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Stimme der Zeit
20.11.2011, 20:48
So wunderschön
Wie hell, der Silberglanz in deinen Haaren;
ich weiß, dein Hochzeitskleid trägst du für mich.
Du bist so wunderschön, ich liebe dich,
auch heute noch, nach all den vielen Jahren.
Ich möchte diesen Augenblick bewahren
und fühle doch im Herzen einen Stich.
Die Zeit vergeht, so wie die Jugend wich,
darüber bin ich mir durchaus im Klaren.
Ein feines Rosa färbt nun deine Wangen,
ein leises Lächeln glättet dein Gesicht.
Mit deiner Schönheit nimmst du mich gefangen:
Mein Liebling, habe ich genug gegeben?
Für mich war es stets Freude, niemals Pflicht!
Wie soll ich ohne dich nur weiterleben.
Hallo Stimme der Zeit,
Chapeau! Ich kann nur wiederholen, was ich zu deinem letzten Sonett sagte: Du hast die Sonettform wirklich verinnerlicht. Das poetische Bild ist rührend schön und die emotionale Entwicklung zum 'ohne dich nur weiterleben' ist wahrhaftig. Das einzige, was mich etwas irritiert ist die Überschrift. Sollte in der Überschrift nicht schon die Frage der Schlusszeile (ohne Fragezeichen?) anklingen?
Viele Grüße
Thomas
P.S.: Ist es nicht eine Variation, oder eine Weiterentwicklung des Themas von 'Dein Blick ist wie ein kühler See'?
Stimme der Zeit
20.11.2011, 22:29
Guten Abend, Thomas,
Hand aufs Herz: Bewusst habe ich keinen Moment an deine Villanelle gedacht, ich habe aber sofort nach deinem Kommentar nachgesehen. Von daher kann ich nur vermuten, ob das Thema irgendwie in meinem Unterbewusstsein "geschlummert" hat - und ich sage nicht, dass es nicht so war, das weiß ich nicht, und kann es daher auch nicht behaupten. :confused: Du siehst mich erstaunt, denn wenn es so war, dann hat es über 3 Monate "geschlafen", um mir heute ganz überraschend (im wahrsten Sinne des Wortes, den es ist ein 30-Minuten-Gedicht) "in den Sinn zu kommen". :o Aber ich denke, es wäre richtig, dein Gedicht hierher zu verlinken, denn es gibt tatsächlich viele "Parallelen":
Dein Blick ist wie ein kühler See (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=7469) - Eine Villanelle von Thomas, vom 31.07.2011.
Chapeau! Ich kann nur wiederholen, was ich zu deinem letzten Sonett sagte: Du hast die Sonettform wirklich verinnerlicht. Das poetische Bild ist rührend schön und die emotionale Entwicklung zum 'ohne dich nur weiterleben' ist wahrhaftig.
Dafür vielen, lieben Dank. Das Sonett ist eben, in allen Varianten, meine erklärte Lieblingsgedichtform. Wenn du mir dann noch sagst, dass es "rührend" ist, dann bin ich gerührt, denn ein trauriges bzw. berührendes Gedicht ist mir bisher noch nicht wirklich gelungen - was bedeutet, die "Kette" ist endlich "gesprengt". Deshalb bin ich jetzt im Moment einfach glücklich, deinen Kommentar zu lesen! :)
Das einzige, was mich etwas irritiert ist die Überschrift. Sollte in der Überschrift nicht schon die Frage der Schlusszeile (ohne Fragezeichen?) anklingen?
Lieber Thomas, genau das wollte ich tunlichst vermeiden, denn das Gedicht sollte erst im letzten Vers die "Auflösung", d. h. den Tod des LD offenbaren. Der Titel hätte das bereits im Vorfeld getan. Die Frage in der letzten Zeile ist absichtlich ohne Fragezeichen, denn das LI trifft ja im Grunde genommen auch eine "Feststellung". Der Punkt setzt auch einen "Schlusspunkt" der Endgültigkeit, das LI stellt sich erst dort der "traurigen Wahrheit": Das LD ist tot, ich muss (soll) weiterleben, aber ich weiß nicht, wie.
Danke für deinen Kommentar! :)
Liebe Grüße
Stimme http://www.smilies.4-user.de/include/Teufel/smilie_devil_006.gif
Liebe Stimme,
eigentlich genügen hier nur zwei Worte:;)
Wunderschön (das Sonett)
Wunderschön (der Inhalt)
Dir ist darin aber noch mehr gelungen. Die Worte des lyr. Du überzeugen mit der Innigkeit der Liebe - so sehr, dass die Schlussworte auch noch wie eine Liebeserklärung ankommen. Ganz bestimmt auch durch das nicht gesetzte Fragezeichen.
Es berührt wirklich, jedoch ohne die von dir gewüschte "Traurigkeit".:p
Ich bin überzeugt, dass das lyr. Du ganz im Sinne des lyr. Ich weiter leben wird.
Das ist es, was Liebende einanander niemals antun wollen, auch über den Tod hinaus. "Nicht traurig, dass es nicht mehr ist, glücklich, dass es so war."
Das schrieb ich jetzt nicht, um über Liebe zu "philosophieren".
Dein Sonett trägt diese Gedanken mit.
