Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 02.12.2016 23:52

Hi Koko!

Ich pflichte bei, habe aber im Augenblick weder Lust noch Inspiration, es umzuschreiben. Es wird auch so gehen.

LG, eKy

Falderwald 20.02.2017 20:31

Servus Erich,

ich könnte mir solch eine "reine Seele" durchaus vorstellen.

Allerdings müssten wir das "rein" vorher kurz erörtern.
Jeder, so wurde hier ja auch schon festgestellt, hat irgendwo sein eigenes Gewissen mit sich rumzutragen und es gibt bestimmt irgendetwas, was darauf lastet, so dass dieses "rein" mit dem reinen Gewissen ganz bestimmt nichts zu tun hat.

Ich denke da eher an jemanden, der mit sich selbst im Reinen ist.
Die höchste Vollendung wäre ein Mensch, der auf alles Materielle verzichtet und seine Gefühle absolut unter Kontrolle halten kann, weil diese ja rein subjektiv sind und somit störend für objektive Entscheidungen oder Handlungen.

Ein Eremit, der sich total zurückgezogen hat und nur noch damit lebt, was er gerade so zum Überleben braucht, käme mir jetzt in den Sinn.
Der ist mit sich und seiner Welt zufrieden, das heißt, er lebt mit sich selbst in Frieden.

Das ist das Bild, was mir beim Lesen deiner Zeilen unweigerlich durch den Kopf ging.

Solche Menschen gibt es und sie nötigen mir ungeheuren Respekt ab. Das sind meines Erachtens die wahren Weisen...:)


Sehr gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 21.02.2017 19:09

Hi Faldi!

Du hast recht, diese Vorstellung vom Menschen, der nie Böses tat oder auch nur dachte, ist - höflich gesagt: Bestenfalls religiös! Und dazu muss es schon der Sohn Gottes sein! ;):D

Meine Vorstellung beim Schreiben war die eines Buddha in normalen Alltagskleidern.

Ja - die "reine Seele" meint "mit sich selbst im Reinen, in der eigenen Mitte ruhend, ausgeglichen". Kurz - die Art von Typen, über die man sich ärgert, weil sie einem durch den Eindruck, über den Dingen zu stehen, den sie fast zwangsweise erwecken, das Gefühl geben, unvollkommen, unreif, ja naiv und kindisch zu sein! :D
Mal ehrlich - wirklich ausstehen kann die "Streber" doch keiner! Zu sehr erinnert ihr (nach außen) makelloses Vorbild an die eigenen Mängel und Schwächen, an das eigene tagtägliche menschliche Versagen, die eigene Trägheit!
Da beginnt man doch nur zu gerne, ein wenig am Podest zu kratzen, um zu sehen, ob man das hehre Bild stürzen kann! :D
Zumindest wir kleinlichen, charakterschwachen "Normalos" ... ;)


Du merkst wohl, mein Verhältnis zu "Repektspersonen" ist bestenfalls ambivalent! Meinen Respekt muss man sich jedenfalls sehr gründlich verdienen! Nicht, weil ich so anspruchsvoll wäre - weit gefehlt! Ich bin einfach sehr misstrauisch - die Erfahrung lehrt, dass die "wahren Weisen" ausgesprochen dünn gesät sind! Die Wichtigtuer, die eine Rolle spielen, alle die Sektengurus und Welterlöser, die Motivationsexperten und Karrierecoaches - die sind leider viel häufiger!

Abgesehen davon bin ich nicht der Typ, der zum Weisen geht, um sich Rat zu holen. Dazu stehe ich zu selbstbewusst im Leben, und mein Stolz verbietet mir, die Arbeit an meinen Mängeln und Fehlern anderen aufzubürden oder sie damit zu belästigen (oder belustigen, je nachdem ...). Zudem halte ich mich - welche Hybris! - selbst für weise genug, sie zu bewältigen, zumindest so weit, dass ich niemanden weiter inkommodiere. ;):D

Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema! :)

LG, eKy

Dana 21.02.2017 21:14

Sehr weise, lieber eKy, den Titel und die Rubrik zu wählen.:Blume:;):Blume:

Dein Sonett greift in Tiefen, die philosophisch und psychologisch unergründlich bleiben. Die Kommentare und Deine Antworten ergänzen das "Ausmaß".;)

Wir berufen uns auf Werte und auf Menschlichkeit ähnlich einer Religion und bleiben darin so unterschiedlich, wie wir eben sind. Wir haben stets eigene Vorstellungen von Gut und Böse und Einzelne haben Chancen, Tricks und die Macht Teile davon verwirklicht zu sehen. Oft, meist immer landen diese anfangs "gut angedachten" Ideen in einem ungerechten Chaos und in einer Katastrophe. Nicht ausschließlich darum, weil die Idee, der Gedanke falsch gewesen sind, sondern weil es immer einen Teil geben wird, der es ganz anders gesehen hat und ganz anders verwirklicht sehen wollte. Die "reine Seele" bleibt dabei auf der Strecke.
Die reine Seele kann nur bestehen, wenn sie in sich selbst ruht und für sich besteht. Sie darf, das was sie erreichen möchte, nicht für andere oder gar viele wollen. Weisheit ist evtl. nach dem bisherigen Stand nur eine Vollwaise,
die erwärmen kann ohne Erwartung. Am Ende bleibt man mit seinen Erkenntnissen allein und findet eine "Bestätigung" in einer Art Gelassenheit. Ich nenne es bewusst nicht "Zufriedenheit".

Ein gutes Sonett und ein interessantes Thema.:)

Liebe Grüße,
Dana

Erich Kykal 22.02.2017 01:53

Hi Dana!

Sehr philosophisch, deine Betrachtungsweise - und deine Schlüsse gefallen mir sehr.

Anders betrachtet wäre die Welt aber auch ziemlich langweilig, wenn wir alle die Dinge gleich sehen und an einem Strang ziehen würden, oder?

Nur unsere unsägliche Art, Andersartige auszugrenzen und Andersdenkenden die Schädel einzuschlagen - darüber könnten wir endlich mal hinauswachsen! DAS wird mittlerweile nämlich auch schon langweilig ... :rolleyes::mad::Aua

LG, eKy


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