Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 15.02.2017 13:29

Fremdes Elend
 
Sie ist ein Schlüsselkind mit großen Augen,
den Nachmittag, die Abende allein
jahrein, jahraus, und ihre Eltern taugen
als Eltern kaum und wollen es nicht sein.

Sie geht zum Onkel oft zwei Türen weiter,
der kümmert sich und hört ihr gerne zu!
Dort fühlt sie sich erwachsen und gescheiter,
willkommener im Leben immerzu.

Er sagt, er liebt sie und er zeigt ihr Sachen
und nimmt sie auf den Schoß und fasst sie an,
und sie genießt es und sie lässt ihn machen,
weil sie es besser nicht verstehen kann.

Er wird bald vierzig, doch sie ist erst sieben
und wertet nicht nach sittlichem Gebot.
Sie weiß noch nichts von unerhörten Trieben,
und seine Seele ist seit Jahren tot.

So kommt es, wie es kommt, und immer wieder
fragt einer dann: „Wie konnte es geschehn!?“,
und weiß es längst und schlägt die Augen nieder:
Wir wollen fremdes Elend übersehn!

Thomas 15.02.2017 18:00

Lieber Erich,

eintauriges Thema, welches erzürnt. Zur Bekräftigung eine weitere Strophe:

Man wird das fiese Onkelchen ertappen,
wird nur von allen richtig hingesehn,
und ihn das geile Schweineschwänzchen kappen
dann fragt er nicht, wie konnte das geschehn. :rolleyes:

Nur so als Möglichkeit. :)

Aber wie du richtig sagst, hinschauen muss man.

Liebe Grüße
Thomas

juli 15.02.2017 18:41

Moin Moin eKy,

Sehr einfühlsam beschrieben. Und sehr sehr traurig. Die Mißbrauchten können diese eigenützige" Liebe:mad:" meist ihr Lebenlang nicht überwinden, und die anderen haben weggeschaut.:mad::(

Hinschauen und einmischen auf jeden Fall!

traurig aber wahr.

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Kokochanel 15.02.2017 19:59

ich finde das Gedicht, Erich, sehr bedrückend, aber gut geschrieben, weil es sich nicht auf die pikante Situation beschränkt, sondern versucht, die Hintergründe zu beleuchten.
So irrsinnig und perfide es sich anhört, haben sich da zwei gefunden, die sonst niemanden haben:
das Kind ist immer allein, hungert nach Zärtlichkeit, für das es die Annäherung des Pädophilen fälschlich hält. Der Pädophile ist "seelisch tot", hat längst den Anschluss an Gesellschaft und andere Menschen verloren.
Nicht, dass ich jetzt missverstanden werde: ich habe null Akzeptanz für die, die sich an Kinder heranmachen, verstehe aber , in welchem Teufelskreis sie sich wohl bewegen müssen.
Manche sind therapierbar und versuchen das auch, andere wieder nicht.

In diesem Gedicht wird mit anderem Maß gemessen. Mit dem Maß der seelischen Verzweiflung zweier Menchen. Insofern gefällt mir das Gedicht.Nur deshalb..


Dennoch bin ich natürlich der Ansicht, dass Pädophile behandelt werden müssen, so dass sie keine Gefahr für die Kinder darstellen. das ist wohl klar. Denn die seelischen Schäden bei den Opfern sind erheblich.

LG von Koko

Erich Kykal 15.02.2017 20:41

Hi Thomas, Sy!

Nicht der Onkel fragt sich, wie das geschehen konnte - der weiß es ja. Es sind die aus allen Wolken fallenden guten Nachbarn, die jahrelang hätten mitbekommen können, wie das Kind, das sich vor lauter Missachtung und Einsamkeit schließlich einem Täter an den Hals geworfen hat, von seinen Eltern vernachlässigt wurde, wenn sie sich nur hätten überwinden können, richtig hinzusehen.
Aber da heißt es immer: Es geht uns nichts an, das ist Familiensache. Und es ist ja nicht unser Kind ... - Bloß nicht anecken und sich unbeliebt machen! bloß sich keinen Ärger einhandeln - es wird sich schon irgendwer darum kümmern, ehe es zu spät ist ...

Übrigens hilft Kastration oder das Abschneiden des "Schweineschwanzes" (Ich nenne das die Rechtfertigungsrache eines schlechten Volksgewissens) überhaupt nichts: Begehren ist psychologisch motiviert - es sitzt im Kopf!

Das Hinschauen ist wichtig, aber auch das ständige Abwägen, ob man da nicht etwas falsch interpretiert! Leicht ist ein Vorwurf ausgesprochen, leicht ein Ruf ruiniert, leicht ein womöglch unschuldiges Opfer dann dem gnadenlosen Shitstorm und dem Mobbing der Schwarzweiß-Denker ausgeliefert! Das geht bis hin zu Sachbeschädigung, Morddrohungen und tätlichen Angriffen!

