Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urwald
regenschwere Straße
beschreitend
suchte ich dich
in einem Urwald
aus Stein und Eisen.
Ich folgte
meiner eigenen Tränenspur,
sie flüsterte Endlosigkeit.
in unwirklichem
gefiltertes Mondlicht?
Nein.
am Ende sah
dein Gesicht, es leuchtete
vor Glück
der Asphalt
fraß die Tränen
dein Blick verspiegelte Wärme
die ich so vermisste.
@ Timo - Brian
Falderwald
09.02.2012, 23:00
Hallo Timo,
ich las eben, ich glaube bei larin, daß du ein Großstadtkind bist.
So tauche ich denn nun auch hier einmal in den Urwald der Großstadt ein, in dieses Labyrinth aus Straßen, Gassen und Wegen, dieses Ungeheuer aus Stein, Stahl, Kunsstoff und Glas, den Hort der einsamen Menschen.
Ich kann mich noch daran erinnern, daß ich als Jugendlicher, wenn ich sehr traurig war, sehr gerne bei Regen und Wind durch die Straßen gezogen bin. (Ich komme auch aus einer größeren Stadt.)
Das war ein Gefühl der Einsamkeit und doch lag darin auch ein Hauch von Freiheit.
Jedes Mal versetzte mich das in eine melancholische Stimmung und ähnlich ging es mir bei diesem Text.
Denn auch ich habe am Ende immer geglaubt, das Glück wieder gefunden zu haben, denn wie es im Leben so ist, es geht immer weiter, irgendwie...;)
Ein schöner, freier Text, der mir recht gut gefällt.
Aber nix geht ohne Kritik:
Denn die Interpunktion hingegen ist weniger gelungen.
M. M. n. sollte man sie komplett fortlassen oder aber konsequent anwenden.
Die regenschwere Straße
beschreitend, suchte ich
dich in einem Urwald
aus Stein und Eisen.
Ich folgte
meiner eigenen Tränenspur,
sie flüsterte Endlosigkeit.
Unwirklich, unscheinbar
gefiltertes Mondlicht?
Nein.
Ich sah am Ende
dein Gesicht, es leuchtete
vor Glück.
Der Asphalt fraß die Tränen,
dein Blick verspiegelte Wärme,
die ich so vermisste.
Nun, ich bin nicht gerade der beste Freund freier Texte, aber ich konnte mich gut hineinversetzen.
Besonders gefiel mir das Bild, wo der Protagonist der eigenen Tränenspur folgte.
Das war wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, aus diesem Urwald wieder heraus zu finden.
Im Urwald der Großstadt aus dem Urwald der eigenen Gefühle...:)
Gerne gelesen und kommentiert...:)
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald
Hallo Falderwald,
ich möchte nie wieder zurück in eine Großstadt. Jetzt wohne ich in einer kleinen Stadt und fühle mich sehr wohl, da mein Schatz bei mir ist.
Freue mich, dass dir mein Gedicht gefiel und danke dir für deine Hinweise. Kritik ist eine Hilfe für mich.
Herzlichst
Timo
Hallo Timo,
auch mir gefällt der Inhalt deines freien Textes sehr gut und ich kann mich in die Stimmung
des Protagonisten sehr gut hineinversetzen.
Nun kann ich es nicht lassen, deinen Text nur mal so für mich vor allem der Form wegen
ein wenig umzustricken ;)
regenschwere Straßen
beschreitend
suchte ich dich
in einem Urwald
aus Stein und Eisen
ich folgte meiner
eigenen Tränenspur
sie flüsterte Endlosigkeit
in unwirklichem
gefilterten Mondlicht
und
am Ende des Weges
sah ich dein Gesicht
es leuchtete vor Glück
der Asphalt fraß
die Tränen
dein Blick spiegelte
Wärme die ich
so vermisste
Natürlich bleibt es dein Text und so, wie du ihn dir vorstellst,
ist er sicher für dich richtig und gut.
Ich meinte nur, man könnte ihn ein wenig poetischer gestalten...:)
Sehr gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali
wüstenvogel
10.02.2012, 22:37
Hallo Timo,
du hast beeindruckende Bilder in deinem Text verwendet:
"regenschwere Straßen"
"Urwald aus Stein und Eisen
"Tränenspur".
Damit hast du das Gefühl der Orientierungslosigkeit in der Großstadt gut getroffen.
Allerdings gefällt mir die Version von Chavali besser. Sie scheint ein Gespür dafür zu haben, andere Texte zu "poetisieren".
(Ich spreche da aus eigener Erfahrung.)
Mir gefällt auch gut das "Happyend" in deinem Gedicht, wenn ich auch die Wärme am Schluss nicht "gespiegelt" sondern "versprüht" hätte.
Auf jeden Fall löst dein Gedicht einiges in mir aus - und das ist es, was ich an Gedichten (gleich welcher Form) mag.
Viele liebe Grüße
wüstenvogel
Liebe Cahavali,
du bringst mich wieder auf Gedanken, an die ich vorher nicht so gedacht. Doch ich freue mich, dass du dir die Mühe machst und mich auf einige Lücken hinzuweisen und wie schreibt Wüstenvogel, zu poetisieren.
Vielen Dank dafür.
Hallo Wüstenvorgel,
manche Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich dieses Gedicht schrieb. Ich fühle mich in der Großstadt sowieso nicht geborgen. Schön ist es, wenn uns jemand zur Seite steht.
Auch dir gilt mein Dank für deine Zeilen.
Herzlichst
Timo
vBulletin® v3.8.6, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.