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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dein Wort ist Gesetz


Helene Harding
30.03.2009, 00:54
Dieser Beitrag wurde am 01.04.09 komplett überarbeitet

Dein Wort ist Gesetz
Gefangen im Netz
Sind wir nicht mehr wir

So spiele ich dir
Für dich kleine Ratte
Auf einer Krawatte

Grinst du mich schräg an
Du ängstlicher Mann
Dein Wort ist Geschwätz

Gefangen im Jetzt
Bist du nicht mehr du
Kommst nie mehr zur Ruh

copyright@budina

Klatschmohn
16.04.2009, 10:03
Liebe Budina,
hm, die Versstruktur deutet eigentlich auf ein lustiges Gedicht hin, aber dafür steht es in der falschen Rubrik, es hat auch keinen direkt lustigen Inhalt.
Vielleicht würde ich es als Beziehungsgedicht verstehen, aber Du hast es unter Sprituell gepostet, da komme ich dann nicht mehr mit zurecht.
Es hat aber was, Dein Gedicht und ich fänd es nett, wenn Du mir "aufklärerisch" zur Seite stehen würdest.
Liebe Grüße,
Klatschmohn

Helene Harding
16.04.2009, 20:58
Liebe MohnART, dieses Gedicht sollte keineswegs humoresk erscheinen. Eher unterkühlt bzw. sarkastisch. Nun, hier geht um ein Thema, das mich desöfteren bewegt und zu lyrischen Zeilen veranlasst hat. Das LyI beobachtet eine Verhaltensänderung des LyD. Es vertritt das Gesetz (Dein Wort ist Gesetz), ist jedoch durch eigens verschuldete Umstände in arger Bedrängnis. Das sich nun offenbarende delinquente Verhalten des LyD (z. B. Rechtsbeugung, Verletzung des Index/Korruption oder Einschüchterung ), welches im Netz von Lügen, Angst und Feigheit gefangen ist, findet seitens des LyI vehemente Verurteilung. Das LyD stellt sich nicht den Tatsachen und verweigert sich, zu bekennen. Das Thema Schuld und Sühne - Buch von Fjodor M. Dostojewski - war hier Grundlage der Idee - Zitat: Höre auf Dein Gewissen und auf Dein Herz. Wenn Du Dir einen Fehltritt geleistet hast, dann akzeptiere die Strafe dafür und versuche nicht, Dich herauszuwinden. Alles Andere bringt nur Verlust und Wahnsinn. Oft beginnt mit einer kleinen Sünde eine weitere, größere und kann sich, wenn das LyD, wie hier die Kontrolle verliert, aus dem Treibsand nicht mehr befreien. Ich danke dir für dein Interesse.

alles liebe, budina

Klatschmohn
17.04.2009, 00:29
Liebe Budina,
das denke ich mir, dass es nicht humoresk sein sollte, aber ich war verunsichert.
Deine Ausführungen zu dem Gedicht habe ich gespannt gelesen und finde sie sehr interessant und - tatsächlich, so ist es wohl.
Liebe Grüße,
Klatschmohn

Leier
17.04.2009, 01:05
Liebe budina,

da fällt mir nur e i n Wort ein:
schräg.
Zwischen Anklage, Spott und Satire.
Mit einem gehörigen Schuß Bitterkeit.
Ungewöhnlich.

Lieben Gruß
von
cyparis

Helene Harding
17.04.2009, 13:31
@cyparis
Liebe cyparis, aus therapeutischer Sicht eine interessante Analyse. Danke für das schräg.
Zitat: Zwischen Anklage, Spott und Satire. Hier fühle ich mich nun wirklich rundherum verstanden.

Lieben Gruß retour von budina

@MohnART
Liebe Klatschmohn, dass meine Zeilen, was die inhaltliche Interpretation betrifft, verunsichern können, ist mir bei anderen Dichtern auch schon vorgekommen. Je kryptischer, desto entfernter die Tuchfühlung. Dass meine Erläuterungen zum besseren Verständnis beigetragen haben, freut mich. In der Verschlüsselung liegt nach wie vor die Herausforderung. Danke für deinen Komm.

alles liebe,budina