Also: Hinschauen ja. Aber dann auch abklären, Gespräch suchen, nachhaken, wenn sich ein eindeutiger Verdacht ergibt. Und dann nur mit den betreffenden Fachleuten reden, nicht mit der ganzen Nachbar- oder Kollegenschaft!

Zuletzt: Auf dem Teppich bleiben. Kindesmissbrauch ist illegal und nicht im Interesse des Kindes und gehört angezeigt und abgestellt - aber ein Gutteil des eigentlichen lebenslänglichen Leides - vorausgesetzt, es kam zu keiner körperlichen Gewalt oder psychischen Einschüchterung und Bedrohung (was für die allermeisten Fälle zutrifft!) - wird großteils dadurch ausgelöst, dass ein Kind "immer das Richtige tun will", und wenn eine Gesellschaft so einen Akt als "besonders widerlich und verwerflich" darstellt (und Kinder kriegen diesen Wertekanon natürlich mit, ob missbraucht oder nicht!), dann wird das "Opfer" hinterher auch ein entsprechend großes schlechtes Gewissen entwickeln und sich selbst verachten, weil es vielleicht mehr oder weniger mitgemacht zu haben glaubt. Das geschieht, eben weil die Gesellschaftsmoral ein derart übersteigert verachtenswertes Bild suggeriert. Dass sie als Opfer ja eigentlich nicht gemeint sind, diesen Unterschied machen Kinder nicht, und auch wenn man sich später als Erwachsener diesen Fakt klar macht - das Unterbewusste schert sich nicht darum!
Deshalb schweigen die meisten dann auch ihr Leben lang - oder werden am Ende gar selbst zu Tätern, wenn der Missbrauch in eine Prägungsphase der kindlichen Entwicklung fiel.

Einen Gutteil des Leids löst die erboste Gesellschaft also überhaupt erst selbst aus, weil sie sich dermaßen darüber echauffiert. Ich will damit sicherlich keinen Missbrauch schön- oder kleinreden, aber im Interesse der Opfer wäre weniger Aufhebens darum - zumindest in der öffentlichen Diskussion und ihren Folgen in den Medien - und weniger Betroffenheitslametta bei den Angehörigen oft besser für die weitere Entwicklung des missbrauchten Kindes. Erst wenn es in SEINEM Kopf zu einer großen und schlimmen Sache aufgeblasen wird, ergeben sich Traumata und Komplexe - und damit erst all das Folgeleid.

Früher verhielt es sich doch ähnlich mit vielen Dingen, die frühere Generationen der Rechtschaffenen "anwiderten": Untreue Ehepartner (in islamischen Ländern wird dafür immer noch hingerichtet - natürlich nur die Frau!), Sex vor der Hochzeit (ganz schlimm, siehe Faustens Gretchen!), Homosexualität (auch dafür gibt es immer noch die Todesstrafe in mehr Ländern, als einer aufgeklärten Menschheit lieb sein kann!) usw...

Wie gesagt, das soll nicht implizieren, auch Sex mit Kindern könnte irgendwann normaler Bestandteil der Gesellschaft sein - eben weil das Kind unmündig, unwissend und unerfahren ist und nicht weiß, worauf es sich einlässt. Es hat weder die geistige noch die emotionale Reife, noch das moralische Rüstzeug für die Verarbeitung solch eines Geschehens, und es muss zwangsläufig seelische Schäden davontragen - und die Täter wissen das auch, weil sie selbst Kinder waren, egal, wie sehr sie es verdrängen oder vor sich selbst ableugnen. Wer kein Soziopath ist, trifft eine klare und überlegte Gewissensentscheidung, wenn er sich anschickt, ein Kind zu verführen, weil der Trieb dazu in ihm stärker ist als Empathie und Vernunft. SEINE Tat ist verwerflich, nicht die des Kindes. Aber weil jeder beim Thema sofort angewidert das Gesicht verzieht und triefend vor Verachtung nach drakonischsten Folterstrafen für die Täter brüllt - auch vor seinen Kindern - wird es für die Opfer (die sich durchaus als Beteiligte zu den Mittätern zählen) ebenfalls zu einer moralischen Unerträglichkeit, und jeder "normale" gesellschaftliche Kontakt wird sie später daran erinnern, dass sie einst Teil solch einer "Widerlichkeit" waren und sich zutiefst schämen! Schlimmer noch: Jeder dann "erlaubte" Sex wird sie an ihre zu frühe Lust oder zumindest ihr Einvernehmen mit dem Missbraucher erinnern - und sie in unerträgliche Selbstverachtung stürzen!

Kurz gesagt: Würden wir als Gesellschaft nicht so heftig und angewidert reagieren, wäre das Leid der zu früh Verführten weit nicht so groß! Wäre die Brandmarkung nicht gar so gewaltig, die Opfer hätten es früher wie später leichter, über ihre Erlebnisse zu sprechen und die Täter anzuzeigen. Die Dunkelziffer und die Bereitschaft der Täter, das Risiko einzugehen, wären weit nicht so groß.

