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micha221b
08.10.2012, 21:26
Lebenszeit

Manchmal möchte ich einfach davonlaufen,
vor den Problemen des Alltags,
vor mir selbst,
nur weg.
In solchen Momenten laufe ich einfach los,
immer nach vorne,
ohne einen Blick zurück.
Solange bis ich bemerke, dass viele Probleme mitgelaufen sind,
mich sogar am Ende schon erwartet haben,
ich auch vielen positiven Dingen davongelaufen bin.

Dann bleibe ich stehen.
Ich möchte alles Gute in meinem Leben festhalten,
im Glück verharren,
nie wieder loslassen.
Doch ich merke wie sich die Dinge von mir entfernen.
Sie rinnen durch meine Hände.
Wie der Sand,
der sich in der Sanduhr des Lebens rücksichtslos seinen Weg bahnt.
Wie der Fluss,
der scheinbar unbeirrt seinem Ziel entgegenfließt.

Was immer man auch versucht,
die Zeit unseres Lebens ist stets in Bewegung,
fließt erbarmungslos weiter.
Wir können weder davonlaufen noch verharren,
ohne dass sich etwas um uns herum verändert.
Wir können Nichts festhalten,
ohne dass wir Anderes loslassen.
Alles wird einmal aus unserem Leben treten,
was bleibt ist die Erinnerung.
Wir können manchmal nur entscheiden, mit welchem Strom wir mitschwimmen,
oftmals ungewiss der Anforderungen die sich uns entgegenstellen werden.

Denn das Leben ist ein ständig fließender Strom
und wir sind ein Teil von Ihm.

(Michael Jörchel)

Chavali
09.10.2012, 19:45
Hallo micha,

du hast mit deiner Lebenszeit einen sehr philosophischen Text vorgestellt.
Freie Lyrik, in der das Systemlose das System ist, mag ich nicht so, wenngleich ich auch ab und zu
so etwas verzapfe :D

Dem, was du mit deinen Zeilen ausdrücken willst, kann ich voll zustimmen.
Das Fazit aus den gelebten Jahren zeigt die letzte Sequenz:Denn das Leben ist ein ständig fließender Strom
und wir sind ein Teil von Ihm.
So ist es. So war es und so wird es immer sein.

Mit Interesse gelesen hat
Chavali

micha221b
09.10.2012, 19:58
Hallo Chavali,
ich verursache des Öfteren solche Texte, es sind dann auch eher so eine Aneinanderreihung von Gedanken oder Gedankenanregungen, die ich versuche mit Metaphern zu verdeutlichen. manchmal spreche ich auch schon so.

Es freut mich, dass du ihn wahrgenommen, dir darüber Gedanken und etwas dazu geschrieben hast.

Liebe Grüsse
Michael