurem Leichtsinn der Lüge zur Beute!
Warum die Autoren diese Bücher schreiben:
Um für sich selbst dickes Geld einzutreiben!

Die Natur hat uns bereits genug beschenkt.
Wir wissen schon seit der Geburt, wie man denkt.
Die Ratgeber machen uns doch nur etwas vor.
Reich wird letzten Endes damit nur: Der Autor!!!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 21:59
(12.01.2011)

Formen

Erfahrung
entsteht durch
die Bewahrung
der Erinnerung
der Bedeutung

des Gelernten

Persönlichkeit
entsteht durch
die Erfahrung
der Bewahrung
der Erinnerung
der Bedeutung

des Gelernten

Weisheit
entsteht durch
Persönlichkeit
der Erfahrung
der Bewahrung
der Erinnerung
der Bedeutung

des Gelernten

Erfahrung
formt unsere
Persönlichkeit
so entsteht
Weisheit

im Laufe der Zeit.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:00
(13.01.2011)

Anfängerkurs in Paläo-Archäologie

Anmeldung: Mo.-So., 7 Tage die Woche
24-Stunden-Service
GRATIS!


Ach, deshalb reim´ ich wirren Brei-
hab´ quer im Hals ein Dino-Ei!

Hier heißt Ptero: Daktylus-
ist das der Weisheit letzter Schtuss?

Warum geh´ ich´s in Ruhe an-
ein Saurier nicht dichten kann!

Die Flügelspann´ ist mir zu weit-
für meinen Bildschirm viel zu breit!

Fünfundsiebzig Zentimeter-
zeig´ dem gleich den schwarzen Peter.

Wie soll so das Dichten gehen-
kann nicht mal den Bildschirm sehen.

Der Jambus gibt mir Rätsel auf-
ein Bus mit Marmelade d´rauf?

Ja, wo fährt der nur mit mir hin-
die Reise macht doch keinen Sinn!

Muss ich Archäologe sein-
krieg´ ich so den Trochäus klein?

Hört sich für mich archäisch an-
ist ein Fossil mit Dichten d´ran?

In die Urzeit geh´ zurück-
findest dort des Dichters´ Glück!

Ich hebe, senke, wild drauflos-
mir fällt die Reimung in den Schoß!

Doch hier am Schluss frag´ ich ganz frei-
wie werd´ ich´s los, das Dino-Ei?


Im Forum lernt man´s Dichten schon-
Tak-Tak, Tak-Tak, mit Metronom!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:01
(14.01.2011)

Die zarte Blume
ein Blütenblatt fällt herab
so vergeht Schönheit

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:02
(15.01.2011)

Kein Platz für einen Freund

Ein Baum und ich einst Freunde waren,
wie oft hört´ ich die Blätter rauschen,
fand Einfachheit im Wunderbaren:
mein Ohr am Stamm, um ihm zu lauschen.

Im Winter sah ich ihn in Träumen,
ich konnte endlos bei ihm bleiben,
wollt´ keinen Tag mit ihm versäumen:
Ließ mich im Herzen einfach treiben.

Ein neuer Frühling, neues Leben,
was musste er an Schmerz erleiden,
denn was hat ihm der Mensch gegeben:
Wer kam zu sägen und zu schneiden...

Mein Freund, mein Baum, hast neu getrieben,
doch spendest keinen Schatten - nicht mehr.
Dir fehlt die Kraft, bist schwach geblieben:
Ich weine leise, Trauer wiegt schwer.

Dein Kampf, ich fühl´ ihn, möchte hoffen,
musst ernten, was der Mensch für dich sät;
hat dich zu hart, zu schwer getroffen:
Dank ihm kommt jede Hoffnung zu spät.

Ich kann mich nicht mehr selbst belügen;
er ist markiert, das kann ich sehen,
schon liegt er in den letzten Zügen:
Kann sehen, ja, doch nicht verstehen.

Warum soll er sich länger quälen;
holt her die Axt und macht ein Ende,
wer keine Wahl hat, kann nicht wählen:
Der Tod sei´s, der ihm Frieden spende.

Wir Menschen könnten´s Töten lassen,
nur möchten wir in Selbstsucht baden;
die Formen wollen uns nicht passen:
Ein Achselzucken, ab mit Schaden.

Der Baum, er lebt in falschen Zeiten,
ein krummer Ast wär´ ja natürlich;
kein Platz im Weg, den wir beschreiten:
Natur, benimmst dich ungebührlich.

Mein Freund wird nicht mehr lange stehen;
es fällt uns leicht, die Schuld zu tragen,
das Unglück kam und ist geschehen:
Wenn´s weh tut, soll´s der Baum doch sagen.

Er schreit, doch will das niemand hören;
ein Mensch, der kann nur Eines achten,
die stummen Schreie würden stören:
warum soll er den Baum beachten - er muss den eig´nen Glanz betrachten...

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:03
(16.01.2011)

(Un)Wahrscheinlicher
(Un)Sinn


Unwahrscheinlich ist
dass geschieht
was wahrscheinlich ist

Wahrscheinlich ist
dass geschieht
was unwahrscheinlich ist

Unsinnig ist
dass geschieht
was sinnig ist

Sinnig ist
dass geschieht
was unsinnig ist

Wahrscheinlich
macht das sogar einen Sinn
Unwahrscheinlich
dass das keinen Sinn macht

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:04
(17.01.2011)

Freier Wille?