Verhindern, ganz ausrotten wird man dieses Delikt niemals können. Aufklärung ist wichtig - aber diese ganze überkandidelte Betroffenheitsemotionalität, die das Thema zur Zeit auslöst, ist letztlich kontraproduktiv.

Nochmals und wohlgemerkt: Es geht um den gemeinen Wald- und Wiesenmissbrauch, meist innerfamiliär, bei dem es nicht zu physischer Gewalt kommt, wo das Kind den Täter kennt und mag - oder sogar liebt, zuweilen auch hinterher! Schlimm genug! - Handelt es sich um Kindesentführung mit gewaltsamem Missbrauch oder Sexualmord - dann sind offenes Angewidertsein und ausgesprochene Verachtung durchaus angebracht!

Uff - so weit haben mich meine Gedanken wieder mal geführt - und mancher wird nicht damit einverstanden sein, und mancher wird es falsch interpretieren. Der Teppich, auf dem man bleiben soll, ist eben für jeden anders gewebt ...

So oder so eben ein heikles Thema.


Hi Koko!

Dein Beitrag kam, während ich diesen schrieb. Du differenzierst schon stärker, denkst wertneutraler über die Beziehungsmechanismen nach - das gefällt mir. Aber du sicherst dich - wie ich im obigen Kommi - auch gleich gegen jene ab, die immer sofort lautstark und völlig gedankenfrei undifferenziert losbrüllen, wenn es um dieses Thema geht, weil du diesen Effekt schon kennst, so wie ich.
Wenn so mit emotionalisierter Betroffenheitslametta gewunken wird, ist kaum eine objektive Diskussion möglich. Wer nicht mitbrüllt, ist gleich FÜR Sex mit Kindern oder am besten gleich einer von denen, die es tun, vor allem, wenn es sich um einen Kerl handelt!


LG, eKy

Laie 16.02.2017 11:38

Hallo eKy,

ein sehr gutes Gedicht über ein sehr ernstes Thema. Es regt an, weiter darüber nachzudenken.

Sehr gern gelesen.


Gruß,
Laie

juli 16.02.2017 13:54

Hi eKy,:)

Zitat:

Zitat von Erich Kykal (Beitrag 100219)
Hi Thomas, Sy!

Nicht der Onkel fragt sich, wie das geschehen konnte - der weiß es ja. Es sind die aus allen Wolken fallenden guten Nachbarn, die jahrelang hätten mitbekommen können, wie das Kind, das sich vor lauter Missachtung und Einsamkeit schließlich einem Täter an den Hals geworfen hat, von seinen Eltern vernachlässigt wurde, wenn sie sich nur hätten überwinden können, richtig hinzusehen.

An erste Stelle stehen die Eltern immer in ihrer Verantwortung. Sie sind für ihr Kind zuständig und verantwortlich. Das beinhaltet, das die Eltern wissen wo es ist und mit wem es verkehrt. Dabei ist nicht auszuscließen, dass "deren bester Freund" der Täter sein kann.

Aber da heißt es immer: Es geht uns nichts an, das ist Familiensache. Und es ist ja nicht unser Kind ... - Bloß nicht anecken und sich unbeliebt machen! bloß sich keinen Ärger einhandeln - es wird sich schon irgendwer darum kümmern, ehe es zu spät ist ...

Mir kann schon manchmal der Faden durchglühen, wenn ich sehe, dass Kindern, Tieren, Hilfsbedürftigen und Alten ein Leid zuführt wird.:mad: Ich bin eigentlich ruhig, aber nur eigentlich. Wo ist hier der Teufelsmiley.

Übrigens hilft Kastration oder das Abschneiden des "Schweineschwanzes" (Ich nenne das die Rechtfertigungsrache eines schlechten Volksgewissens) überhaupt nichts: Begehren ist psychologisch motiviert - es sitzt im Kopf!

Die Medizin versucht mit Kastrationsspritzen die " Leidenschaft" das Wort spricht für sich selbst, weil meist die Täter auch leiden, aber da hält sich mein Mitgefühl in Grenzen. Psychotherapien gibt es, aber ich weiß nichts über die Erfolgsquote. Die Crux ist auch, wer einmal Täter ist, war früher oft selbst ein Opfer. Und dann beißt siuch die Katze in den Schwanz. Ich habe eine klare Postion. Mein Gedanke und mein Helfen gehört dem Kind, nicht dem Erwachsenen, ich kann für alles dasein. Das ist ein Neustart für das Kind, was jetzt Kind ist!

Das Hinschauen ist wichtig, aber auch das ständige Abwägen, ob man da nicht etwas falsch interpretiert! Leicht ist ein Vorwurf ausgesprochen, leicht ein Ruf ruiniert, leicht ein womöglch unschuldiges Opfer dann dem gnadenlosen Shitstorm und dem Mobbing der Schwarzweiß-Denker ausgeliefert! Das geht bis hin zu Sachbeschädigung, Morddrohungen und tätlichen Angriffen!

