Gedichte-Eiland

Gedichte-Eiland (http://www.gedichte-eiland.de/index.php)
-   Liebesträume (http://www.gedichte-eiland.de/forumdisplay.php?f=10)
-   -   Du (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=3809)

Lena 21.10.2009 10:59

Lieber Erich.

Weißt du, das es mir sehr schwer fällt dein Gedicht zu kommentieren?

Am allerliebsten möchte ich schreiben:

Oh wie schööön!!

Über diese Stelle habe ich lange herumexperimentiert:

Ertrinkender tief unter'm Meer.

Ich kann nicht erklären warum, aber wäre es besser ein Komma hinter Ertrinkender zu machen? ..als Pause?

Es fällt mir schwer, Teile herauszusuchen, und als besonders gut zu filtern.

Dein Gedicht ist für mich stimmig, so wie es ist.

Sehr gerne gelesen

Lena :)

Erich Kykal 21.10.2009 12:32

Hi, Lena!

Vielen Dank für deinen Zuspruch!

Das mit dem Komma habe ich auch überlegt, aber ich tendiere dazu, Satzzeichen, wo möglich, zu minimieren, schon um das Schriftbild zu beruhigen.
Die nötige Pause kann man bei Bedarf ja selbst "hineinlesen".

LG, eKy

Lena 21.10.2009 13:13

Zitat:

Zitat von Erich Kykal (Beitrag 31572)
Hi, Lena!

Vielen Dank für deinen Zuspruch!

Das mit dem Komma habe ich auch überlegt, aber ich tendiere dazu, Satzzeichen, wo möglich, zu minimieren, schon um das Schriftbild zu beruhigen.
Die nötige Pause kann man bei Bedarf ja selbst "hineinlesen".

LG, eKy

Hallo Erich.

Satzzeichen zu minimieren, um das Schriftbild zu beruhigen finde ich eine spannende Aussage die mir einleuchten,.. und ein wichtiger Tipp für mich ist.

Dieses Komma lese ich bei deinem Gedicht gerne dazu. Ich hoffe, das dies kein Spam ist,ansonsten verzeit mir bitte.

Danke für deine information.:)

Lena :)

ginTon 21.10.2009 16:48

Hallo lieber Erich,,

Zitat:

Oh, sorry! In der Tat ging mir dein Beitrag sozusagen durch die Lappen!
macht nixx, passiert mir auch manchmal ;)

Zitat:

Amphibrachys klingt für mich wie eine Dinosaurierart - ein Sauropode aus dem Jura, mittelgroß...

Bitte hab Mitleid mit einem lyrischen Komplettautodidakten, der für Wikipedia zu faul ist (= Computertrottel...)!
in dem Falle jedoch kann ich dir nur empfehlen wikipedia zu bemühen, es wird sich lohnen, glaub mir


Zitat:

Ich vermute, damit bezeichnet man den immer gleichen Einstieg in jede Strophe. Kann das sein? Was aber ist daran dann "locker"?
Jedenfalls danke ich dir für deinen fundierten Beitrag.
Einstieg in die Strophe? nope...absolut nicht...schlage es bitte nach

bis denne LG basse

Erich Kykal 22.10.2009 10:35

Hab's nachgeschlagen: Hmm, ein Versmaß also...

War mir nicht bewußt, als ich schrieb. Gedichte "passieren" mir einfach - da wallt etwas auf in mir und bahnt sich seinen Weg nach draußen:
Im Wechsel von Hirn- und Herzlastigkeit erbricht sich sodann das Seinwollende auf's Papier, meist innerhalb von Minuten. Danach wird noch mit etwas Abstand stilistisch oder metrisch nachgebessert. Bei einzelnen Stellen kann das Stunden dauern - oder mir fällt nach Monaten noch eine Alternative ein.
Aber das Basisprodukt steht zu gut 90% nach den ersten 10 Minuten.
Dabei ergeben sich Zeilenlänge, Versmaß, Reimschema wie von allein, je nach Einstieg oder Grundstimmung. Der Takt in MIR gibt sozusagen den des Gedichtes vor.
Ich weiß nicht, wie andere dichten. Ich tu's eben so, und so macht es mir Spass. Wozu soll ich lernen, wie die Möglichkeiten, die ich instinktiv nutze, auf griechisch oder sonstwie heißen? Um hier Eindruck zu schinden? Brauch ich nicht. Mir ist das nur Ballast.
Das Lernen selbst schon würde mir keinen Spass machen. Andererseits bewundere ich jene, die eine solche Verinnerlichung eines Genres sozusagen als Lebensaufgabe empfinden und sich allseits kundig machen. Meinen Respekt dafür in jedem Falle, aber ICH ticke eben anders: ICH bin stink-, stink-, stinkfaul!;):rolleyes::D