Mein Herz gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Mein Mut gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Meine Zeit gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Mein Gefühl gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Mein Traum gehört mir
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Mein Leben gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Meine Freude gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Meine Hoffnung gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Meine Zukunft gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir.

Meine Freiheit gehört mir.
Doch wenn ich will -
Teile ich mit dir...

Alles gebe ich dir -
Wenn ich will.

Gib mir alles von dir -
Wenn du willst.

Ich will alles von dir.
Willst du alles von mir?

Teilen wir.
Teilen wir?

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:05
(18.01.2011)

Kleiner Funke, großer Stern

Siehst du den Funken
tief in der Dunkelheit
lichtlos versunken
dort wohnt die Einsamkeit

Kannst du erkennen
was dieser Funke ist
spürst du ihn brennen
wo du voll Sehnsucht bist

Nenn ihn beim Namen
greif zu und halte fest
Hoffnung ist Samen
baue im Gras ein Nest

Säe die Saat aus
deck sie mit Erde zu
sprich deinen Wunsch aus
schenk deiner Seele Ruh

Düng mit dem Herzen
schau wie die Pflanze sprießt
heilt deine Schmerzen
weil du mit Liebe gießt

Leuchtende Blüte
heller als Sonnenlicht
durch deine Güte
zeigt sie ihr Angesicht

Zeit für die Wahrheit
lasse das Licht herein
findest die Freiheit
bist du im Herzen rein

Siehst du den Funken
tief in der Helligkeit
machtlos versunken
hier wohnt Geborgenheit.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:06
(19.01.2011)

Sag mir, wo die Dichter sind - wo sind sie geblieben...


Etwas muss ich hier berichten.
Lese von wilden Geschichten!
Jeder will And´re vernichten:
Schreiber, dich binden doch Pflichten!

Dichten, das wollt´ ich erlernen.
Hilfe, die steht in den Sternen.
Lehrer, ich möchte doch lernen:
Fehler kann ich nicht entfernen.

Forum, bist Schauplatz von Kriegen!
Jedermann will nur noch siegen.
Dichtkunst, du wirst unterliegen:
Selbstsucht wird dich überfliegen!

Bitte, wie soll ich da schreiben?
Lasse ich das besser bleiben?
Wollt ihr das Dichten vertreiben?
Darf es denn nicht hier verbleiben?


Sagt mir, wo sind die Poeten?
Musen, muss ich zu euch beten?

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:07
(21.01.2011)

Wo bist du?


Dir pflück ich heute einen Stern,
hab dich so unaussprechlich gern!
Du bist mir nah und doch so fern,
ich üb, damit ich´s Fliegen lern!

Dann breit ich meine Flügel aus
und flieg ganz schnell zu dir nach Haus!
Reiss mich aus meinem Alltag raus,
denn ohne dich, da ist´s ein Graus!

Ich schau auf meines Lebens Frist,
wenn ich nur wüßte, wer du bist!
Sag mir, wo dein Zuhause ist -
mein Partner, den mein Herz vermisst!

Mein Wunsch ist groß und doch so klein,
drum öffne mir, lass mich herein!
Nur einmal möcht ich glücklich sein,
zu zweit mit dir, und nicht allein!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:07
(22.01.2011)

An einen "Stern" der Dichtkunst:

Ach, Christian, mein Morgenstern,
hab dich als Dichter ja so gern!
Warst mir vor Kurzem fremd und fern,
las dich, damit ichs Reimen lern.

Das Eine kann ich gleich vergessen:
Kann mich mit dir so gar nicht messen!
Würd ich mein Lebtag X-e essen -
hätt doch zu wenig Kunst gegessen!

Du schriebst der Liebe manch Gedicht,
ich merk, dass da ein Meister spricht.
Nein, derart schön kann ich das nicht,
ich seh der Wahrheit ins Gesicht.

Will deine Worte nie mehr missen,
viel lieber deine Fahne hissen.
Manchmal bin ich so hingerissen:
wie gut ists doch, von dir zu wissen.

Drum schenk ich dir, posthum:
mein Herz als Eigentum.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:08
(23.01.2011)

Mein erster Sonett-Versuch:

Jahreslied der Zeiten

Von neuem komme ich, wie jedes Jahr,
Erkennt, dass ich das Leben wieder bringe,
Mit Vogelstimmen meine Lieder singe,
Ich mach' der Liebe kühnste Träume wahr!

Wo Wachstum ist, muss etwas davor sterben,
Du sprichst, als wärst du hier der Herr allein,
Doch ohne mich, da wirst du niemals sein,
Kannst nur den Lohn von meinen Mühen erben.

Was streitet ihr, scheint mir die reinsten Toren,
Ich bin der Jahreszeiten wärmste Glut,
Sag' ich euch denn, nur ich wär' etwas wert?

Wir alle haben Treue einst geschworen,
Sind wir einander nicht von Herzen gut?
Mein Friede sei's, der Ruhe euch beschert.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:10
Eine "saubere" Sache!

Wie lustig knistert, prasselt doch das Feuer!
Schür emsig nach den frohen Flammentanz!
Kein Holzstückchen, die Scheite lasse ganz.
Der Funke sprüht, gib acht, sonst raucht die Scheuer!