Ja, da sagst du was. Ein Eingriff in die Privatsspäre von Seiten der Gesellschaft sollte wohl überlegt sein, und am Besten von Fachkundigen übernommen werden.

Also: Hinschauen ja. Aber dann auch abklären, Gespräch suchen, nachhaken, wenn sich ein eindeutiger Verdacht ergibt. Und dann nur mit den betreffenden Fachleuten reden, nicht mit der ganzen Nachbar- oder Kollegenschaft!

Ja, das siehst du richtig. Professionelle Hilfen sind: Jugendämter, UNd Fachleute aus der Psychiatrie. Es gibt auch noch Hilfsangebote von speziellen Anlaufstellen, in jeweils in größeren Orten. Und Nein! Nicht reden mit der Nachbarschaft!

Zuletzt: Auf dem Teppich bleiben. Kindesmissbrauch ist illegal und nicht im Interesse des Kindes und gehört angezeigt und abgestellt - aber ein Gutteil des eigentlichen lebenslänglichen Leides - vorausgesetzt, es kam zu keiner körperlichen Gewalt oder psychischen Einschüchterung und Bedrohung (was für die allermeisten Fälle zutrifft!) - wird großteils dadurch ausgelöst, dass ein Kind "immer das Richtige tun will", und wenn eine Gesellschaft so einen Akt als "besonders widerlich und verwerflich" darstellt (und Kinder kriegen diesen Wertekanon natürlich mit, ob missbraucht oder nicht!), dann wird das "Opfer" hinterher auch ein entsprechend großes schlechtes Gewissen entwickeln und sich selbst verachten, weil es vielleicht mehr oder weniger mitgemacht zu haben glaubt. Das geschieht, eben weil die Gesellschaftsmoral ein derart übersteigert verachtenswertes Bild suggeriert. Dass sie als Opfer ja eigentlich nicht gemeint sind, diesen Unterschied machen Kinder nicht, und auch wenn man sich später als Erwachsener diesen Fakt klar macht - das Unterbewusste schert sich nicht darum!
Deshalb schweigen die meisten dann auch ihr Leben lang - oder werden am Ende gar selbst zu Tätern, wenn der Missbrauch in eine Prägungsphase der kindlichen Entwicklung fiel.

Ja eKy, es gilt zu diffenzieren, was ein Übergriff ist. Und da gehen die Meinungen auseinander. Kinder beurteilen die Situationen meist positiv, und werten meist nicht negativ. Wie du sagst meist hinterher, weil die Gesellschaft die Meßlatte legt, und im Nachhinein, das Kind oder der nunmehr Erwachsene an den Rand gedrängt wird. Es weiß es ist etwas Schlimmes passiert, aber weiß nicht was. Wenn etwas geschieht sollten Professionelle Helfer die Situation mit Kompetenz und Ruhe klären.
Ich möchte ganz klar sagen, das ich mich zu den Kindern bekenne. Bei drastischen Mißbrauch, verschlägt es mir die Sprache. Ich bin halt eine Kümmerin.


Einen Gutteil des Leid löst die erboste Gesellschaft also überhaupt erst selbst aus, weil sie sich dermaßen darüber echauffiert. Ich will damit sicherlich keinen Missbrauch schön- oder kleinreden, aber im Interesse der Opfer wäre weniger Aufhebens darum - zumindest in der öffentlichen Diskussion und ihren Folgen in den Medien - und weniger Betroffenheitslametta bei den Angehörigen oft besser für die weitere Entwicklung des missbrauchten Kindes. Erst wenn es in SEINEM Kopf zu einer großen und schlimmen Sache aufgeblasen wird, ergeben sich Traumata und Komplexe - und damit erst all das Folgeleid.

Ja eKy, da stimme ich dir zu, auch wenn ich mich aufrege:) Deswegen sind Fachleute so wichtig!

Früher verhielt es sich doch ähnlich mit vielen Dingen, die frühere Generationen der Rechtschaffenen "anwiderten": Untreue Ehepartner (in islamischen Ländern wird dafür immer noch hingerichtet - natürlich nur die Frau!), Sex vor der Hochzeit (ganz schlimm, siehe Faustens Gretchen!), Homosexualität (auch dafür gibt es immer noch die Todesstrafe in mehr Ländern, als einer aufgeklärten Menschheit lieb sein kann!) usw...

