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AAAAAZ 15.08.2014 18:00

Die Leiden des alten werten Reichen
 
Nimm mich in deinen Arm, halt mich sicher und warm, bete mit mir, dass der Herr sich erbarm.
Du hast mich erwählt, wegen Geld, was nur zählt, was dir mit dem Tod in die Arme fällt.
Es ist doch auch wahr, als es um dich geschah, es war mein damals kräftiges Haar, warst mir deswegen nah.
Ich kam bei dir an, nicht als ein Mann der was kann, nicht damit zog ich dich in den Bann.
Es war auch nicht Kraft, hab dich niemals geschafft, es war nur mein Saft ohne Leidenschaft.
Das war der Deal, das war unser Spiel. Du gabst deine Jugend, und sonst nicht sehr viel.
Du weinst, ist es Reue, der Schmach der Untreue? Die Schläue spielt gerne die Arme und Scheue.
Obwohl, du bist schon jene stille Person mit Helfersyndrom, ein Phantom ohne Ton.
Denn so wie du lebst, wenn du mich heute pflegst, mich so rührend umhegst, und dich zu mir legst,
dann wartest du nur, in einer Tour deiner Geiernatur, von wahrer Liebe nicht eine Spur,
du wartest nur, und das ohne Not, jetzt sehe ich klar, doch ich sehe auch rot, ich Vollidiot, du wartest wirklich auf meinen Tod!

Nun ist Schicht! Ohne mich! Drum enterbte ich dich, und ein Sterben wird das ganz sicher noch nicht.
Auch Gärtner Klaus, fliegt morgen raus, und Blumen kommen mir nicht mehr ins Haus. Dann ist es mit euerer Liebe aus.
Sag nicht, es war Geld! Sag ich war dein Held! Sag hast du den Sarg denn tatsächlich bestellt?
Erlöse mich doch und halte mich fest, komm nimm mir die Zweifel und gib mir den Rest, bevor mich das Leben für immer verlässt.
Sprich zu mir ein Wort, ein einziges Wort, und schon bin weg, für immer fort. Auf mich wartet oben ein anderer Ort.
Dann halt ich die Luft an, und geb mir die Spritze, denn mit dem Tod macht der Mensch keine Witze.
Hier tanze ich vor dir als törichter Greis, einst polternd und gierig, doch längst schon verwaist, auf hauchdünnem Eis.
Mein Leben gäb ich dir, wenn du nicht lügst, du erbst wieder, wenn du die Antwort nicht biegst. Sag, hast du mich jemals nur einmal geliebt?


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