Gedichte-Eiland

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-   Der Tag beginnt mit Spaß (http://www.gedichte-eiland.de/forumdisplay.php?f=9)
-   -   Meuterei auf der Insel (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=12694)

Lailany 26.10.2014 02:38

Meuterei auf der Insel
 
Getöse dringt aus der Kommandozelle.
Ein Unglücksrabe kreist und bringt die Kunde:
'Der Häuptling wünscht sich eine Villanelle!'

Sogleich erbreche ich die Frikadelle,
die Brocken gehn am Tischbein vor die Hunde.
Getöse dringt aus der Kommandozelle.

Gedränge an der Frustabladestelle,
die Botschaft ist bereits in aller Munde:
'Der Häuptling wünscht sich eine Villanelle!'

Schon schlängelt sich die erste Flüchtlingswelle
zum Pier. Die Fähre geht in einer Stunde.
Getöse dringt aus der Kommandozelle.

Wo finden wir die Nelle auf die Schnelle?
Mein Magen dreht noch eine Ehrenrunde.
Der Häuptling wünscht sich eine Villanelle.

Da kommt die Chefin, schwingt die Suppenkelle,
mir deucht, sie ist mit uns, dem Volk, im Bunde.
Getöse dringt aus der Kommandozelle -
der Häuptling wünscht sich keine Villanelle.

Nachlese:
Die Neumöblierung der Kommandozelle,
zwei Dellen in des Häuptlings Dauerwelle,
ein Gratiskurs zum Thema 'denk mal Kunde' -
war sie das wirklich wert, die Villanelle?

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Originalversion der S 2:

Schon übergebe ich die Frikadelle,
das Tischtuch geht ein zweites Mal zugrunde.
Getöse dringt aus der Kommandozelle.

Grund für die Änderung: Z2 nimmt Bezug auf eine Formulierung in der sapphischen Odenstrophe der Userin Claudi.

Originalversion von S 4:
Zum Hafen strebt die erste Flüchtlingswelle,
die Fähre sticht in See in einer Stunde.
Getöse dringt aus der Kommandozelle.

Aufgrund der leichten Inversion in Z2 geändert.

Chavali 26.10.2014 13:02

Liebe Lai,

das ist ja eine abgefahrene Geschichte um das Verwirrspiel Villanelle - keine Villanelle.
Da muss erst die Chefin ein Machtwort sprechen - wie immer ;)

Hat absoluten Schmunzelcharakter :o
Und formell perfekt ist sie auch, dessen bin ich mir sicher.

Die Nachlese ist wohl das Fazit aus der ganzen Sache. Und alles wegen einer Villanelle :D


Frikadellengrüße mit Blume :Blume:
Chavi




juli 26.10.2014 16:27

Liebe Lailany :)
 
So ist das nun einmal, wenn ein Chef eine Villanelle wünscht.:D

Besonders gefällt mir der Reim Villanelle / Frikadelle.

Bei dieser Form kann man immer so schön wiederholen. Damit kann man nachdrücklich etwas sagen. Dir ist es humorvoll gelungen. :Blume::Blume::Blume:
Die Nachlese finde ich klasse!

Sehr gerne gelesen sy

Erich Kykal 26.10.2014 18:57

Hi, Lai!

:Aua Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...:D Ich muss Faldi bei Gelegenheit nach seinen Dellen fragen - aber ich glaube nicht, dass Dana wirklich so rabiat die Suppenkelle schwingen würde, Villanelle hin oder her!:D

Gern gelesen!

LG, eKy

Sidgrani 27.10.2014 13:42

Liebe Lai,

deine Villanelle über die Villanelle hast du sicher nicht auf die Schnelle geschrieben. Dafür ist sie zu gut, und wie genial sich der rote Faden durch die Pelle zieht, gelle?

Eine humorige und geniale Frikadelle - äh, Villanelle! Ich bin begeistert!