Wie gesagt, das soll nicht implizieren, auch Sex mit Kindern könnte irgendwann normaler Bestandteil der Gesellschaft sein - eben weil das Kind unmündig, unwissend und unerfahren ist und nicht weiß, worauf es sich einlässt. Es hat weder die geistige noch die emotionale Reife, noch das moralische Rüstzeug für die Verarbeitung solch eines Geschehens, und es muss zwangsläufig seelische Schäden davontragen - und die Täter wissen das auch, weil sie selbst Kinder waren, egal, wie sehr sie es verdrängen oder vor sich selbst ableugnen. Wer kein Soziopath ist, trifft eine klare und überlegte Gewissensentscheidung, wenn er sich anschickt, ein Kind zu verführen, weil der Trieb dazu in ihm stärker ist als Empathie und Vernunft. SEINE Tat ist verwerflich, nicht die des Kindes. Aber weil jeder beim Thema sofort angewidert das Gesicht verzieht und triefend vor Verachtung nach drakonischsten Folterstrafen für die Täter brüllt - auch vor seinen Kindern - wird es für die Opfer (die sich durchaus als Beteiligte zu den Mittätern zählen) ebenfalls zu einer moralischen Unerträglichkeit, und jeder "normale" gesellschaftliche Kontakt wird sie später daran erinnern, dass sie einst Teil solch einer "Widerlichkeit" waren und sich zutiefst schämen! Schlimmer noch: Jeder dann "erlaubte" Sex wird sie an ihre zu frühe Lust oder zumindest ihr Einvernehmen mit dem Missbraucher erinnern - und sie in unerträgliche Selbstverachtung stürzen!

Ja eKy, es nützen dem Kind keine Aufregung gegen den Täter, weil es eine Ungeheuerlichkeit zu spüren bekommt und es merkt es darin verwickelt. Die Gesellschaft ist empört, aber es nützt nicht dem Kind. Schlimmstenfalls kann es nicht mehr seine Sexualtät frei ausleben. Ganz in deinem Sinne.

Kurz gesagt: Würden wir als Gesellschaft nicht so heftig und angewidert reagieren, wäre das Leid der zu früh Verführten weit nicht so groß! Wäre die Brandmarkung nicht gar so gewaltig, die Opfer hätten es früher wie später leichter, über ihre Erlebnisse zu sprechen und die Täter anzuzeigen. Die Dunkelziffer und die Bereitschaft der Täter, das Risiko einzugehen, wären weit nicht so groß.

Deswegen ist eine Einmischung bei Auffälligkeiten so wichtig. Es wird verhindert, das neue Täter " geboren" werden. Wie schon erwähnt: an Fachleute.

Verhindern, ganz ausrotten wird man dieses Delikt niemals können. Aufklärung ist wichtig - aber diese ganze überkandidelte Betroffenheitsemotionalität, die das Thema zur Zeit auslöst, ist letztlich kontraproduktiv.

Ja, eKy das stimmt auch wenn mit mir die Pferde durchgehen würden, so würde ich sie zähmen und mir Hilfe holen:)

Nochmals und wohlgemerkt: Es geht um den gemeinen Wald- und Wiesenmissbrauch, meist interfamiliär, bei dem es nicht zu physischer Gewalt kommt, wo das Kind den Täter kennt und mag - oder sogar liebt, zuweilen auch hinterher! Schlimm genug!
Ich verstehe die Diffenzierung. Da ist es schwer rauszufinden was da los ist. Aber in der Ruhe liegt die Kraft. Schlimm genug! Ich kann mich da nur wiederholen, wenn soetwas zu Tage kommt, Famileinhifeeinrichtungen fragen, Bescheid sagen...

- Handelt es sich um Kindesentführung mit gewaltsamem Missbrauch oder Sexualmord - dann sind offenes Angewidertsein und ausgesprochene Verachtung durchaus angebracht!

Ganz mein Tenor! Da geht gar nichts bei mir! * Kotzsmiley*



Uff - so weit haben mich meine Gedanken wieder mal geführt - und mancher wird nicht damit einverstanden sein, und mancher wird es falsch interpretieren. Der Teppich, auf dem man bleiben soll, ist eben für jeden anders gewebt ...

Ja, das ist ein heißes Eisen, und gewiß ist da auch noch nicht alles ausgelotet.

:Blume:Mein Fazit ist Einmischen ja, aber nur mit Fachkundiger Hilfe!:Blume: Und mit Ruhe.


So oder so eben ein heikles Thema.


Manchmal bin ich ja wortkarg, und das in einem Gedichteforum. Aber dieses Thema liegt mir am Herzen. eKy dein Gedicht zeigt auf, ist nicht reisserisch. Es fordert zum Nachdenken auf.

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Erich Kykal 16.02.2017 15:50

Hi Laie!

Vielen Dank. Als Lehrer ist man da nah dran. Man sieht es den Kindern nicht an, aber manchemal verraten sie größeres Wissen um gewisse Dinge als ihrem Alter angemessen erscheint - da regt sich Verdacht ...
Das Problem ist, dass das im Zeitalter "Porno" mit leichtem Zugang zu gewissen Internetseiten auch ganz andere Ursachen haben kann - jeder kleine Popel hat heute schon ein Handy, und wie man Sperren der Eltern umgeht, haben die ganz schnell raus ...


Hi Sy!