Ganz still und leise steht im letzten Eck,
Ein Eimer Wasser, trübselig und freudlos,
Hat nichts zu tun, sein Dasein ist belanglos,
Ist nass und kalt, das ist sein Lebenszweck.

Es tropft herab das gute Fett vom Braten,
und spritzt heraus, oh weh, der Teppich brennt!
Den Eimer kippt man übers Feuer aus.

Was jetzt passiert, das könntet ihr erraten.
Mit Fett und Asche, wer das Rezept kennt:
Es schäumt, wie schön, denn da wird - Seife draus!



Mit ehrlichem Dank für Rat und Unterstützung, liebe Medusa:

2. Version:
Eine "saubere" Sache!

Wie lustig flackert, prasselt doch das Feuer!
Schür emsig nach den frohen Flammentanz!
Zerteil kein Holz, die Scheite lasse ganz!
Die Funken sprühen, knistern ungeheuer!

Ganz unbeachtet steht im letzten Eck,
Ein Wassereimer, schläft in Langeweile,
Seit vielen Jahren kennt er keine Eile,
Nur Tatenlosigkeit ist Lebenszweck.

Es tropft herab das gute Fett vom Braten,
und spritzt heraus, verflixt, der Teppich brennt!
Den Eimer kippt man übers Feuer aus.

Was jetzt passiert, das könntet ihr erraten.
Mit Fett und Asche, wer die Mischung kennt:
Ist wunderbar, denn da wird - Seife draus!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:11
(26.01.2011)

Hochzeitsnacht


Ich fürchte mich vor dir,
gleichst einem wilden Tier.
Fletschst die Zähne,
sträubst das Fell,
was willst du nur von mir!

Jetzt gehst du auf die Jagd,
mit Augen aus Smaragd.
Wilde Träne,
eilst so schnell,
machst mich zu deiner Magd!

Du bist das Tier in mir.
Ich bin das Tier in dir.
Unser Name,
reinste Kraft,
vereint in dieser Gier!

Im Taumel dieser Macht,
ein Tränenauge lacht,
keimt ein Same,
feenhaft,
das Opfer ist vollbracht!

Hab keine Angst vor dir,
geliebtes, wildes Tier,
vereint sind wir durch Gier,
du bleibst für immer hier,
gehörst auf ewig mir.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:12
(27.01.2011)

Auf dem kahlen Ast
spricht ein Tautropfen im Licht
vom Tod des Winters

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:14
(28.01.2011)

Hinter Sinn ist Sinn

Wandere zwischen zwei Welten,
in keiner von beiden zu Haus.
Soll ich in einer was gelten,
muss ich aus der anderen raus.

Keine von ihnen wird passen,
die Schubladen sind mir zu eng.
Folge gewundenen Gassen,
denn Linien find ich so streng.

Schreibe Gedichte mit Rätseln,
verstecke das Wort hinterm Wort.
Kannst die Geschichten enträtseln,
die oberste Ansicht lass fort.

Unter der ersten der Ebnen
verbirgt sich der tiefere Sinn.
Möchtest du diesem begegnen,
dann such, was versteckt sich worin.

In diesem Sinn ...

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:15
(29.01.2011)

Lachen ist Lebensfreude

Am schönsten ist für mich das Lachen,
von all den vielen, guten Sachen,
die uns im Leben Freude machen.

Ich könnte ohne gar nicht leben,
was würde Hoffnung, Mut mir geben
um immer Neues zu erstreben?

Das Glück vermag man nicht zu kaufen,
bestimmen, wie die Dinge laufen.
Oft möcht ich mir die Haare raufen!

Ich sammle Scherben, kleb die Vase,
'nen Sprung hat jede Lebensphase.
Fall ab und zu mal auf die Nase.

Steh wieder auf und bleib nicht liegen,
so kann ich übers Schicksal siegen,
was krumm ist, wieder grade biegen.

Denn landet auch der Schuss im Ofen,
ich lach und zähl mich zu den Doofen,
und passt hier nichts, reim ich mit Strophen,

verlach die Alltags-Katastrophen!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:16
(30.01.2011)

"Krone" der Schöpfung -
deren "Entthronung"


Anfang:

Da wir nun einmal so sind wie wir sind,
warnt die Natur uns mit Stürmen und Wind.
Einstmals, da hielt sie uns sanft und lind,
waren doch früher ihr Herzenskind.

Niemand ist heute zur Einsicht bereit,
Hoffnung auf Wandel verlorene Zeit,
Luxus und Güter, Bequemlichkeit,
anderes zählt nicht, der Weg zu weit.

Hört die Natur, wie sie weint und klagt:
"Kinder, ich werde von euch geplagt,
keiner hat jemals um Rat mich gefragt,
hätte so gerne das Rechte gesagt!"

Der Mensch:

"Aufhörn! Natur, was willst du von mir,
lautet mein Name immer noch Tier?
Bin der Mensch, das verkünde ich hier,
niemals wieder gehöre ich dir!"

Die Natur:

"Ach, mein Kind, du verstehst nicht den Sinn,
du bist sicher, Verlust sei Gewinn.
Weist mich zurück und treibst nur dahin,
denk an die Zeit, an deinen Beginn!"

