Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 08.02.2013 07:55

Hi, Faldi!

Danke für deine Gedanken - dazu muss man gar nichts mehr sagen...


Hi, Thomas!

Sorry, dein Vorschlag ist scheint's irgendwie untergegangen! Na, besser spät als nie. Die Variante ist nicht übel, aber irgendwie stört mich das "kalte Kalküle" lautmalerisch.
Ich denke weiter nach...

Vielen Dank für den Versuch!

LG, eKy

marzipania 09.02.2013 08:56

Hallo Erich,
dein Gedicht muss jeden unheilbaren Romantiker ansprechen, also auch mich.
Trotzdem möchte ich nicht verschweigen, wie gut mir Larins kritisch-brillanter Gegenkommentar gefällt, der mit leichter Hand und dem Florett geführt worden ist. :)
Leider ist es ganz so, wie du es beschreibst.
Es gibt Menschen, die Architekten und Baumeister als die (eigentlichen) Verbrecher des 20. Jahrhunderts ansehen - und an dieser Meinung ist etwas dran.
Wir müssen uns klarmachen, dass selbst der ökologisch wertvollste "Windpark" dazu beiträgt, Seevögel zu eliminieren, der kühnen Möwe die Flügel bricht. Dass von ihm eine Lärmbelästigung ausgeht, die weder für Menschen noch Tiere aushaltbar ist. - Dass jede Begradigung eines Bächleins, jeder Staudamm, jedes Bewässerungssystem Leben vernichtet.
Wie wir eben mit jedem Schritt, den wir gehen, töten.
Ich weiß, das ist kein schöner Gedanke.
Leider lassen sich diese Dinge nur in winzigen Details aufhalten. Auch geht der Fortschritt nicht mit einer Weiterentwicklung des menschlichen Charakters einher, mit dessen unaufhaltbarer Gier.
Larin stimme ich in sofern zu, als er eine Lanze für die Naturwissenschaft bricht. Denn ihr liegt eine eigene Schönheit zugrunde, die sich allerdings erst auf den zweiten, dritten Blick erschließt.
Letztendlich hat jedes Lied, jede Symphonie und - jedes Gedicht damit zu tun. Es sei mir hier gestattet, die Mathematik als Hilfswissenschaft der Naturwissenschaften zu sehen.
Euch einen herzlichen Gruß
marzipania

Erich Kykal 09.02.2013 11:08

Hi, Marcy!

Danke für deine Gedanken! Natürlich lehne ich nicht per se alles ab - ich weiß, dass Staudämme und all das schlicht nötig sind. Mir ging es nur um ein gewisses Aufrütteln bezüglich dessen, dass man nicht alles unbedingt durchziehen muss, bloß weil es machbar ist - gewisse Schätze unserer Natur sollte man unangetastet lassen. Der moderne Mensch vergisst ab und an im Rausch seiner Errungenschaften gerne, wo diese Grenze sein sollte. Mein Gedicht soll daran erinnern, dass unser Sein eben nicht allein aus Zweckoptimierung und Energieeffizienz bestehen kann, weiter nichts.

LG, eKy

Falderwald 09.02.2013 18:02

Servus Erich und alle zusammen,

eine tolle Diskussion ist das und ich habe jetzt noch einmal nachgelesen.

Sicherlich hat larin mit ihren Einwänden Recht, wir müssen uns selbstverständlich an die eigene Nase fassen, doch ich glaube, darum geht es in diesem Text eigentlich gar nicht.

Als Zyniker würde ich sagen, ein bisschen Verlust gibt es immer und wenn wir die Annehmlichkeiten in Kauf nehmen wollen, dann müssen wir auch jenen hinnehmen.

Aber, und das glaube ich, hat Erich versucht, mit seinem Gedicht auszudrücken, es kommt auf das Wie und das Wo an.

Hier aber entsteht das Problem der Entscheidung, auf welcher Seite man stehen wird. Und was dem einem teuer und wertvoll erscheint, ist in des anderen Augen ein geeigneter Ort, um einen Gewinn zu erzielen.

Es ist ein Dilemma, denn einerseits brauchen wir die Veränderung und andererseits hängt das Herz gefühlsmäßig am unveränderten Zustand.

Jede Veränderung aber macht den alten Zustand zunichte und ihn damit zu einer Erinnerung, die eines Tages ebenfalls, jenem folgend, diese Welt verlassen wird.

Auf der anderen Seite hat sich das Angesicht dieses Planeten schon so oft verändert, daß es relativ betrachtet, auf die menschlichen Eingriffe auch nicht mehr ankommt, denn da gab es schon weit schlimmere Katastrophen in seiner Existenz und wir wissen gar nicht, was noch alles auf ihn zukommen wird, bevor sein endgültiges Ende eines fernen Tages unweigerlich kommen wird.

Aber ich finde, jeder soll für seine Idealvorstellung eintreten und darf betrauern, was einst gewesen ist und nie wieder so sein wird, wie es vorher war, erinnert es doch auch schmerzlich an das eigene Ende, das auch uns einmal einholen wird.

Und da lohnt es sich noch zu Lebzeiten, für das Schöne einzutreten.
Wann sonst? :)


Liebe Grüße

Falderwald


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