Vielen Dank für deine Reflektionen - mehr kann (und sollte man vielleicht auch) dazu nicht sagen ...

LG, eKy

Kokochanel 17.02.2017 13:02

"Wer nicht mitbrüllt, ist gleich FÜR Sex mit Kindern oder am besten gleich einer von denen, die es tun, vor allem, wenn es sich um einen Kerl handelt!"


Nein, das sehe ich nicht so, Erich. es ist ein delikates Thema, gerade, wenn man selbst Kinder hat, sieht man immer zuerst als Mutter.
Aber ich denke, wenn man eine gute Mutter ist, kann man es spüren, wenn interfamiliär was nicht stimmt. Dagegen anzugehen ist jedoch schwer, erfordert viel Selbstbewusstsein.
Ich habe das selbst in der Schwiegerfamilie erlebt. Auffällig interessierte sich der Onkel, der weder ein gutes Verhältnis zu seinem Bruder, also dem Vater meiner Tochter hatte, noch zu mir. Immer wollte er Fotos machen von ihr als Baby, wenn wir alleine bei der Schwiegerfamilie waren, gerne auch beim Wickeln. Ich habe es verboten und ihn beim Wickeln rausgeworfen.
Welcher normale Mann will denn beim Wickeln zuschauen? Die meisten schauen, wenn sie mal zufälig dabei sind, verschämmt weg und nicht auf die Genitalien. Man kann also durchaus als aufmerksame Mutter Zeichen sehen.!

Zur Verhinderung allerdings musste ich aber schon körperlich werden. Feiwillig ging er nicht.

Ich habe mir dann die Freiheit genommen, als er nicht da war, in seinem Zimmer einmal nachzusehen, was sich dort so findet. Alben mit nackten Kindern, jede Menge.Es waren die Kinder seiner Cousinen, die sie oft besuchten.

Darauf habe ich ihn zur Rede gestellt und den Film in seiner Kamera gefordert, wo er einige normale Fotos von meiner Tochter gemacht hatte. Er wurde grob, ausfällig, brüllte und bedrohte mich. Da ich damals schon Kampfsport gemacht habe, hat mich das wenig erschreckt. Ich habe ihm die Kamera mit einem Fußtritt zertrümmert.

Die Familie regte sich darüber auf, nicht über sein seltsames Verhalten.

Letztlich habe ich den Kontakt abgebrochen, er hat meine Tocher nie wieder gesehen und wir sind auch nie wieder hingegangen.Mein Verhältnis zur Familie war zerrüttet, mein Mann ging alleine hin.

Man sieht also, welche Folgen mütterliches und durchaus berechtigtes Engagement haben kann.
Nur so kann man die hohe Ziffer von Kindesmissbrauch und Wichsvorlagen im interfamiliären Umfeld erklären.
Eigentlich kann es doch nicht sein, dass "niemand was merkt" und vor allem die Mütter nicht.

LG von Koko

Erich Kykal 17.02.2017 13:47

Hi Koko!

In einem steirischen Bergdorf missbrauchte ein Mesner jahrzehntelang die Ministranten. Selbst ehemalige Opfer, längst verheiratet und selbst Väter, schickten ihre Söhne als Ministranten in die Kirche, wohlwissend, dass derselbe Mesner immer noch dort war - und aktiv!
Als endlich jemand sein Kind nicht hinschickte und den Mann anzeigte, wurde ER als "Nestbeschmutzer" gemobbt und ausgegrenzt, nicht der Mesner! Und als ein Kamerateam aus Wien kam, um ein Interview mit der "Petze" zu führen, wurden die Reporter aus dem Dorf geprügelt!

So sind die Menschen: Blut ist dicker als Wasser, ja selbst die Leute aus dem gleichen Dorf schweigen eher und lassen in stillschweigender Übereinkunft zu, dass ihre Söhne missbraucht werden wie einst sie selber, als dass etwas "nach außen hin" ruchbar werden dürfte! Könnte ja dem "Ansehen" schaden! :rolleyes::Aua:mad:

Ich verstehe dich, und du hast richtig gehandelt. Wem seine verquere Vorstellung von "Familienehre" wichtiger ist als das Wohl der eigenen Kinder, der hat es auch gar nicht verdient, dass man ihn weiter kennt, ebensowenig wie den unbelehrbaren Täter.

