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Walther 24.07.2010 08:14

Schreibmal
 
Schreibmal


Wer bin ich schon, das magst du von dir denken.
Ich bin nicht mehr als von dem Staub ein Korn,
Der sich zur Welt aus einem Nichts geborn!
Ich will dir – uns! – aus Wort ein Schreibmal schenken.

Es stemmt sich gegen Trauer, Wut und Zorn,
Die lähmend sich in deine Seele senken.
Ich will den Blick auf deine Wahrheit lenken,
Die einen Stachel hat und einen Dorn,

Der Zeichen ritzt in Stein und Bein und Häute,
Verdichtet für das immer neue Heute.
Du fragst: Was bringt das Nutzen mir, Gewinn?

Glaubst du, dass, wenn ich dieses Leben deute,
Das mir der Tod nicht wegzunehmen scheute,
Verbreitete am letzten Ende Sinn?

Galapapa 25.07.2010 16:54

Hallo Walther,
Dein Sonett gefällt mir, allein schon wegen der Wortschöpfung "Schreibmal".
Interessant finde ich auch den Aufbau der ersten beiden Stophen: abba baab. Das ist, wenn ich recht informiert bin, keine zwingende Vorschrift fürs Sonett, gibt dem Gedicht aber einen zusätzlichden Reiz.
Ein kleines Problem allerdings habe ich mit der 3.Zeile der ersten Strophe: "Sich zur Welt aus etwas geboren" ? Ich ahne zwar, was gemeint ist, bin mir aber nicht sicher.
Hab ich gern gelesen und grüße Dich herzlich!
Galapapa

Walther 27.07.2010 10:49

Lb. Galapapa,

danke für Deine lobenden Worte. Die Frage kann ich gerne beantworten.

Der Urknall schuf das Universum quasi aus dem Nichts. Aus vielen Explosionen alter Sterne entstand auch die Staubscheibe, aus der unser Sonnensystem geboren wurde. So ist meine Metapher zu verstehen.

Frohes Dichten und Werken.

LG W.


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