Gedichte-Eiland

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Medusa 15.03.2009 21:21

Lass mich, Liebste
 
Mein Lieb, ich möchte deine Lippen kosen.
Wir wollen uns gemeinsam strecken,
die Haut auf unsren Wangen schmecken,
wenn auch die Welten um uns brennen, tosen.

Vergiss dich, lass uns jede Furcht verlieren,
ich muss Dich halten, näher kommen.
In zarter Liebe, fast beklommen,
will
ich in Deinem warmen Blut pulsieren.

Ein Wunder werden wir gemeinsam sehen,
den Augenblick der warmen Fülle,
die uns umschließt. Wie eine Hülle,
so soll die Hast für unsre Wollust stehen.

Weit offen wird die Zeit an beiden Enden.
Umarme mich, halt an die Stunden,
denn Liebe ist nicht zeitgebunden.
Wir sollten unsre Träume nicht verschwenden.

Klatschmohn 15.03.2009 23:02

Oh, Medusa,
Du wandelst in neuen Gefilden! Ich sehe uns staune über das Thema in bekannt wohgeführter Sprache.
Eine feine Liebeswerbung die, wie ich denke, von einer erfüllten und vertrauten Liebe handelt.
Einzig stört mich in diesem (von mir persönlich so wahrgenommenem) Rahmen die benannte Hast, die, für mich, irgendwie nicht zu der übrigen Aussage passt. Mir kämen da eher so Gedanken, wie : langsam, behutsam , innig, in diesem Zusammenhang in den Sinn.
Aber das ist eine rein subjektive Auffassung.
Ein schönes Gedicht, herzlichen Glückwunsch.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

norbert 16.03.2009 07:25

huch,liebe medusa,
so kannte ich dich noch garnicht - bin aber von dieser offenbarenden facette deiner gedankenwelt sehr beeindruckt ...
am stärksten finde ich:
"Wir sollten unsre Träume nicht verschwenden."
...das dürfte die meisten von uns betreffen: wir verzetteln uns in den "anforderungen" einer überkomplizierten welt, anstatt der - oftmals durchaus möglichen - erfüllung unserer elementaren träume zu folgen.
liebe und beeindruckte grüße
norbert

Leier 16.03.2009 08:06

Liebe Medusa,

ich lese und staune.
Aber nicht wirklich.
Meine scharfen Augen sind sicher, ein überflüssiges Komma entdeckt zu haben:




--------------------------------------------------------------------------------

Mein Lieb, ich möchte deine Lippen kosen.
Wir wollen uns gemeinsam strecken,
die Haut auf unsren Wangen schmecken,
wenn auch die Welten um uns bröseln, tosen.

Vergiss dich, lass uns allen Frust verlieren,
ich will Dich halten, näher kommen.
In zarter Liebe, fast beklommen,
mag ich in Deinem warmen Blut pulsieren. ("mag" ist sehr lau(warm). Wie wäre es mit "will"?)
Ein Wunder werden wir gemeinsam sehen,
den Augenblick der warmen Fülle,
die uns umschließt. Wie eine Hülle,
so wird die Hast für unsre Wollust stehen. (kapier ich nicht)

Weit offen wird die Zeit an beiden Enden.
Umarme mich, halt an, die Stunden, (...halt an die Stunden!.. Denn...)
denn Liebe ist nicht zeitgebunden.
Wir sollten unsre Träume nicht verschwenden. (Warum nicht? Wenn nicht mit Träumen - womit kann man noch verschwenderisch umgehen?)

***

Bei "bröseln" dachte ich an Semmelbrösel.
Und das Wort "Frust" kommt mir in einem Liebesgedicht ein wenig deplaziert vor.
Aber immerhin:
Du hast Dich darangewagt und das schlechteste Liebesgedicht ist es nicht.
Trotzdem klingt für mich kein echtes und tiefes Gefühl aus Deinen Strophen.

Nimm es der alten Zwiebel nicht übel!

Lieben Gruß
von
cyparis

Medusa 16.03.2009 08:49

Guten Morgen zusammen!