LG, eKy

Kokochanel 17.02.2017 14:15

es ging mir beim Erzählen der Geschichte eigentlich nicht um die Frage,ob ich richtig gehandelt habe, dessen war ich mir sicher, Erich. Es gng mir um genau das, was auch deine Mesner-Geschichte zeigt und was du im Kommi verdeutlichst.
Denkst du wirklich, die Akzeptanz-Hörigkeit geht so weit, dass Väter und Mütter ihre eigenen Kinder "verraten", nur um nicht Nestbeschmutzer zu sein? Kann ein Mensch so schräg gesellschaftsadaptiert sein, dass ihm das wichtiger ist?..
Mir stellt sich die Frage, ob nicht etwa die Väter, die ja selbst vom Mesner missbraucht wurden, einfach durch die seelischen Wunden dazu nicht in der Lage waren. Was aber, wiederum die Frage: was war mit den Müttern? War der "Herr Pastor" so wichtig, die Anerkennung in der kirchlichen Gemeinschaft?
Da hätte ich aber, mit Verlaub, auf den Altar kotzen müssen.:eek::p

Aber ich glaube, ein steirisches Bergdorf wäre ohnehin für mich kein Lebensumfeld...:D:D

Erich Kykal 17.02.2017 16:55

Hi Koko!

Es heißt ja nicht, dass alle Dörfer so wären, ob in der Steiermark oder anderswo.
Aber gesellschaftliche Konvention kann ein schrecklicher Herr sein! Denk an die "Ehrenmorde" islamischer Familien, wo der jüngste (strafunmündige!) Sohn ausgewählt wird, die eigene Schwester zu ermorden, bloß weil sie "zu westlich" wurde und sich dem Diktat ihrer unterdrückenden Kultur nicht mehr fügen wollte!
Wo ist da der Mut der Mütter?

Wenn der Herr Pfarrer ein höchst angesehener Mann ist und die Hand über seinen Mesner hält, dann fügt sich die Gemeinde - es wird zu einem Tabu, über das man nicht spricht, auch wenn jeder Bescheid weiß. Man redet sich sein Tun und die Konsequenzen dann gerne klein, wedelt mit Rechtfertigungslametta und tut so, als gehörte "das" eben dazu.
Der Mensch ist ein Herdentier und nimmt für die Zugehörigkeit zu "seiner" Gemeinschaft fast alles in Kauf! Wenige Menschen sind darüber erhaben und haben/finden den Mut, diese Mauer des Duldens einzureißen - und werden dann als "Verräter" gebrandmarkt: die armselige Rache derer mit schlechtem Gewissen, weil ihnen jemand ihre Jämmerlichkeit und Feigheit vor Augen geführt hat! Sie heiligen und verteidigen dann verbissen genau diese Gemeinschaft, in der sie menschlich so versagt haben, weil nur das ihr Handeln moralisch rechtfertigt: Die Gemeinschaft muss für sie dann über ALLEM stehen, und wer sie "beschmutzt", hat Strafe verdient! Die eigentliche Beschmutzung wird weiter weggeschwiegen/-geleugnet.

Das passiert überall so, und manchmal versteigt sich so etwas in etwas wirklich Entsetzliches! Überall.

LG, eKy

Kokochanel 17.02.2017 19:07

naja, wenn ich so zurückdenke an meine Kinderzeit ( 50iger) da war in dem sauerländischen Bergdorf der Pfarrer auch eine Person, vor der man selten muckte. Aber es war eine protestantische Gemeinde.
Als ich hier ins Rheinland kam, empfand ich das in den Achzigern als sehr tolerant und frei. Allerdings machte ich später die Erfahrung, als man mit Leuten mit Kindern zu tun hatte, dass die katholischen Kirchenoberen hier immer noch einen gewaltigen Einfluss hatten.
Da wurde der Pastor noch zur Kommelion eingeladen und begutachtete die Geschenke, kritisch, ob sie auch heilig und anständig genug waren.
Der Junge bekam nichts, was ihm wirklich Freude machte. Er hatte sich einen Gürtel gewünscht. Da wir kurz vorher im Urlaub in Mallorca waren und er ein kleiner Stenz war, kaufte ich einen marmorierten Ledergürtel mit so einer Django-Schnalle. Der Junge freute sich riesig.
Der Pastor aber sagte zu mir: Das ist doch kein Kommunionsgeschenk ( hatte aber 40 E gekostet, fand ich schon GGG), da schenkt man doch etwas, was Wichtig ist fürs Leben! ( Marienbildchen z.B, Bibeln, irgendsowas halt). "Och", meine ich, wenn man mal in der Kirche dasteht und die Hose rutscht, dann kann ein Gürtel schnell mal sehr wichtig werden..."..
Er fand das nicht witzig und ließ mich stehen. GGGGGG

Das Gesicht wiederum fand ich extrem witzig.

Da ich weder katholisch war, noch Anschluss in der Gemeinschaft suchte, betraf mich das nicht. Aber es erstaunte mich. Doch, da hast du recht. Fällt mir jetzt so ein.
LG von Koko

Erich Kykal 17.02.2017 21:31

Hi Koko!