Der Mensch:

"Fern ist die Zeit, als Herrin du warst,
hab mich gerne, zeig wie du sparst,
mich vor Jammern dann tunlichst bewahrst,
Diskussionen mir endlich ersparst!"

Die Natur:

"Was du forderst, ich schick mich darein,
schweige still jetzt und lasse es sein.
Du wirst mich rufen, heulen und schrein,
irgendwann wirst du selbst dir zur Pein."

Ende:

Ja, die Natur hört uns Menschen nicht mehr,
heute vermissen wir alle sie sehr.
Kalt ist das Dasein, nur trist und leer,
bitten wir hilflos um Wiederkehr.

Bio und Öko, wir denken jetzt nach,
geben ein Plätzchen im Schubladenfach,
suchen im Dunkeln nach einem Dach,
laufen ganz emsig dem Trugbild nach.

Eitelkeit, Dummheit, deren Macht
hat so der Menschheit den Tod gebracht.
Liegen im Sterben, wer hätt das gedacht,
werden am Ende vom Bösen verlacht.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:17
(31.01.2011)

Offene Arme

Einst, am Beginn, dem Anfang der Ewigkeit,
lebte ein Kind, geboren in Furchtsamkeit,
einsam und hilflos flog es durch Raum und Zeit,
suchte nach Freude, Leben und Heiterkeit.

Fand nichts als Schmerz, verlor bald schon jeden Mut,
grausamer Scherz, die Hoffnung war leeres Gut,
treibend und schwebend, Kälte erstickt die Glut,
schläft nun und wartet, wisst ihr, warum es ruht?

Wollt ihr es sehen, Menschen, der Weg ist weit,
ihr könnt es finden, seid ihr zum Leid bereit?
Löst euch von Ketten, stärkt euch durch Achtsamkeit,
reist ihm entgegen, schenkt ihm Geborgenheit.

Wärme und Leben, sehnsüchtig suchen wir,
müssen nicht bangen, seht doch, das Kind ist hier,
wie ist sein Name, kennst ihn, das sag ich dir:
"Ich bin die Liebe, steh auf und komm zu mir!"

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:19
(01.02.2011)

Schicksal der Götter*


Ich sehe aus dem Fenster, erblicke eine graue Welt,
wo Betonmauern starren, zurück zu mir und drohen,
die Nachbarshunde bellen, und suchen Knochen als Entgelt,
sie knurren und sie geifern, das Leben ist geflohen.

Ich sehe einen Garten, die toten Bäume krallen
sich in meiner Seele fest, sie injizieren pures Gift,
vernichten alle Farben, die Bastionen fallen,
das Unheil schreibt das Drehbuch, wie blutig ist doch seine Schrift ...

Ich sehe Kinder spielen, doch ihre Stimmen hör ich nicht,
seit langem schon kein Lachen, Marionetten tanzen,
der Schrei aus meinem Herzen, er sucht den Weg zum Lebenslicht,
verhallt in kalter Leere, durchbohrt von stummen Lanzen.

Ich sehe hier das Gestern, das Heute und das Morgen,
betrachte unsre Werke, bedeutungslos im Hier und Jetzt,
kein Glück und keine Freude, nicht Kummer oder Sorgen,
denn Ragnarök* will kommen, der Zeitpunkt wurde festgesetzt ...

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:20
(02.02.2011)

Eine Hommage an Lyrikforen

Es klopft recht laut an meiner Tür,
ich stehe auf und öffne.
Erkenne gleich, wer zu mir will,
mal wieder der Sarkasmus.

Er setzt sich sofort auf mein Bett,
fragt nicht mal um Erlaubnis,
und knabbert gleich Kartoffelchips,
will gutes Kino sehen.

Da plötzlich kommt ein zweiter Gast,
der wartet nicht aufs Öffnen.
Die Ironie, sie ärgert sich,
Sarkasmus hat gedrängelt.

Klick tapfer die Rubriken durch,
such fleißig nach Gedichten,
da klopft's schon wieder, glaub ich das?
Lasst mich die Werke lesen!

Das Lachen hat hier noch gefehlt,
ich bitte laut um Ruhe,
und hoff, die Sammlung ist komplett,
das Bett reicht kaum für alle.

Oh nein, das klopft in einem fort,
könnt ich mich nur verstecken,
weil ich nun die Geduld verlier,
sie kommt und geht gleich wieder.

Moral bringt sich Begleitung mit,
die Scham fragt nach der Dusche.
Das Shampoo reicht ihr Nettigkeit,
ich glaub, ich krieg die Krise!

Empörung macht sich einfach breit,
drückt alle in die Ecke,
da kriecht die Sanftmut untern Tisch,
erwartet ihre Chance.

In Muße lesen darf ich nicht,
die Spannung ist gekommen.
Bleibt mir was andres übrig?
Ich baue eine Drehtür ein.

Jetzt geht es erst so richtig los,
kann sie gar nicht mehr zählen,
ob Trauer, Liebe oder Wut,
so vieles kann ich fühlen.

Am liebsten ist mir, was noch fehlt,
dann endlich kommt die Freude.
Erleichterung macht alles gut,
nun kann ich Ruhe finden.

Inspiration steht außerhalb,
hat unsichtbar gewartet,
bringt alles schnell ins Gleichgewicht,
trägt Glück herein ins Leben.