Liebe Klatschmohn,
lieben Dank für Deinen Glückwunsch. Für meinen ersten Ausflug in diese Rubrik halte ich es auch nicht für total misslungen.
Die "Hast" magst Du nicht? Nun ja, meine Liebe, zuweilen muss es halt schnell gehen.......
Herzliche Grüße,
Medusa.


Lieber Norbert,
DIESEN Kommentar sollte ich mir ausdrucken und an meine Kiste heften! Nichts zu mäkeln? Das freut mich ungemein, Danke!
Bei der letzten Zeile stimme ich mit Deinen Überlegungen völlig überein.
Herzliche Grüße,
Medusa.


Liebe Cyparis,
zuerst zu Deinen Kritiken:
S2 Z4: "will" geht nicht, das steht schon in Z2, Doppelungen mag ich nicht.
S3 Z4: DAS verstehst Du nicht?????
S4 Z2: Darüber werde ich nachdenken, guter Tipp.
S4 Z4: Lies bitte Norberts Kommentar, er hat genau erkannt, was ich ausdrücken möchte.
"Bröseln" und "Frust" sind die Schwachstellen, die ich auch erkenne und nicht weg kriege. Es scheint immer wieder die Humoristin Oberhand zu gewinnen.
Wenn Du genau liest, dann ist es auch kein Gedicht über "echte" Gefühle, die haben wir hier genug. Hier geht es einzig ums Werben aus der Sicht des Eroberers.
Herzliche Grüße, "alte Zwiebel",
Medusa.

Ich wünsche euch einen schönen Tag! http://www.smilies.4-user.de/include..._winke_045.gif

Leier 16.03.2009 09:04

Liebe Medusa,

bin ich in ein Fettnäpfchen getreten?
Das passiert mir oft.
Selbstverständlich habe ich norberts Kommentar gelesen. (Ich lese fast alle Kommentare im Forum!).
Der "Eroberer" entwickelt also keine Gefühle? Alles nur Schmu? Süßholzgeraspel?
Kein Wunder, daß kein Funke überspringt.

Gezwiebelte Grüße
von
cyparis

Medusa 16.03.2009 10:25

Ach was, liebe Cyparis,

Fettnäpfchen? Keinesfalls! Ich kann damit umgehen, sehr gut sogar.

Schau mal, ich hab was geändert (Carlino sei Dank!)!

Viele liebe Grüße,
Medusa.

Leier 16.03.2009 10:28

Liebe Medusa,

jetzt stimmt dieser Vers.
Ich habe vergessen, Dir für die umarmenden Reime ein Lob auszusprechen.
Das ist schon sehr gekonnt!
Du sitzest, wo die Meisterinnen sitzen...


Lieben Gruß
von
cyparis

Erich Kykal 16.03.2009 12:21

Hi, Medusa!

Super Gedicht!
Für einen - sinngemäß sozial brutalen Eroberer - ist der lyrische Stil allerdings zu gerundet, zu anschmiegsam die Wortmelodie. So entsteht eine Art Mittelding, das zwischen der seelischen Brutalität des sich befriedigen Wollenden und wahrer einfühlsamer Romantik seltsam hin- und herschwingt im Kopf des Lesers. Vielleicht beabsichtigt, und falls ja, dann ist es ein wahrer Geniestreich, denn im realen Ablauf solcher Verführungen sind die Grenzen ja auch fließend - sonst würden ja nicht so viele Mädchen auf solche Männer hereinfallen!

Sehr gelungen. Von mir ein strammmes "Daumennachoben" für dieses Werk!

LG, eKy

Medusa 16.03.2009 12:45

Liebe Cyparis,
fein, dass Du das entdeckt hast!
Danke und liebe Grüße,
Medusa.


Lieber eKy,
oftmals plane ich mit meinen Gedichten gar nichts, das heißt, erst am Ende erkenne ich zuweilen den Sinn und beginne dann, daran herumzubasteln.
Hier war es anders: Ich hatte das eindeutige Bild im Kopf, sogar die Sätze waren annähernd vorhanden, und der Wunsch, sie darzustellen. Dass das durch das Überschreiten von Grenzen ein "Geniestreich" ist, freut mich sehr, wirklich beabsichtigt ist er nicht.
Ich danke Dir ganz herzlich für Dein dickes Lob.
Liebe und dankbare Grüße,
Medusa.


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