Gedichte-Eiland

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Chavali 26.10.2009 21:50

Straßen im Regen
 


Die nassen Straßen dieser Stadt
erinnern mich an meine Tränen,
die ich vergossen jede Nacht,
die immer noch mein Leiden krönen.

Ich schlug sie zu, die schweren Türen,
die mich vor Narretei bewahrten.
Um gerade diese zu probieren,
verließ ich meinen grünen Garten.

Der Regen fällt und nässt den Mantel,
ich fühl es kaum, doch ist mir kalt.
Im Geiste seh ich mich im Wandel,
von hier nach dort, von jung nach alt.

Die nassen Straßen dieser Stadt
verderben mir die Lust zu leben.
Ich warte auf die dunkle Nacht,
sie lässt mich zur Venus schweben.



forelle 26.10.2009 23:19

Liebe Chavali,

ja, manchmal weinen auch die Straßen - bei dem was auf ihnen geschieht.
Schöntraurige Metapher, wenn es regnet, könne man mitweinen :(

:) Warum gerade zur Venus? Ein leicht abrupte Wende ins Gegenteil, falls man die Venus nun positiv betrachten soll. :)

War gerne hier in deinem Regen.

mg forelle

.

Chavali 27.10.2009 07:51

Liebe forelle,
Zitat:

Warum gerade zur Venus? Ein leicht abrupte Wende ins Gegenteil, falls man die Venus nun positiv betrachten soll
Eine gute Frage und ich bin froh, dass ich durch deinen Beitrag Gelegenheit bekomme,
mich zu erklären, weil ich schon ahnte, dass meine Absicht nicht klar genug rüber kommt.
Die VENUS ist der Abendstern. Und in dem Kontext, wie er zu lesen ist , dachte ich eigentlich,
dass die Bedeutung erkennbar sei: nämlich die einzig logische Schlussfolgerung: Suizid.
Zitat:

War gerne hier in deinem Regen.
Das freut mich, hab Dank dafür!

Lieben Gruß,
Chavali

Aichi 28.10.2009 20:46

Hallo Chavali!

Ich habe mir den Text schon ein paar Mal durchgelesen
und er berührt mich immer wieder.

Durch deine Erklärung was das mit der Venus nun
genau bedeuten soll, kann ich mich noch besser in
dein wundervolles Werk hineinfühlen.

Zitat:

Der Regen fällt und nässt den Mantel,
ich fühl es kaum, doch ist mir kalt.
Diese Zeilen gefallen mir besonders.
Ich kann mir so richtig vorstellen,
wie das lyr. Ich hier durch die "nassen Straßen" geht.

Weiter so ... gerne gelesen. :)

Grüße

Aichi

ginTon 28.10.2009 21:18

Liebe chavi,,

kurzum, das Gedicht gefällt mir sehr gut,, es ist düster, es ist schön geschrieben und die nassen Strassen wirken in die Athmosphäre mit ein..einzige Stelle dir mir ein wenig missfällt: Ich schlug (sie?) zu die schweren Türen,

wenn ich diese so umschreibe komme ich mit meinem Rhythmus besser
durch die Strophe,, was meinst du? :)

hat mir gefallen LG basse

Chavali 29.10.2009 08:50

Liebe Aichi,
Zitat:

Ich habe mir den Text schon ein paar Mal durchgelesen
und er berührt mich immer wieder.
Oh, das freut mich sehr.
Geht mir auch so.
Zitat:

Durch deine Erklärung was das mit der Venus nun
genau bedeuten soll, kann ich mich noch besser in
dein wundervolles Werk hineinfühlen.
Hab herzlichen Dank für deine lobenden Worte.

Lieber basti,
Zitat:

es ist düster, es ist schön geschrieben und die nassen Strassen wirken in die Athmosphäre mit ein.
Ja, man kann sich richtig schön hineinversetzen gell?
Zitat:

einzige Stelle dir mir ein wenig missfällt: Ich schlug (sie?) zu die schweren Türen,
Du meinst, ich soll noch sie einfügen?
Schaun wir mal:
Ich schlug zu die schweren Türen,
die mich vor Narretei bewahrten,
um gerade diese zu probieren;
verließ auch meinen grünen Garten.
XxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
Tatsächlich könnte die erste Zeile noch eine Silbe vertragen.
Nun, ich werde es mir überlegen.
Aber auf jeden Fall danke für den Tipp und den Kommi.


Seid lieb gegrüßt,
Chavali

EDIT:
Habe Zeile 2 von S2 geändert:

Ich schlug sie zu, die schweren Türen

Damit ändert sich auch das Versmaß:
xXxXxXxXx

Sandy Mohn 05.11.2009 18:33

Liebe Chavali,

auch mich hat dieses Gedicht sehr bewegt. Konnte mich in diese düstere Athmosphäre mit den nassen Straßen, die an Tränen erinnern, sehr gut hineinversetzen.
Vielleicht gefällt es mir auch deshalb so gut, weil ich es so ähnlich auch schon mal empfunden habe. Nur hätte ich es nicht so gut ausdrücken können wie du.

Einen lieben Gruß an dich von Sandy

Chavali 07.11.2009 21:59

Liebe Sandy,

ich freu mich sehr, dass auch dir mein Gedicht zusagt und dass es dich bewegt.
Ein Gedicht sollte bewegen, Gefühle ansprechen und man muss sich in die Worte einfühlen können.
Man sollte nachvollziehen können, was der Verfasser damit ausdrücken will.
Das ist mir, so scheint es, hiermit gelungen.
Zitat:

Zitat von Sandy
[...]auch mich hat dieses Gedicht sehr bewegt. Konnte mich in diese düstere Athmosphäre mit den nassen Straßen,
die an Tränen erinnern, sehr gut hineinversetzen.
Vielleicht gefällt es mir auch deshalb so gut, weil ich es so ähnlich auch schon mal empfunden habe[...]

Danke dir!
Lieben Gruß,
Chavali

Leier 08.11.2009 09:01

Liebe Chavali,


diese Straßen kenne ich auch, aber ich könnte sie nicht so tief, inhaltsschwer und schön wie Du bedichten.
Verlust und Hoffnung in wunderschöne Worte gesetzt : Herz, was verlangst Du mehr?
Ich habe die Vorkommentare wirklich nur überflogen, wollte mir die Unbefangenheit bewahren.

Kleines Kritteln:

verderben mir die Lust, zu leben

oder

verderben mir die Lust am Leben.

(Mir ist gerade wieder einmal so erbsenzählerisch zumute!)
In dieses Gedicht kann ich eintauchen, als wäre es für mich gemacht.
Abgesehen von der Venus - die ist mir zu fern.


Lieben Gruß
von
cyparis

Chavali 10.11.2009 21:33

Liebe cypi,

Zitat:

Kleines Kritteln:

verderben mir die Lust, zu leben

oder

verderben mir die Lust am Leben.
Das ist eine prima Idee und warum sollte ich die nicht übernehmen?
Gekauft ;)
Zitat:

Verlust und Hoffnung in wunderschöne Worte gesetzt : Herz, was verlangst Du mehr?
Hab Dank für Vorschlag und Lob, freut mich sehr.

Lieben Gruzß,
Chavali


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