LG, eKy

ginTon 22.10.2009 16:50

Lieber Erich,,

es wäre unhöflich deine Fragen nicht zu beantworten und ich könnte dafür auch die PN Funktion nutzen, da es eigentlich am Gedicht vorbeigeht, da es sich jedoch um eine sachliche Diskussion handelt, die viele Schreibende interessiert, denke ich das man dazu Stellung auch in diesem Faden beziehen kann,, :)

Zitat:

Im Wechsel von Hirn- und Herzlastigkeit erbricht sich sodann das Seinwollende auf's Papier, meist innerhalb von Minuten. Danach wird noch mit etwas Abstand stilistisch oder metrisch nachgebessert. Bei einzelnen Stellen kann das Stunden dauern - oder mir fällt nach Monaten noch eine Alternative ein. Aber das Basisprodukt steht zu gut 90% nach den ersten 10 Minuten.
mir geht es da nicht anders, dh vieles geschriebene entsteht meist aus einer Phrase heraus und das andere wird drum rum gebaut,, dabei kann man sich manchmal selbst nicht sicher sein,, war ich es jetzt der geschrieben hat oder nicht,, ja wie gesagt eine gewisse Form der Rhythmic kann man sich durchaus antrainieren und es fällt einem zumeist leicht diese Werke dann auf das Papier zu bringen...kommt man dann zu deiner Frage zu sprechen,

Zitat:

Wozu soll ich lernen, wie die Möglichkeiten, die ich instinktiv nutze, auf griechisch oder sonstwie heißen?
so denke ich das dies einfach mit dem Interesse einhergehen kann, aber nicht muss,, doch ich kann dir da ein simples Beispiel nennen..ein gärtner der gerne sich mit Pflanzen umgibt, meinst du nicht das dieser gerne wissen will, wie diese heißen? Gut natürlich kann man darauf verzichten, wenn man nur die Schönheit der Pflanze betrachten will, doch unsere Kultur ging den Weg das Ding benennen zu müssen, ja und ohne die Benennung dieses Dinges, meinst du nicht, dass dann mitunter gar kein Gedicht vorhanden wäre?

Zitat:

Um hier Eindruck zu schinden? Brauch ich nicht. Mir ist das nur Ballast. Das Lernen selbst schon würde mir keinen Spass machen. Andererseits bewundere ich jene, die eine solche Verinnerlichung eines Genres sozusagen als Lebensaufgabe empfinden und sich allseits kundig machen. Meinen Respekt dafür in jedem Falle, aber ICH ticke eben anders: ICH bin stink-, stink-, stinkfaul!;):rolleyes::D
um deine Frage zu beantworten, nein nicht um Eindruck zu schinden, sondern rein aus Interesse und Kommunikationsbedürfniss mit Anderen, und natürlich wegen nicht so großer Faulheit :p:) und natürlich weil es Spaß macht

also bis denne..liebe Grüße basse

Erich Kykal 23.10.2009 14:59

Hi, basse!

Die von dir letzthin angesprochene "Frage des Eindruckschindens" war natürlich rhetorischer Natur, bzw. ausschließlich auf mich und meinen Gedankengang bezogen!
Keinesfalls wollte ich einem Kollegen derlei damit unterstellen. Ich würde eben schon öfter danach gefragt, warum ich in manchen Dingen so wenig weiß, obwohl ich - damit verglichen - so "gut" schreibe und wollte dies hier mal erklärt haben. (Eben faul - alles klar?)
An sich bin ich kein Computermensch, und wenn ich hier schon meine Freizeit "opfere";):rolleyes:, dann will ich eben nur tun, was mir Freude macht - und das ist nur das Dichten selber, bzw. gute Gedichte anderer genießen!