Was war das wieder für ein Kampf,
als User hier im Forum,
doch das Ergebnis macht es wett,
mit Poesie und Dichtkunst.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:25
Ein "Dreiteiler":

Geschichten aus dem Dorf (04.02.2011)
Teil 1: Ein schwerer Fall

Im Dorf, da kommt ein Fremder an,
und wie's mit Fremden halt so ist,
ist das ein unbekannter Mann,
ganz ohne Zweifel: Ein Tourist!

Da staunen Oskar, Fritz und Klaus,
wo kommt jetzt der auf einmal her?
Auch Emma schaut zum Fenster raus,
sie beugt sich vor, verrenkt sich sehr,

die Oberweite schwer und prall,
zu leicht, zu schmal das Fensterbrett,
ein Hilferuf: "Oh weh, ich fall!",
der liebe Gott, er ist so nett,

klammheimlich ihren Sturz nun lenkt,
mit lautem "Platsch!" zum Gartenteich.
Ein Schelm ist, wer hier Böses denkt,
denn nur ein Karpfen wird zur Leich.

Und die Moral von der Geschicht?
Erklär euch mal den klugen Sinn:
Aus einem Fenster fällt man nicht -
wenn Gott nicht kuckt, dann bist du hin.

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Geschichten aus dem Dorf (05.02.2011)
Teil 2: Ein schlagkräftiges Argument


Im Dorf, am Sonntag in der Früh,
Herr Pfarrer übern Kirchhof flitzt.
Vergeblich seine Liebesmüh,
weil Emma ihm im Nacken sitzt.

Da hat sie ihn auch schon erreicht
und schimpft, dass Klaus, ihr Ehemann,
sich ständig aus dem Hause schleicht,
damit er saufen gehen kann!

Der Pfarrer denkt: Mich wundert's nicht,
dass Klaus vor seiner Emma flieht,
die hat ihm zu viel Kampfgewicht,
was magisch ihn zum Wirtshaus zieht.

Die Emma eilt empört nach Haus
und schnaubt: Der kriegt heut seine Kur!
Sie holt das Nudelholz heraus,
platziert den Küchenstuhl im Flur.

Nach Hause kommt der arme Mann,
er hört nur noch 'nen dumpfen Schlag.
Prompt sieht sich Klaus die Sterne an,
denn Emma saß den ganzen Tag!

Und die Moral von der Geschicht?
Du willst dem Nudelholz entgehn,
zu hart die Sprache, die es spricht:
Dann duck dich, Kerl, und bleib nicht stehn!

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Geschichten aus dem Dorf (24.03.2011)
Teil 3: Gewinngarantie mit System - für nur 50,- €!


Im Dorf, da ist man recht gescheit,
denn diesen Samstag ist's soweit.
Nein, Nein, nicht die Gemeindewahl.
Hier dreht sich's um die Lottozahl!

Wer eifrig vor dem Kasten sitzt
ist Emma, die vergleicht und schwitzt.
Worauf dann Klaus zusammenzuckt,
da Emma lautstark Flüche spuckt.

Ihr mangelt's schwer an der Geduld,
denn sie ist sicher: "Fritz ist schuld!"
Weil der in 'ner Annonce las:
"Gewinn mit Garantie, kein Spaß!"

Aus Vorsicht macht sich Klaus ganz klein,
die Emma packt den Lottoschein
und stürmt hinaus, wobei sie schnaubt:
"Ich dumme Kuh hab dem geglaubt!"

Zur selben Zeit dem Fritze schwant,
was kommt, und weil er Übles ahnt,
da fliegt der Vogel eiligst aus,
rennt mit zwei Koffern aus dem Haus.

So steht nun Emma dort vor Ort,
bemerkt sofort: "Der Kerl ist fort!"
Verpasst der Tür 'nen festen Tritt,
die fällt nach innen, Emma mit.

Und die Moral von der Geschicht?
Man glaubt Annoncen besser nicht.
Mit Dünger führt man Bauern vor -
die Rüben erntet der Autor!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:26
(08.02.2011)

Wenn man kann, darf man dann, und soll man überhaupt?


Man denkt, und mit Bedacht,
hat man sich ausgedacht,
wie man was aus sich macht,
da hat man's weit gebracht.

Man fragt sich, dann und wann,
ob man's so sagen kann.
Man hört sich komisch an,
berichtet man vom man.

Man fragt so etwas nicht,
man hat da eine Pflicht.
Man sieht man ins Gesicht,
dann schreibt man ein Gedicht.

Das man nun richtig macht,
weil man dann gut gedacht,
man fühlt die Leidenschaft,
wenn man den Rhythmus schafft.

Man tut halt, was man kann,
man sucht nach diesem man,
nur denkt man, ab und an:
Zum Henker - wer ist man???

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:27
(09.02.2011)

Daseinsfragen

Wenn der Anfang auch ein Ende ist,
und das Ende setzt dem Anfang Frist,
was ist es, das die Zeit bemisst,
so Herr von End und Anfang ist?

Manch einer mag das Zufall nennen,
der andre will sein Schicksal kennen,
weißt du, was die Zukunft bringt,
die Vergangenheit bedingt?

Ewigkeit, dem Augenblick geweiht,
in sich tragend Jetzt und Nie soweit,
ist Leben nichts als nur ein Traum,
geträumtes Bild im fremden Raum?