Lieben Gruß
Sid

Carmen Dior 27.10.2014 17:48

http://www.cosgan.de/images/more/bigs/a080.gif liebe Lailany,
sehr gute Arbeit, wobei die Schreib-Idee schon der Knaller ist http://www.cosgan.de/images/more/bigs/a130.gif

Gut gemacht http://www.cosgan.de/images/more/bigs/a200.gif

LG von der Carmen

Nachteule 27.10.2014 22:00

Hallo Lailany,

kann sein, dass du etwas bei den Gedichten des letzten Mals geklaut hast? Zumindest habe ich den Eindruck, das Tischtuch seit dem letzten Monat nicht in der Wäsche war. ;)
Der Unglücksrabe, der diesmal kein Unglück hat, sondern Unglück verkündet gefällt mir auch. Hat das Humorige, das es für die Rubrik braucht.

Zitat:

Zum Hafen strebt die erste Flüchtlingswelle,
die Fähre sticht in See in einer Stunde.
Getöse dringt aus der Kommandozelle.
Hier hast du leider zwei Inversionen drin. Ohne den Reim zu zerstören lassen die sich aber leider nur schwer rausholen.
Ich könnte mir
"Im Hafen steht die erste Flüchlingswelle,
die Fähre startet schon in einer Stunde."
vorstellen. Ich weiß aber nicht, ob ich damit selbst zufrieden bin... Das nimmt dem zweiten Vers nämlich das nautische...
Aber du kannst ja selbst entscheiden und meine Vorschläge sind ja auch meist als Denkanstöße gedacht. :)

Zitat:

Wo finden wir die Nelle auf die Schnelle?
Mein Magen dreht noch eine Ehrenrunde.
Der Häuptling wünscht sich eine Villanelle.
Bezieht sich das Nelle hier auf die Villanelle? Wen ja, warum fehlt dann das "Villa"? Sonst würde mich der Schlagreim etwas stören...

Dass du am Schluss, quasi als Conclusio, den Wiederholungsvers veränderst, finde ich ganz gelungen, obwohl ich nicht weiß, ob die form das erlaubt.

Allerdings erinnere ich mich noch an den Chatmarathon, dessen Ende darauf hinweist, dass die Hosenverhälntisse in der Eilandfamile dann doch etwas anders gelagert sind. ;)

Was mir gefällt ist, dass du die Satzzeichen der Wiederholungen änderst. Habe ich bei anderen Wiederholungsgedichten auch gerne gemacht. :)

(Das Reimschema in deinem Nachtrag hast du etwas verdreht. ;))

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule

Lailany 28.10.2014 05:38

Liebe Kommentatoren,

Chavi,
tja, wo gemeutert wird, fliegen Schöpfkellen, Mortadellen, sowie Frikadellen an den unmöglichsten Stellen. Dass es dabei zu Terrorwellen kommt und es obendrein die Hunde aus allen Ecken bellen, liegt an der Natur der Sache. :D
Gehört alles zum regen Inselleben.:)

sy,
besonders Suppenkellen eignen sich gut für 'nachdrückliche' Aussagen. Sind genauso brauchbar wie Nudelhölzer, oder Bratpfannen. (Insiderwissen.)
Ja, ich musste sogar eine Nachlese anhängen, denn ich war so in Fahrt, dass mir 6 Strophen nicht ausgereicht haben. :rolleyes:

Eky,
dass Dana eine olympische Goldmedaille im Kellenschwingen hat, wusste ich bis vor kurzem gar nicht. Und Faldi hat Dellen? :eek: Da bindest Du mir aber jetzt eine Beere auf. :D
Anwesende sind bei meinen Texten immer ausgenommen. Ähnlichkeiten oder Bezugnahmen auf bekannte Personen sind natürlich rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt. :D

Sid,
ich hab, zu meinem eigenen Erstaunen, die Villanelle wirklich ruck zuck rausgehauen. Schon beim Sammeln von Reimwörtern ergab sich der Rohbau, zum Feinschliff hatte ich dann genügend Muße. Normalerweise wird mir die Zeit immer zu kurz, bin ich doch ein recht langsamer Geselle, doch diesmal schwammen sie nicht weg, die Felle. :D