G:rolleyes:ut, wenn Priester sich so weltfern und freudenfeindlich aufführen - umso schneller laufen ihnen die "Schäfchen" davon - und das finde ich gut so! :D

Ich werde es gewiss nicht mehr erleben, aber ich sehne den Tag herbei, da die Menschheit endlich keine Weihnachtsmänner für Erwachsene mehr nötig hat! :cool:

LG, eKy

Dana 07.03.2017 18:31

Lieber eKy,

ich brauchte Zeit, um hier zu kommentieren. Erdrückend und beinahe "erstickend", weil man weiß, dass es das gibt. Eigentlich heißt es, es gibt nichts, was es nicht gibt.
Es gibt sogar die Meinung: "Die Kleine ist selbst Schuld, es hat ihr offensichtlich gefallen, sonst hätte sie ....":Aua
Genau das hast Du gut in Strophe 4 aufgefangen. Die Kleine brauchte Liebe und konnte nicht unterscheiden. Der Onkel aber wusste vom Verbrechen und tat es trotzdem.
Es ist auch nicht immer der liebe Onkel oder Nachbar. Man schaue sich nur Dokus über Sextourismus an. Die "fetten Onkels" fliegen weit fort und protzen noch mit guten Taten. Jenes Mädchen fördert den Touristenzulauf und hilft dem Staat und der eigenen Familie über die Runden zu kommen. Da kann man nur schreien und doch verhallt es. Vermittler sind nicht selten die eigenen Mütter.
Das Allerschlimmste daran ist, dass es das schon immer gab und jene, die es anprangerten, geächtet wurden.
Und jetzt komme ich auf die andere Seite:
Seit das Thema diskutiert wird, kommt es zum Missbrauch in umgekehrter Form. Der Missbrauch mit dem Missbrauch. Eind ebenso grausames Szenario spielt sich da ab. Es nehmen sich "Onkels" das Leben und es stellt sich heraus, das Mädel wollte sich für etwas rächen und wusste wie es am besten fuktioniert.
Die Tiefen bleiben unergründlich und grausam.

Dein Gedicht ist gut. Es bringt die eine schlimme Seite auf den Punkt.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 07.03.2017 19:05

Hi Dana!

Dass das Thema ernst ist, im Augenblick aber gesellschaftlich überreagiert wird, wurde im Faden eh schon ausgiebig besprochen.
Diese sich betont angewidert gebende Volksattitüde tut den Opfern überhaupt nicht gut und ist keinesfalls hilfreich - sie sorgt nur dafür, dass die Geschädigten sich noch mehr schämen als ohnehin schon!
Ebenso oberflächlich und proletengerecht ist die übertriebene Dämonisierung der Täter. Dadurch kommt es, wie du schriebst, zu diesem umgekehrten Effekt, und unbescholtene Leben werden aus der Laune eines verlogenen Kindes heraus ruiniert, wenn nicht vernichtet!
Es ist Unrecht, nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch rücksichtslos und gefühllos dem Kind gegenüber. Es gehört bestraft und gesühnt, und die Unbelehrbaren, sprich Wiederholungstäter, müssen in Verwahrung bleiben, die Opfer sind zu unterstützen. Das genügt.
(Wie gesagt, dass gilt für den einverständlichen Missbrauch in Familien oder mit "Freunden" oder "Onkels", bei dem das Kind nie äußerlich verletzt oder innerlich genötigt wurde! Bei Entführung, Vergewaltigung und/oder Sexualmord sieht die Sache anders aus! Darüber kann man nie erbost genug sein!)

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy

Falderwald 12.03.2017 20:14

Servus Erich,

das ist fürwahr ein bedrückendes Thema, mit dem sich eine Gesellschaft immer wieder auseinandersetzen muss.

Opfer und Täter sind beide Produkt dieser Gesellschaft, aber den Täter nicht zu verurteilen, fiele mir schwer, denn er weiß, im Gegensatz zu seinem jungen Opfer, dass er das nicht darf, was er da tut.

Vielleicht ist es ihm in dem Moment nicht bewusst, das mag sein, aber wenn die Situation über das Gewissen siegt, dann kann da was nicht stimmen und diesem Menschen fehlt es an Empathie und Mitleid.

Das Opfer tut mir leid und tatsächlich liegt es oft an unserer Gleichgültigkeit, dass so etwas immer wieder geschehen kann.
Manchmal ist es aber auch sehr schwer, die ganz bestimmte, sehr enggefasste Grenze nicht zu überschreiten, denn auf der anderen Seite ist ein zu unrecht Beschuldigter nicht selten auch arg beleidigt, wenn man ihn einer solchen Tat verdächtigt.

Ein Täter ist aber auch nur ein Mensch, freilich mit einer niedrigen Hemmschwelle. Und davor gilt es natürlich andere zu beschützen.

Die Kernaussage in diesem Text aber zielt auf die Gleichgültigkeit (s.o.), denn was geht mich das fremde Elend an und ich denke, das ist es, was dieser Text aussagen wollte.


In diesem Sinne zustimmend und gerne gelesen und kommentiert, auch wenn es wahrlich kein schönes Thema war...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


Erich Kykal 12.03.2017 21:01

Hi Faldi!

Vielen Dank für deine Gedanken. Ich kann mich deinen Ausführungen nur anschließen.

LG, eKy


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