Ist Wirklichkeit nur illusorisch,
die Wahrheit nichts als metaphorisch,
worin finde ich den Sinn?
Dadurch, dass ich jemand bin.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:29
(13.02.2011)

Schwer, die Sache mit der Kraft ...


Gibt sicher niemand, der's nicht kennt,
was man gemeinhin Schwerkraft nennt.
In China hat man's wohl verpennt:
.tnner dnegeG eid hcrud murtrhekrev

Ich liebe zwar den Denksport sehr,
doch eines fällt mir wirklich schwer,
ja, dabei rätsle ich noch mehr:
s
t
e
h
t

a
m

Ä
q
u
a
t
o
r

j
e
d
e
r

q
u
e
r
?

Recht sonderbar, das schwere Spiel,
und wird das Ganze dir zu viel,
willst nur von Stuttgart mal nach Kiel:
im Zick-
Zack kommt
man auch
ans Ziel.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:32
(16.02.2011)

Herrrrreinspaziert!

Das Leben ein Zirkus,
Gesellschaft im Zelt;
die Welt ist Arena,
Gefühl das Entgelt.

Wir sind die Artisten
im Tanz auf dem Seil,
und fragen im Stillen:
bleibt alles auch heil?

Nur wenige wagen
nach oben zu gehn,
sie fürchten den Absturz,
kein Netz kann man sehn.

Wir reiten zu Pferde
und gehen zu Fuß;
mit Salto Mortale
dem Tode zum Gruß.

Wer heute der Magier,
ist morgen der Clown.
Der Zirkusdirektor -
sag, kann man dem traun?

Die Freiheit, zu wählen,
die haben wir nicht.
Ins Schicksal geboren,
erfülln unsre Pflicht.

Ertrag nicht die Rolle,
ob gut oder schlecht,
denn keiner ist Meister,
der andere nicht Knecht.

Für manche gibt's Beifall,
das Publikum tobt,
nur jener am Rande
wird niemals gelobt.

Ein endloses Drehen
im ewigen Kreis.
Kapellen, sie spielen,
mal laut und mal leis.

Geburten und Tode,
des Menschen Geschick;
bisweilen dazwischen
ein Schlag ins Genick.

Die Zirkusparade
mit wiegendem Schritt,
im Rhythmus des Lebens
marschieren wir mit.

Ja, unter der Kuppel,
da liegt unsre Welt,
ein Kommen und Gehen
im riesigen Zelt.

(TamTamTam, TamTamTam, TamTamTamTamTam ... den begleitenden Trommelwirbel im Hintergrund bitte dazudenken, mit ein wenig Fantasie - und im Wiegetakt bleiben ...)

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:33
(19.02.2011)

Über die Kunst, einen Fisch auszulutschen


Ja, Wasser, das ist nasser.
Ich finde, geht kaum krasser!
Füllt fieser Schmerz dein Herz?
Viel schöner wäre Terz.

Was Nasses klappt noch nasser,
sag's euch als trockner Hasser.
Mit neuem Wörtchen krass
da gibt's den meisten Spaß!

Ein Herz schlägt musikalisch,
undenkbar, physikalisch,
doch wenn's zum Takt erklingt:
Die Kunst vor Freude singt.

Brauch Hilfe gegen Schmerzen,
stift Musen hundert Kerzen,
sitz artig auf dem Sterz,
bet brav fürs Dichterherz.

Hab bei den runden Hunden
in Qualen mich gewunden,
und schreibt man Maus im Haus
droht mir der Grusel-Graus.

Per endlos öden Reimen
halt Verse einfach leimen?
So liegt nun alter Fisch
ganz oben auf dem Tisch.

Nein, besser als en masse
wirkt Dichten nur durch Klasse!
Originalität
heißt echte Qualität.

Nahm restlos Ausgelutschtes,
na klar, ihr seht, dann flutscht es.
Bloß: Oller Gammelfisch
wird davon auch nicht frisch!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:34
(20.02.2011)


Die kleine Wolke
schwebt zwischen zwei Anderen
Wolken im Regen

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:35
(25.02.2011)

Sainmhíniú


Kristallisierte Kühle, feenhaft
Ihre Schönheit
Kennt keine Gefühle

Schimmernde Schönheit, zauberhaft
Dieses Funkeln
Der tanzenden Freiheit

Traumgleiches Funkeln, launenhaft
Dessen Wandel
Vom Hellen zum Dunkeln

Kristallisierter Wandel, schattenhaft
In funkelnder Schönheit
Des fühllosen Schimmerns
Im Zauber des Tanzes
Der Helle des Dunkeln
Für Lichter der Freiheit
Die traumgleiche Kühle
Mit Schatten von Feen

Deren Trugbild
Ihrer Launen
Irreführend

Lauernd im Nebel, geisterhaft

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:36
(27.02.2011)

Shake it easy!

