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a.c.larin 28.02.2012 23:15

hallo fridolin,
also man merkt richtig, dass du dieses gedicht mit daktylust geschrieben hast!
ein jammer, dass die süße schon verbandelt war!

aber macht ja nix, denn:

hat der lenz sie erst "gebändigt",
(weiß man ja, wie sowas endigt)
kannst du sie des sommers trösten
und mit ihr am poole rösten!
sicher schenkt dir dann die biene
viele kleine fridoline! :D


hat spaß gemacht, dein gedicht zu lesen!
lg, larin

Friedhelm Götz 29.02.2012 07:20

Zitat:

Zitat von Falderwald (Beitrag 60520)
Ja, im Limmerick wird stets der Amphibrachys verwendet

Das stimmt so nicht, es ist marginal, aber es gibt auch Limericks, die durchgängig mit einer Hebung beginnen, also daktylisch sind, wie etwa die bekannten Wanderer-Limericks.

Hallo larin,

stimmt, ich habe mit Daktylust gereimt, aber gelernt, dass ich dabei amphibrachitisch war.

Vielen Dank für deine aufmunternden Zeilen.

LG Fridolin

Falderwald 29.02.2012 20:29

Hi Fridolin,

die mir bekannten Limericks sind alle im Amphibrachys geschrieben, die von dir benannten Wanderer Limericks kenne ich nicht (Dann hättest du ja deine Beispiele für durchgehend daktylische Verse).

Ich behaupte sogar, ein streng klassischer Limerick sollte im A. geschrieben sein:

Puella Rigensis ridebat
Quam tigris in tergo vehebat.
Externa profecta
Interna revecta
Sed risus cum tigre manebat.

Variationen gibt es natürlich immer (so z. B. auch im Sonett).
Und so bestätigt sich mal wieder der alte Spruch, keine Regel ohne Ausnahme.

Aber ich lerne immer wieder dazu.
Gerne relatviere ich deshalb meine Aussage:
Zitat:

Zitat von Falderwald
Im Limmerick wird in der Regel der Amphibrachys verwendet.

Und deshalb ist es auch m. E. sehr wichtig, zwischen Amphibrachys und Daktylus zu unterscheiden.

Ich bin ja auch nur näher darauf eingegangen, weil du in einer Antwort schriebst:

Zitat:

Zitat von Fridolin
Schade, dass die "Stimme" verstummt ist (zumindest bei mir), ihr wäre das Versmaß aufgefallen.

Mir ist es auch aufgefallen, aber muss man das immer erwähnen?

Zitat:

Zitat von Fridolin
Ich folgte aber in meiner Bezeichnung der Verslehre von Wolfgang Kayser, der auch bei solchen Versen von daktylischen Versen spricht, ebenso Erwin Arndt in "Deutsche Verslehre".

Ich kenne diese Bücher nicht und weiß daher auch nicht, was dort geschrieben steht.
Meinerzeit hatte ich ein ganz simples und einfaches Büchlein mit dem unscheinbaren Titel "Verse schmieden leicht gemacht" von Christa Kilian, welches im Bassermann Verlag erschienen ist.

Selbst in diesem recht schlicht gehaltenen Buch unterscheidet Frau Kilian zwischen den drei genannten dreisilbigen Versfüßen und benennt eindeutig den Amphibrachys, der im sogenannten "Mitteltakt" geschrieben ist.

Ich wollte hier auch niemanden belehren, sondern lediglich eine Textanalyse vornehmen und mich mit Interesse darüber austauschen...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Friedhelm Götz 01.03.2012 10:09

Hallo Falderwald,

Ich bin dir außerordentlich dankbar, dass du mir so ausführlich geantwortet hast. Da ich wegen meiner Behinderung große Probleme mit dem Schreiben habe, hat meine Antwort etwas länger gedauert.

Ein paar Gedanken noch:

Zitat:

Zitat von Falderwald (Beitrag 60568)
Hi Fridolin,

die mir bekannten Limericks sind alle im Amphibrachys geschrieben, die von dir benannten Wanderer Limericks kenne ich nicht.

Da lässt dich dein Gedächtnis im Stich, einer von dir aus dem Lim-Faden:

Zitat:

Zitat von Falderwald (Beitrag 47183)
Wanderer kommst du nach Polen,
sei dir ganz dringlich empfohlen,
achte in Ruhe
auf deine Schuhe,
dort wird dir alles gestohlen.

Mir sind Wanderer-Lims zu eintönig, damit lässt sich nur beschreiben, was dem Wanderer passieren kann, bzw. wovor er sich in Acht nehmen soll, wenn er irgendwo hinkommt. Ich habe mich auch mal damit versucht (allerdings nicht durchgängig daktylisch, wie ich jetzt weiß:

Wanderer, kommst du nach Thurgau,
gibt Acht auf die Gräfin von Burgau.
Besonders im Jänner,
da schlachtet sie Männer
und füttert die Kerle der Burgsau.

Zitat:

Zitat von Falderwald (Beitrag 60568)

Ich behaupte sogar, ein streng klassischer Limerick sollte im A. geschrieben sein.

Dem würde ich mit der Einschränkung zustimmen, dass es den "klassischen" Limerick nicht gibt. Nachdem du mir nun dankenswerter Weise die metrischen Zusammenhänge zwischen Daktylus Amphibrachys und Anapäst erläutert hast, meine ich, dass man den Aufbau des Limericks nach antiker Versbezeichnung wohl auch als anapästisch-daktylisch klassifizieren könnte nach diesem Lautmuster.:

da da dam da da dam da da dam
da da dam da da dam da da dam
da da dam da da dam
da da dam da da dam
da da dam da da dam da da dam

Die Crux bei dieser Theorie ist aber in der deutschen Sprache, dass es kaum Wörter gibt, die anapästisch sind, also muss man hier wieder mit Auftakten arbeiten, und schon sind wir wieder bei Daktylen oder Amphibrachen, je nachdem, wo die Hebung zu stehen kommt.

Diese innige Beziehung dieser dreisilbigen Versfüße hat wohl auch die von mir genannten Autoren veranlasst, Daktylen, Amphibrachen und Anapäste unter dem Oberbegriff "Daktylische Verse" abzuhandeln. Auch die im Internet zugänglichen Systeme zur Metrumanalyse (z.B. Metricalizer) treffen diesbezüglich keine Unterscheidung.



LG Fridolin

Ibrahim 01.03.2012 12:37

Hallo Fridolin
 
Äußerst lehrreiche Diskussion zum humorvollen Gedicht. LG Ingo

Friedhelm Götz 02.03.2012 17:01

Zitat:

Zitat von Ibrahim (Beitrag 60576)
Äußerst lehrreiche Diskussion zum humorvollen Gedicht. LG Ingo

Stimmt, Falderwald kennt sich da sehr gut aus, ich lerne gern von ihm.

LG Fridolin


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