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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Luftmalerei


Sidgrani
27.05.2011, 07:49
Der Sturmwind treibt sein Tropfenheer
mit düstren Wolken übers Land,
durchkämmt die Bäume, peitscht das Meer,
doch langsam regt sich Widerstand.

Die Sonne schickt den schönsten Strahl
und schon verwandelt sich die Welt.
Mit bunten Farben, erst noch fahl,
bemalt sie uns das Himmelszelt.

Ein Regenbogen spannt sich auf,
wird mächtiger, sein Strahl durchbricht
der Wolken Grau, hemmt ihren Lauf,
der Himmel jauchzt, gleich wird es licht.

Solch Wunderwerk kann nur entstehn,
wird Regen eins mit Sonnenschein.
Versuch, das Leben so zu sehn,
der Schatz am Ende ist dann dein.

Chavali
27.05.2011, 09:37
Hallo Mandrillo,

die ersten drei Strophen gefallen mir supergut: melodisch, rhythmisch, technisch einwandfrei im Jambus
(bis auf die Zeilen 3 + 4 in Strophe 3, die daktylisch sind) gehalten.
Immerhin haben alle Strophen gleichmäßig 8 Silben.

Auch Strophe 4 ist technisch gelungen, wobei mir die Aussage nicht ganz so gut gefällt:So musst du’s Leben auch verstehn,
der Schatz am Ende ist dann dein. Es ist wie ein erhobener Zeigefinger, wie man sein Leben anpacken sollte.
Ich meine, das muss in einem so schönen Naturgedicht nicht unbedingt sein, aber es kann sein,
dass es nur mich etwas stört.

Deine Wortwahl ist zwar einfach, stellenweise schon öfter gelesen, z.B. der Himmel lacht,
aber das tut dem netten Gesamteindruck keinen Abbruch.

Sehr gern gelesen von Chavali mit besten Grüßen, die sich wünscht,
dass es hier auch mal regnen möge....:o

Sidgrani
28.05.2011, 19:08
Danke für die positive Rückmeldung, Chavali.

Mal abwarten - bevor ich vielleicht etwas ändere - ob noch weitere Kommentare kommen.

a.c.larin
29.05.2011, 09:41
morgen mandrillo,

ich schließ mich chavalis kommentar an - dieses "so musst du's" am schluss ist ein wenig wie holzhammer auf spinnennetz. ;)

mein vorschlag dazu wäre:

Solch Wunder kann ja nur geschehn
wird Regen eins mit Sonnenschein!
Gelingt's, das Leben so zu sehn,
wird auch sein Schatz am Ende dein.


in der ersten strophe hätte ich so interpunktiert:

doch sieh: Schon gibt es Widerstand!

in der zweiten strophe könnte man das "schon" durch ein "gleich" ersetzen.
(wegen der doppelung mit der ersten strophe)

alles in allem eine feine luftmalerei -
hab hier gerne in den himmel geguckt!
liebe grüße, larin

Falderwald
29.05.2011, 10:03
Hallo Mandrillo,

das ist wirklich ein schönes Naturgedicht, in das der Leser versinken und seinen Träumen freien Lauf lassen kann.
Auch der Titel hält, was er verspricht, die Luftmalereien sind anschaulich dargestellt und nachvollziehbar.

Ich sehe allerdings in den Zeilen 3 und 4 der dritten Strophe (sorry Chavali) keinen Daktylus:

der Wolken Grau, hemmt ihren Lauf,
xXxXxXxX
der Himmel lacht, gleich wird es licht.
xXxXxXxX

Man kann das zwar auch "daktylisch" lesen, aber ich denke, die natürliche Betonungsform bleibt hier "jambisch".

Ich hätte auch noch einen Vorschlsg für das "musst du's", weil sich das wirklich nicht so schön liest und damit einen kleinen schwarzen Fleck in einem ansonsten schönen Gedicht beim Leser hinterlässt:

"So ist das Leben zu verstehn"

Kannst du dir ja mal überlegen.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Sidgrani
29.05.2011, 16:04
Die Neue Fassung ist nun eingestellt.
Dank Chavali jauchzt nun der Himmel. Das zweite „schon“ ist verschwunden, genau so wie das harte „du musst“.
Ich danke euch allen für die Hinweise und Anregungen.

Gruß Mandrillo

@a.c.larin
"holzhammer auf spinnennetz" ist gut! :cool:

a.c.larin
29.05.2011, 18:36
hallo mandrillo,

der "holzhammer" ist weg, das feine gespinst ist geblieben....:)

du hast die hinweise und anregungen ganz wunderbar in deine eigene sicht und sprache übersetzt!

bravo bravissimo, perfetto!

lg, larin

Sidgrani
30.05.2011, 09:32
Dankeschön :)

Chavali
30.05.2011, 13:54
Hallo Mandrillo,Die Neue Fassung ist nun eingestellt.ich halte es mit larin: perfetto :)
Schön, dass wir dich zur Umstelleung der letzten Strophe überzeugen konnten.
So klingt sie schön und fein und passt.

Lieben Gruß,
Chavali