Ein kleiner Wicht, der schreibt Gedichte,
die sind nicht dicht, nur Schwergewichte;
doch können durchaus krumme Sachen
erstaunlich in der Summe krachen,
und schmeckt es nicht, das Schüttelgericht -
zumindest ist’s 'ne Rüttelgeschicht,
denn jedem wird man schlecht gerecht,
kann sein, hier reimts Geschlecht nicht recht;
ergebe mich dem kessen Bann -
weil ich's halt noch nicht besser kann.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:37
(28.02.2011)

Kein Traum vom Fliegen


Im Träumen, da schwebe ich über den Bergen,
Bin Falke, bin Adler, auf Reisen weit jenseits. Ich sehe
Die Menschen, tief unten in Städten von Zwergen;

Ein Wimmeln, ein Krabbeln, den Ameisen gleichend
Mit hastigen Schritten, Erscheinungen flüchtender Rehe,
Der Wechsel von Lichtern und Schatten sie streifend;

Verwirrte Gestalten, sich drehend in Kreisen,
Dem Vorgänger glaubend, doch dieser weiß keinerlei Ziele
Als Narr und Gefolgsmann, vertraut er den Weisen;

Trotz steter Bewegung kennt niemand die Richtung,
Aus Leere geboren, zu Leere vergehend, so viele
Verbleiben im Stillstand, ihr Menschsein gefangen;

Und dennoch: Uns Allen sind Flügel gegeben,
So lange wir schlafen, so lange wir träumen – vom Leben.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:39
(01.03.2011) - Der ultimativste Schwachsinn, den ich je verzapft habe ...

Wipp-hei-di!


Ja, wenn beim flotten Ehefrauchenstrippen
von links nach rechts die beiden Nippel hippen,
des Männchens Augen aus den Höhlen kippen,
die Hitze wandert unter seine Rippen,
er leckt im Voraus gierig trockne Lippen,
es fängt sofort der Taktstock an zu wippen,
denn dieser möchte Honigtöpfchen dippen.
Viel Spaß, doch dabei nicht zu heftig stippen,
weil sonst die Federn aus dem Sofa flippen!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:40
(03.03.2011)

Nachhal.l.tig


Waren, Waren, Waren ...
für die Massen, Massen, Massen ...

Keine Unterschiede
in den Klassen, Klassen, Klassen ...

Dummheit, Dummheit, Dummheit ...
kaum zu glauben, glauben, glauben ...

Wunde Kinderseelen
frei zum rauben, rauben, rauben ...

Egos, Egos, Egos ...
sind zu pflegen, pflegen, pflegen ...

Dieser Luxushunger
ist zu hegen, hegen, hegen ...

Käufer, Käufer, Käufer ...
nicht zu fassen, fassen, fassen ...

Menschen mit Gefühlen
werden's lassen, lassen, lassen ...

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:43
(06.03.2011)

Traumpfade (Akrostichon, mit Telestichon + 2 "nicht regelgerechten" Mesostichons)


Träume, sie tanzen in tiefdunkler Nacht,
Rufen ein Rätsel aus Irrlicht herbei.
Antlitz des Alptraums ertränkt mich im See,
Unweit vom Ufer zerschelle ich ganz.
Meter um Meter, im maßlosen Raum:
Ziellos mein Zögern, geh unter in Grau.
Eisige, einsame Augen sind da:
Inseln in ratlos verlorener Spur.
Tropfen der Traumzeit, als Trugbild erwacht.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:45
(11.03.2011)

Flammenschrift


Falls Worte nichts als Worte wären,
wie könnte man sich dann erklären,
wie Musen Dichters Seelen nähren
mit Poesie aus Zaubersphären?

Wenn in der Seele Feuer brennen,
durch Flammen jedes Band zertrennen,
mag ich das Dasein neu benennen,
mich selbst im Aschenrest erkennen.

Mein Geist entfaltet seine Schwingen,
will dafür hart mit Engeln ringen,
Dämonenmacht zur Umkehr zwingen:
Ich werde immer Lieder singen.

Die ganze Welt darf ich bereisen,
von Goethes Tafel Krümel speisen.
Mit lauten Tönen oder leisen
soll Busch die rechten Wege weisen.

Hat's Schicksal gegen mich entschieden?
Hab Schweiß am Amboss nie gemieden.
Darf nur der Meister Lyrik schmieden?
Bin kaum mit meinem Werk zufrieden.

Nach echtem Können will ich streben,
aus Freude deshalb alles geben.
Nur einmal, einmal nur im Leben
sei wahre Dichtkunst mir gegeben.


(Dank an meine "Heinzelmännchen-Helfer"!)


Hier die "alte" Version, zum Vergleichen:


Flammenschrift


Falls Worte nichts als Worte wären,
wie könnte man sich dann erklären
die Poesie in Zaubersphären,
wo Musen Dichterseelen nähren?

Wenn in der Seele Feuer brennen,
durch Flammen jedes Band zertrennen,
mag ich das Dasein neu benennen,
mich selbst im Aschenrest erkennen.

Mein Geist entfaltet seine Schwingen,
will dafür hart mit Engeln ringen,
Dämonenmacht zur Umkehr zwingen:
Ich werde immer Lieder singen.

Die ganze Welt darf ich bereisen,
von Goethes Tafel Krümel speisen.
Mit lauten Tönen oder leisen
soll Busch die rechten Wege weisen.

Hat's Schicksal gegen mich entschieden?
Bin dennoch meistens recht zufrieden.
Der Amboss wurde nie vermieden,
denn Meister müssen Lyrik schmieden.

Nach echtem Können will ich streben,
aus Freude deshalb alles geben.
Nur einmal, einmal nur im Leben
sei wahre Dichtkunst mir gegeben.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:46
(14.03.2011)

Mir war's danach!
oder: Die Suche nach dem Sinn des Lebens.