Liebe Grüße
Dana
Liebe Stimme,
ach ja, hier ist es ja, das schöne Sonett voller Gefühl *staun* - auf das ich schon lange antworten wollte.
Dana sei Dank ;)
Es ist wirklich sehr gefühlvoll und ich freu mich, dass dir das gelungen ist.
In Liebesträume eingestellt, muss der Text inhaltlich auch keine Traurigkeit besitzen.
Die letzte Zeile wirkt mehr wie ein Seufzer aus Liebe - und nicht als Ausdruck eines Verlustes.
In dieser Zeile würde ich unbedingt das Komma weglassen, das brauchts nicht:Wie hell, der Silberglanz in deinen Haaren;Sehr gern gelesen und kommentiert.
Lieben Gruß,
Chavi
Stimme der Zeit
22.11.2011, 23:31
Guten Abend, liebe Dana,
eigentlich genügen hier nur zwei Worte:
Wunderschön (das Sonett)
Wunderschön (der Inhalt)
Ganz lieben, herzlichen Dank! :o:)
Dir ist darin aber noch mehr gelungen. Die Worte des lyr. Du überzeugen mit der Innigkeit der Liebe - so sehr, dass die Schlussworte auch noch wie eine Liebeserklärung ankommen. Ganz bestimmt auch durch das nicht gesetzte Fragezeichen.
Ja, ich wollte diese "Innigkeit", von der du schreibst, vermitteln. Insgeheim bin ich doch auch eine "verkappte" Romantikerin, die (klammheimlich) eine solche Liebe einfach nur - wunderschön findet. :o Den Grund für das nicht gesetzte Fragezeichen hast du sehr gut erkannt! :)
Es berührt wirklich, jedoch ohne die von dir gewüschte "Traurigkeit".
Ich bin überzeugt, dass das lyr. Du ganz im Sinne des lyr. Ich weiter leben wird.
Das ist es, was Liebende einanander niemals antun wollen, auch über den Tod hinaus. "Nicht traurig, dass es nicht mehr ist, glücklich, dass es so war."
Es ist schon "traurig", aber eben eine "andere Art von Traurigkeit". Klingt es sonderbar, wenn ich das "schöne Traurigkeit" nennen möchte? Also nicht die Traurigkeit, die zu Schmerz und Verzweiflung führt. "Glücklich, dass es so war.", ja. Ich "versuche" mich gerade an den "verschiedenen Erscheinungsformen" von Traurigkeit, denn es gibt mehr als nur eine Art der Trauer ...
Das schrieb ich jetzt nicht, um über Liebe zu "philosophieren".
Dein Sonett trägt diese Gedanken mit.
Ich habe mir beim Schreiben auch "Gedanken gemacht", wie ich diese Art von wirklicher Liebe (die über den physischen Tod "hinausreicht") darstellen soll. Deine Rückmeldung zeigt mir, dass es mir offenbar gelungen ist. Das freut mich ganz besonders! :)
Liebe Grüße
Stimme http://www.smilies.4-user.de/include/Teufel/smilie_devil_006.gif
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Guten Abend, liebe Chavi,
ach ja, hier ist es ja, das schöne Sonett voller Gefühl *staun* - auf das ich schon lange antworten wollte.
Dana sei Dank
Ich will auch noch auf mehrere deiner Gedichte antworten, aber du bist gerade so "produktiv", da komme ich gar nicht "hinterher". :o:D;) Vielen Dank für "das schöne Sonett voller Gefühl". :)
Es ist wirklich sehr gefühlvoll und ich freu mich, dass dir das gelungen ist.
In Liebesträume eingestellt, muss der Text inhaltlich auch keine Traurigkeit besitzen.
Die letzte Zeile wirkt mehr wie ein Seufzer aus Liebe - und nicht als Ausdruck eines Verlustes.
Erinnerungen, Wehmut, Akzeptanz - eben, wie ich bei Dana versucht habe zu erklären, eine "andere Form" der Traurigkeit. Das LI wird weiterleben und es wird das LD immer vermissen, aber es herrscht keine "Trostlosigkeit". Mit "schöne Traurigkeit", wie ich es bei Dana nannte, meine ich die (wirkliche) Liebe, die kein Besitzdenken kennt, und die daher auch "gehen lassen" kann ...
In dieser Zeile würde ich unbedingt das Komma weglassen, das brauchts nicht:
Zitat:
Wie hell, der Silberglanz in deinen Haaren;
Liebe Chavi, das geht leider grammatikalisch nicht, denn das Komma "ersetzt" hier das unregelmäßige Verb "ist". (Ein "kleiner Griff in die Trickkiste der Interpunktion". :o) So vermeide ich eine Ellipse. ;)
Trotzdem danke (ganz ehrlich :)), denn wenn es dir auffiel, ist es nicht ganz gelungen. Ich werde da also künftig darauf achten.
Liebe Grüße
Stimme http://www.smilies.4-user.de/include/Teufel/smilie_devil_006.gif
Hallo Stimme der Zeit,
ich habe ganz vergessen, mich für den Link zu bedanken. Übrigens, wenn du 'bewusst' daran gedacht hättest, hätte mich das sogar noch mehr gefreut. Du hast ja etwas eigenständiges erzeugt, und etwas noch kunstvolleres gemacht, als ich.
Liebe Grüße
Thomas
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