Carmen Dior,
ich mag eigentlich Strophenformen mit Wiederholungen nicht, die können ganz schön dröge sein. Freut mich sehr, wenn ich es knallen lassen konnte. :D

Nachteule,
die Tischtuch-Zeile war ganz bewusst und als zusätzlicher kleiner Insider-Gag angedacht, den die, die Claudis Odenstrophe kennen, sicher als solchen erkannt haben. Der Hinweis darauf liegt ja in der Formulierung, dass das "Tischtuch ein 2.mal zugrunde geht". :rolleyes:
An Ideen gebrichts mir wahrlich nicht und darum werd ich diese Zeile gleich ändern.

Was mir schon recht oft passiert, ist, dass ich den Satzbau der englischen Grammatik verwende. Als Inversionen würd ich meine beiden Sätze nicht bezeichnen. DAS wär mir dann doch selbst aufgefallen, denn bei denen gruselts mir regelrecht.:eek:
Dein Vorschlag: Die Fähre startet schon in einer Stunde...
hat doch exakt denselben Satzbau wie mein: Die Fähre sticht in See in einer Stunde.

Worauf sich die 'Nelle' bezieht, da kann jeder Leser seiner Phantasie freien Lauf lassen. Vllt eine Dame? Eine Pflanze? Eine inseleigene Spezies?:p

Ob die Form eine Abänderung erlaubt, das weiß ich nicht. Ich seh das auch nicht sooooooo bierernst. Sollte sich ein Experte melden und belegen können, dass mein Text aufgrund dieser Abweichung keine Villanelle sei, dann nehm ich das k raus und gut is.

Die Hosenverhältnisse der Eilandfamilie!!! ROFL... diese Formulierung gefällt mir. :D Das Insiderwissen diesbezüglich fehlt mir, aber wir Dichter leben ja in, von und mit unseren blühenden Phantasien. :)

Meine 6 Strophen sind ein abgeschlossener Text, der mit allen Vorschriften für eine Villanelle konform geht und die 7. Strophe nicht braucht.

Die ist als Gag und zusammenfassendes Nachwort angedacht, explizit als 'Nachlese' ausgewiesen und somit den Regeln der Strophenform nicht unterworfen. :p:p:p

Seid alle herzlichst bedankt für Euren Besuch und Eure wohlwollenden Kommentare. Freut mich sehr, wenn Euch meine olle Nelli gefallen und ein Schmunzeln entlockt hat.

Liebe Grüße an Euch von Lai
:Blume:

Claudi 28.10.2014 06:39

Liebe Lai,

Zitat:

das Tischtuch geht ein zweites Mal zugrunde.
vielen Dank für die Ehre, die Du mir in Deinem Werk zuteil werden lässt. :Kuss Lese ich da etwa einen Anflug von Eulenneid? Hättste vielleicht besser ä Pärle Saide übers Deckle verspritzen sollen? :D Nenene, ändern kommt gar nicht in Frage! Die Bezugnahme ist ja offensichtlich, und ich freue mich sehr darüber!

"Frustabladestelle" ist der Hammer und trifft den Nagel auch noch thematisch auf den Kopf! :D

Zu den Inversionen, gegen die ich ja auch eine ausgeprägte Aversion habe, kann ich nur sagen: So lange das Prädikat auf Platz zwei steht, ist alles halb so wild! Diese Art Inversion, bei der nur Subjekt und Objekt vertauscht sind, fällt bei mir nicht in die Kategorie der Nogos und die meine ich nicht, wenn ich immer so angewidert reagiere. Aber vielleicht fällt Dir ja trotzdem noch was anderes ein.

Die Veränderung des Refrains in der Schlusszeile finde ich grandios! Normalerweise halte ich nichts von Veränderungen der wiederkehrenden Zeilen, weil gerade der genaue Wortlaut in der Wiederholung die Substanz ist, von der diese Strophenform lebt. Aber genau diese Wortsequenz hat der Leser bei Dir ja im Ohr. Du wendest den Trick ein einziges Mal und exakt an der richtigen Stelle an und verkehrst die Aussage mit Hilfe eines einzigen Buchstaben ins Gegenteil. Klasse! :Blume:

Jetzt haben wir also auch dieses Wiederholungsding im Kasten, und Deine Villanelle hat mir wirklich Spaß gemacht!

Liebe Grüße
Claudi

AAAAAZ 28.10.2014 22:43

zwei Anregungen:

Schon übergeb' ich mich mit Frikadelle

- dann passt auch dein Tischtuch zu Grunde Gehen,

oder: Sie geht zerlegt am Tischbein vor die Hunde

- mein Magen dreht noch mal die Ehrenrunde

LG AZ

Falderwald 29.10.2014 18:55

Kia ora Lailany,

ja, was soll ich sagen?

Das kennzeichnet eben die Willkürherrschaft solcher Häuptlinge.
Die können sich einfach alles erlauben, ob es den werten Untertanen passt oder nicht.
Da können sie sich auf den Kopf stellen und mit den Beinen 'Hurra!' schreien, gar Frikadellen spucken, es hilft nix.
So zerreißen sie sich die Mäuler, wären sogar fast von der Insel geflüchtet, wenn da nicht überall vor den Ufern riesige Feuerquallen, auch Medusen genannt, wären, die eine Abreise erschweren. :eek:

Wenn, ja wenn da nicht die Frau des Häuptlings gewesen wäre.

Wie "Gutemine" hat auch diese ihren "Majestix" voll im Griff und sorgt dafür, dass sich die Inselbewohner wieder beruhigen.

Ein schöner Wunschtraum für so manch geplagten Sommervogel, aber leider auch ein Märchen, denn wie man sieht...:D;):)


Auf jeden Fall ist das eine sehr humorvolle und lustige Villanelle, die mir gut gefallen hat, besonders der Protagonist. :D

Aufgabe zur vollen Zufriedenheit erfüllt. ;)


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Nachteule 01.11.2014 17:45

Hey,

ich wollte mit dem Hinweis auf die Ursprungsstelle des Tischtuchs nur darauf hinweisen, dass mir der Querverweis aufgefallen ist. Das war alles... :eek: (Und somit an Claudi: auch kein Neid, sondern eine nüchterne Feststellung. Da ich zu Gefühlen nicht fähig bin, kommt bei mir auch kein Neid auf...)

Zitat:

Was mir schon recht oft passiert, ist, dass ich den Satzbau der englischen Grammatik verwende. Als Inversionen würd ich meine beiden Sätze nicht bezeichnen. DAS wär mir dann doch selbst aufgefallen, denn bei denen gruselts mir regelrecht.
Gibt ja starke und weniger Starke Inversionen. So ists ja nicht. ;)
Zitat:

Dein Vorschlag: Die Fähre startet schon in einer Stunde...
hat doch exakt denselben Satzbau wie mein: Die Fähre sticht in See in einer Stunde.
Nein, nicht ganz. Sticht in See ist ja nicht nur ein Prädikat, sondern auch eine örtliche Bestimmung. Nach meinem Empfinden muss das nach hinten. Zumindest hinter die zeitliche Bestimmung. Du sagst ja auch "Ich gehe nachher nach Hause." und nicht "Ich gehe nach Hause nachher."
Die Fähre sticht in einer Stunde hätte nicht bemängelt. ;) Es müsst aber m.E. heißen "die Fähren sticht in einer Stunde in See. Nur fällt dann halt der Reim weg.
Zitat:

Worauf sich die 'Nelle' bezieht, da kann jeder Leser seiner Phantasie freien Lauf lassen. Vllt eine Dame? Eine Pflanze? Eine inseleigene Spezies?
Dann würde ich was anderes suchen, weil mir der Schlagreim unangenehm aufgefallen ist.

Zitat:

Die Hosenverhältnisse der Eilandfamilie!!! ROFL... diese Formulierung gefällt mir. Das Insiderwissen diesbezüglich fehlt mir, aber wir Dichter leben ja in, von und mit unseren blühenden Phantasien.
Im Chat wirkten die halt anders. Zumindest wenn man von Frühstücksritualen auf den Alltag schließen kann. ;)

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule

Friedhelm Götz 02.11.2014 08:16

Liebe Lai,

eine feine Villanelle hast du da zubereitet, die mir trefflich gemundet hat.

Ich mag Gedichtformen mit Zwang zu Wiederholungen eigentlich gar nicht, weil sie oft recht penetrant wirken, bei Villanellen kommt bei mir hinzu, dass sie nicht schüttelbar und für mich als Schüttelreimer keine Herausforderung darstellen, im Gegensatz zum Pantun; mein verschütteltes Pantun kennst du ja.

Liebe Grüße
Fridolin

Claudi 02.11.2014 12:38

Hi Eule,

Zitat:

Dann würde ich was anderes suchen, weil mir der Schlagreim unangenehm aufgefallen ist.
Unangenehm? Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Ich finde, der Binnenreim (ein Schlagreim ist es übrigens nicht) unterstützt die komische Note. Der passt schon. :)

LG Claudi

Lailany 03.11.2014 00:10

Liebe Kommentatoren

@ Claudi
danke für die Schützenhilfe. Manch geniale Formulierungen bleiben einem eben nachhaltig in Erinnerung und ich bin froh, dass Du es so siehst, wie's von mir beabsichtigt war.
Zudem kann ich mich sowieso nicht von Deinem lädierten Tischtuch trennen und so, wie ich das Dilemma gelöst hab, ists bestimmt zur Zufriedenheit aller.
Die Änderung 'eine'-'keine' war ursprünglich nur eine alberne Idee, in die ich mich aber dann regelrecht verliebte.

@ AAAAAZ,
die Tischtuchaffäre hat sich erledigt, Deinen 2.Vorschlag kann ich nicht übernehmen, denn der beinhaltet das von mir mit Vehemenz verabscheute 'mal'. Ihr Deutschen habt das besonders lieb (so wie das scheußliche 'ne'), der Österreicherin in mir rollts dabei die Fußnägel auf.
Nach all den Jahren als User in deutschen Foren hab ich mich aber damit abgefunden und überlese es einfach ganz schnell. Bei Humortexten eventuell noch vertretbar, trotzdem ists und bleibts Würg.

@ Kia ora Faldi,
tja, Häuptling zu sein, hat manchmal auch Vorteile. Solang dem gemeinen Inselvolk zumindest das Ablästern und Hurrahschreien im Kopfstand erlaubt ist, ists ja nicht so schlimm. Wenn uns dieses Privileg entzogen wird, dann..... wird wieder gemeutert. Dann aber länger.
Die Insel zu verlassen? Bei all dem grauslichen Getier, das da in den Untiefen lauert? Nö. Da nehm ich lieber den renitenten Häuptling in Kauf.
Und außerdem haben wir ja eine Chefin, die solche Vorkommnisse mit diplomatischem Geschick zu lösen weiß.

Deine Aufgabenstellung hat mir richtig Spaß gemacht. Es hat den Anschein, dass man manchmal zu seinem Glück gezwungen werden muss.
Boah. Was issn das für eine stupide Logik...

@ Nachteule,
ich hab, hoffe ich, Kompromisslösungen für alle Deine Einwände gefunden.
Tischtuch: abgehakt
Inversionen: eine ist raus, die andere bleibt. Alles, was mir einfiel, ging auf Kosten des Sinnes und da will ich keine Abstriche machen.
Schlagreim: da muss ich erstmal googeln, was einen solchen ausmacht. Ganz ohne Schmäh jetzt, ich weiß nicht, was ein Schlagreim ist.

@ Fridolin,
'penetrant' drückts trefflich aus, wie so manche Texte in Wiederholungsform auf den Leser wirken und das hab ich mir beim Basteln immer wieder in Erinnerung gerufen. Dass ich dabei richtig Spaß hatte, hat sich bestimmt positiv aufs Resultat ausgewirkt.
Ja, Deine geschüttelte Stanze kenn ich und ich seh sie als ein Highlight Deines Talentes. Aber das hab ich schon öfters gemeint und Du schafftest es immer wieder, noch eins draufzusetzen.

@ Claudi,
wie schon in meiner Antwort an Nachteule... ich muss mich tatsächlich erst schlau machen, was ein Schlagreim ist.

Euch allen sei herzlich gedankt für Euren Besuch und Kommi. :)

LG von Lai:Blume:

Nachteule 03.11.2014 00:26

Hey Claudi,

kein strenger Schlagreim, aber es geht schon stark in die Richtung. :) Stäbe gäbe es hier aber wirklich keine. Nur unter meine Definition eines Schlagreims passt es schon.. :)
Wenn du meinst. Ich bin nicht so der Komikdichter. :)

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule
Edith: Bei einem Schlagreim folgen zwei sich reimende Wörter direkt aufeinander. Das bekannteste Beispiel ist Rilkes Panther:
Als ob es tausend Stäbe gäbe.
Wie in diesem Beitrag bereits gesagt, ist es kein Schlagreim nach der strengen Definition, aber für mich fühlt es sich wie einer an. :) (Erkläre ich an anderer Stelle auch kurz in meinem Lexikon. ;)

Friedhelm Götz 03.11.2014 11:23

Zitat:

Zitat von Lailany (Beitrag 81400)
Ja, Deine geschüttelte Stanze kenn ich

Es handelt sich nicht um die geschüttelte Stanze, sondern um dieses Pantun

Von der Schwierigkeit, ein Pantun zu schütteln


Zitat:

Zitat von Nachteule (Beitrag 81401)
Wie in diesem Beitrag bereits gesagt, ist es kein Stabreim nach der strengen Definition, aber für mich fühlt es sich wie einer an. (Erkläre ich an anderer Stelle auch kurz in meinem Lexikon.

Hallo Eule,

du bringst ja alles durcheinander, verwechselst schon Stabreim mit Schlagreim; "Nelle auf die Schnelle" ist keines von beiden, egal was in deinem Lexikon steht. Für mich ist die Stelle eher ein Sahnehäubchen, also mehr Schlagrahm statt Schlagreim.

LG Fridolin

Nachteule 03.11.2014 15:54

Hallo Fridolin,

shame on me. Bei dritten Mal Schlagreim schreiben habe ich mich vertippt.. klingt aber auch so ähnlich und ich habe mich zu dem Zeitpunkt gerade mit dem Stabreim etwas auseinandergesetzt...
Ich weiß, dass der strenge Schlagreim verlangt, dass die Wörter direkt aufeinander folgen und es vielmehr ein Echoreim ist, aber bei zwei Einsilbern dazwischen kann man m.E. schon noch von einem Schlagreim sprechen...

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule

Lailany 04.11.2014 06:32

Liebe Kommentatoren

@Nachteule
is ja kein Malheur, ob Stab, Schlag, Sahne mit oder ohne Echo... auf die Strophenform hats keinen Einfluss und wenns nur eine Frage des Geschmacks ist, dann debattieren wir noch, wenn die Küh von der Alm runterkommen.
Muss ja net immer alles so bierernst und nach Regel und Norm sein. Mit Humor geht alles besser!:)

Ach, was ich nur dafür gäbe,
wenn der Eul in Auckland läbe.
Prasseln würden Schläge, Stäbe,
gleich, wenn er den Bürzel häbe.

War in keinem einstäbigen Nachschlagewerk zu finden, aber ich hab eine einschlägige Quelle entdeckt, die eine klare Definition lieferte:
'häbe' ist ein österreich/kiwianischer Dialektausdruck und entspricht dem
deutschen 'höbe'. :D

@ Fridolin,
sorry, ich hab auch schon einen Knopf in den Hirnwindungen. Natürlich ists ein Pantum und keine Stanze. :Aua
Schlagrahm/Schlagreim:D Das ist auch gut! :D

LG von Lai:Blume:


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Dana und Falderwald

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