Wo liegt der Sinn des Lebens,
befragte ich ein Frettchen.
Es gab mir seine Antwort,
und zog am Zigarettchen:

"Morgens geht die Sonne auf:
Flupp!
Am Abend geht sie unter.
Plumps."

"Wiederholt sich jeden Tag,
das stete Rauf und Runter:
Flupp!
Plumps."

Was bist du klug, oh Frettchen,
da wird man richtig schlau!
Leg müde mich ins Bettchen,
mein Lehrer schnarcht im Bau.

Purer Blödsinn, der hier spricht,
im reinen Nonsens-Gedicht!

Stimmt doch, oder etwa - nicht?

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:50
(21.03.2011)

Fortunas Lachen


Das Leben eilt mit riesengroßen Schritten,
ist heute aktuell und morgen schon vorbei,
denn jedes Jahr vergeht, hat ausgelitten,
ob gut, ob schlecht, der Zeit ist's immer einerlei.

Des Schicksals Wege, selten wohlgelitten,
wo Wünsche sich erfüllen, findet man nicht hin,
zwei Wege gibt's, wir suchen einen dritten
und stecken dann sofort in Schwierigkeiten drin.

Der oberschlaue Mensch in klugem Denken,
er scheint es nie zu hören, wenn die Göttin lacht,
glaubt felsenfest, sein Leben selbst zu lenken,
vergisst nur allzu oft Fortunas große Macht.

Es kommt der Tag, wo Pläne wieder scheitern,
begleitet vom Begreifen: Sieger gibt es nicht.
Wie Hühner steigen Menschen stets auf Leitern,
als Spielball fremder Launen dienen wir der Pflicht.

Ja, irgendwie geht dauernd was daneben,
vereinzelt nur geschieht, was Menschenwille ist,
viel mehr als Illusionen nachzustreben,
erfahren wir beim Lernen: Menschen machen Mist!

Kein Grund, sein Leben deshalb zu verwerfen,
es reichen gute Schuhe und ein fester Schritt,
denn eigentlich braucht man nur starke Nerven,
am besten wäre es - wir lachen einfach mit!

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:51
(22.03.2011)

Schicksal Zufall


Ich schob im Supermarkt den Einkaufswagen
gedankenlos so einfach vor mich hin,
zu diesem Zeitpunkt lag noch wenig drin,
da sah ich einen Mann beim "Stapel" tragen.

Ein echter Kerl, der würde niemals klagen,
spontan bot ich ihm trotzdem Hilfe an,
bezweifelte, ob er's noch halten kann.
Er war davon verblüfft, schien sich zu fragen

weshalb ich dieses Angebot wohl machte.
Dann stahl ein Lächeln sich in sein Gesicht,
als er in meinen Augen mich erkannte.

Der Funke sprang, worauf ich mit ihm lachte,
schon war's geschehen, ahnte damals nicht,
dass ich der Liebe beide Namen nannte.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:53
(26.03.2011)

Wie heißt das denn noch mal, das Land, da wo der Suschi herkommt?
Ist die Hauptstadt nicht Sonni oder Futschi oder so?


Heißa, heute strahlt der Gau,
Neutrowirtschaft killt uns, wow!
Radio hört man aktiv,
"Stromerzeugerdan(n)keuch"-Brief!

Konsumieren, konsumieren,
beim Verbrauchen sich nicht zieren!
Festbeleuchtung hat man gerne;
spend's Elektron, für Stromkonzerne!

Dunkel sind die Wintertage?
Knips, knips, knips erhellt die Lage!
Ist pro Proton der Preis gesunken?
Freude, schöner Götterfunken!

Besser lebt sich's ungeniert,
auch wenn's Kraftwerk explodiert!
Weit, weit weg, das juckt doch nicht,
wichtig ist, hier brennt noch Licht!

Will sich jemand Sushi kaufen,
muss der nicht bis Japan laufen!
"Kleiner Mann", du darfst bezahlen,
Lob den weltweit freien Wahlen!

Menschenskind, hab mehr Geduld,
sag dir, die Natur ist schuld!
Ließ so dreist die Erde beben,
Puttgemacht, das faule Leben!


Bei Risiken (das Lachen könnte im Hals stecken bleiben) und Auftreten vorhersehbarer Auswirkungen fragen Sie bitte(rböse) Ihren zuständigen strahlenden Schutzbeauftragten oder einen regierungsbe(z)(str)ahlten Physiker.

Stimme der Zeit
30.04.2011, 22:55
(29.03.2011)

Am Horizont erglüht der Morgen rot -


Das Leuchten von Schatten,
es fällt auf einen Ozean aus Staub.
Hier nagen die Ratten
mit stumpfem Zahn an altem Laub.

Die neuen Gezeiten
versengen eisig jeden Lebensmut.
Aus endlosen Weiten
erhebt sich nun Thanatos nackte Brut.

Im Hungern und Gieren
zermalmen Monster Knochen, trinken Blut.
Sie gleichen Vampiren,
geboren aus der Asche kalter Glut.

Die Wolken am Himmel
ergießen einen Strom aus purem Gift
auf fahles Gewimmel.
Er ätzt sein Werk mit nuklearer Schrift.


- was hier noch lebt, das ist schon lange tot.