Soviel dazu. Zurück zum Gedicht des Fadens:

"Du" ist ein reines Kopfgedicht. Eben so, wie ich mir sowas vorstelle. Es ist gut 20 Jahre her, dass ich etwas auch nur annähernd Derartiges selbst empfunden habe, und dies war, abgesehen von seiner Einseitigkeit, eher eine Art romantischer Verschossenheit, in die ich mich bewußt gesteigert habe, weil ich damals noch "wie andere" sein wollte.
Mittlerweile stehe ich zu meiner "adaptiven Soziopathie", wie ich es nenne. Anpassungsfähig deshalb, weil mein Geist vor langem festgestellt hat, dass es sich viel besser unauffällig - und damit auch leichter - leben läßt, wenn man so tut, als wäre man nachhaltig empfindungsfähig, eben so wie andere auch. Ich bin kein Psychopath, dem es Spass macht, zu quälen oder zu töten, ich empfinde bloß nicht wirklich viel für Mitmenschen. Ich kann bestenfalls respektierender Freund sein, nicht mehr. Und Alleinsein stört mich die meiste Zeit überhaupt nicht.
Interessanterweise ist das bei - aus meiner Sicht unschuldigen - Tieren anders: Ich könnte nie aus Spass jagen oder ein Tier quälen - und wer sich an einer Katze vergreift, wird von mir kreuzweise geschlachtet! (Katzennarr - bei so ähnlichen Charakteren naheliegend, oder?)
Dennoch und trotz alledem scheint dieses Gedicht gelungen. Und das von jemandem, der bei diesem emotionalen Spiel praktisch nur lebenslanger Zaungast ist. Nicht übel, wenn ich mich hier auch mal selber loben darf!;):D

Lg, eKy

Feingeist 23.10.2009 20:30

Lieber Erich,

auch wenn ich ungern spamme - selbst loben musst Du Dich mitnichten (kannst Du natürlich;) ), denn bei so einem Werk bleibt nichts anderes als ein uneingeschränktes Lob übrig, vor allem, wenn man die (pers.)Informationen hat, die Du in diesem Faden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hast.

Ich bin begeistert - die Bilder hallen in meinem Inneren nach und werden den Ansprüchen, die ich an gute(bis sehr gute) Lyrik stelle gerecht.

Ein Werk, das mich in seinen Bann gezogen hat.

Liebe Grüße

Feingeist

norbert 26.10.2009 16:41

lieber erich,
dein text erinnert mich an den minnesang derer, die, je weiter sie von der angebeteten und besungenen dame entfernt waren, desto mehr deren reiz, schönheit und tugend besangen.
(zu dem thema empfehle ich "metaphysik der geschlechtsliebe" von a. schopenhauer, ca. 30s. text, den du aus dem net ziehen kannst..)
sprachlich hast du das thema wieder glänzend bewältigt.
in dir steckt ja eine ungeheuer starke sehnsucht, die sich besonders stark an den erhabenen bildern der natur entzündet.
ich vermute, dass es damit zusammenhängt, dass sich in der unbelebten natur
(steine, berge, wolken, wasser(wege) etc.) sowie den einfachen formen der pflanzenwelt etwas verbirgt, was uns menschen (und tw. auch den tieren) fehlt: ein ungebrochener wille zum leben, der weder den schmerz noch den tod kennt, der elementare wille zum leben, der auch im unbelebten vorhanden ist, denn daraus hat sich ja das individuelle leben entwickelt.
liebe grüße
norbert
der gerade von dir noch einiges erwartet!

Erich Kykal 26.10.2009 18:29

@ Feingeist!

Vielen Dank für deine "begeisterten" Worte - und du weißt sehr wohl, dass mein Selbstlob ironisch-hinterfragend war!;)

@ norbert!

Auch dir vielen Dank für dein Lob, aber in einem Punkt muss ich dich enttäuschen: Aus diesem Werk spricht nicht Sehnsucht (derer ich mich schon lange entschlug - um meiner Seelenruhe willen), sondern pure Sprachgewandtheit, die meine sozialen Schwächen mit meiner wahren Liebe zur Natur zu kaschieren sucht.
Mehr steckt da (leider?) nicht dahinter: Kopfmensch probt Herzgedicht.

LG, eKy


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:57 Uhr.

Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg