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norbert 09.12.2013 10:02

Maria zum Sozialamt ging
 
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Maria zum Sozialamt ging
(Bitte Anhang dazu hören)

Maria zum Sozialamt ging.
Kyrieleison!
Die Stütze war doch arg gering,
weshalb sie zum Sozialamt ging!
Jesus und Maria.

Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrieleison!
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
Das trug Maria unter ihrem Herzen!
Jesus und Maria.

"Auch Josef hat den Job verloren,
Kyrieleison!
Und bald wird schon mein Kind geboren,
das ist zum Heiland auserkoren!"
Jesus und Maria.

Da lachte der Mann vom Amtsbüro:
"Kyrieleison!
Jedoch - bei dem Finanzniveau
empfiehlt sich die Abruptio!"
Jesus und Maria.

Da platzte Maria heftig der Kragen,
Kyrieleison!
Und ohne nur ein Wort zu sagen,
hat sie ihm die Faust aufs Maul geschlagen!
Jesus und Maria.

Dana 12.12.2013 19:38

Lieber Norbert,

:D - ach hätte Maria ...
Doch selbst, wenn sie hätte! SIE erfänden eine andere Maria - darum singen sie heute noch: Kyrieleison!!!

Das Gedicht macht lachend - die Melodie ist sehr, sehr schön.

Liebe Grüße
Dana

norbert 30.12.2013 08:00

danke, dana,
ja, es ist eine wunderschöne, fast magische melodie!
lieber gruß
norbert

Thomas 30.12.2013 17:41

Liebe norbert,

es ist wirklich eine wunderschöne Melodie, und vor allem ein sehr schöner, einfacher und tiefer Text. Es gibt tatsächlich Menschen, die durch ihre Liebe einen dürren Dornenwald zu Blühen bringen können, einer davon ist vor kurzem in Südafrika verstorben. Solche Menschen ehrt dieser Text des Liedes, wie immer sie heißen mögen und was immer man selber glaubt, oder auch nicht. Deswegen kann ich an deiner Version keinen Gefallen finden.

Liebe Grüße
Thomas

norbert 31.12.2013 20:40

lieber thomas,
bei rein emotionaler betrachtung hast du recht - melodie und text sind wunderschön, der "zweck" des liedes wird erreicht.
das lied ist im zusammenhang mit neun weiteren umgetexteten volksliedern entstanden, an denen ich gerade mit zwei freunden arbeite - meine aufgabe ist das arrangieren und texten.

nüchtern betrachtet ist das originallied sehr berechnend: der musikalische zauber des liedes beruht auf einem kompositorischen "trick": es beginnt in moll, wechselt dann in dur - und geht wieder in moll zurück.

das wirkt immer, besonders wenn es auch melodisch geschickt gemacht ist.
(beispiele: "kalinka", "those were the days", "superjeile zick" u.v.m.)

maria und jesus sind zwei ikonen der christlichen religion, die bei der festlegung derselben als staatsreligion im 4.jhdt(?) in nikäa(?) eingesetzt wurden - der text ist so konstruiert, dass er dieser elementar positiven kombination entspricht, da werden dann aus rosen dornen. (wer sehnte sich nicht danach?)
lieber gruß
norbert

Narvik 11.05.2014 11:41

Hallo norbert,

das ist wirklich eine sehr schöne Melodie für diesen doch recht zynischen Text.
Aber er ist m .M. n. zurecht zynisch, denn er zeigt, was heute ein Menschenleben wert ist.
Ich weiß zwar nicht, ob heute bei den Jobcentern zu Abtreibungen geraten wird, doch dein Gedicht zeigt auf, dass die dort gängigen Praktiken zum Teil sehr menschenverachtend sind.
Viele Menschen kommen unverschuldet in Not und werden wie die letzten Verbrecher unserer Gesellschaft behandelt. Zumindest empfinden sie das so.
Von daher hat mir dieses Lied sehr gut gefallen und ein bitteres Lachen bei mir hervorgerufen.

Herzliche Inselgrüße

Narvik


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