Gedichte-Eiland

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Lena 16.03.2009 19:29

Ausgeschlossen
 
Ausgeschlossen


Ich will nie wieder neu vertrauen,
lernen, offen zu begegnen,
Scherben wieder neu zu segnen.
Ich will nie wieder neu vertrauen.

Ich will mit Fleiß an Mauern bauen,
lernen, nicht daran zu denken.
Sie soll nie wieder mich beschenken,
ich will mit Fleiß an Mauern bauen.

Ich will die Hoffnung heut vergraben,
lernen blind und taub zu leben,
nie mehr Liebe sehnen, geben.
Ich will die Hoffnung heut vergraben.

Leier 16.03.2009 19:37

Liebe Lena,

das ist wahrlich düster!
Was muß geschehen sein, daß ein solcher Wunsch/Vorsatz erwachen kann...
Ich hoffe, daß Lena und LyrI nicht identisch sind.

Ein paar Tippfehler zeige ich Dir:




Ich will nie wieder neu Vertrauen. (vertrauen)
Lernen, offen zu begegnen,
Scherben wieder neu zu segnen,
ich will nie wieder neu Vertrauen. (klein)

Ich will mit Fleiß an Mauern bauen.
Lernen, nicht daran zu denken,
Sie, soll nie mehr mich beschenken, (Komma nach Sie weg)
ich will mit Fleiß an Mauern bauen.

Ich will die Hoffnung heut vergraben. (begraben?)
Lernen, Blind und Taub zu leben, (blind und taub)
niemals wieder danach streben, (wonach?)
ich will nie mehr nach Liebe darben.

Düster, düster!

Lieben Gruß
von
cyparis

badico 16.03.2009 22:18

Liebe Lena,
wie Cy finde ich dein Gedicht echt gelungen düster.
Aber irgendwie stört mich die letzte Strophe. Du baust einen sehr rhytmischen Gleichklang auf durch die Wiederholung des ersten Satzes in der letzten Zeile einer jeden Strophe...doch du unterbrichst diesen Gleichklang, der meiner Meinung nach gut die Trauer und das Düstere unterstreicht, mit der letzten Strophe. Natürlich ist es deine künsterische Freiheit, aber ich fand das gerade die Wiederholung fast wie eine Beschwörung, wie ein Gebet oder Mantra klang nie wieder verletzt zu werden, nie wieder verletzlich zu sein. Durch die Unterbrechung dieses Schema klingt es wie ein Aufschrei...oh bitte ich will nicht so sein, helft mir doch das ich nicht so werden muss....
Wenn ich es mir recht überlege, wird dies auch der gewollte Effekt gewesen sein...
du sieht dein Gedicht verleitet zu immer neuen Gedanken... Werde mir jetzt alles noch einmal durchlesen und bin auf deine Antwort gespannt.

Liebe Grüße

Babsi

Dana 16.03.2009 23:02

Liebe Lena,
es gibt diese Momente. Man ist ausgelaugt, verzweifelt und hoffnungslos.
In solchen Momenten, Stunden hat man diese Gedanken. Verse werden zum Ventil.
Babsi hat es sehr schön ausgedrückt - die Wiederholungen unterstreichen die Echtheit und die Verzweiflung.


Zitat:

Zitat von Lena (Beitrag 5354)
Ausgeschlossen


Ich will nie wieder neu vertrauen,
lernen, offen zu begegnen,
Scherben wieder neu zu segnen.
Ich will nie wieder neu vertrauen.

Ich will mit Fleiß an Mauern bauen,
lernen, nicht daran zu denken.
Sie soll nie wieder mich beschenken,
ich will mit Fleiß an Mauern bauen.

Ich will die Hoffnung heut vergraben,
lernen blind und taub zu leben,
nie mehr Liebe sehnen, geben.
Ich will die Hoffnung heut vergraben.


Ich habe mich ein wenig eingemischt. Schau mal, ob ich deine Intention verstanden habe. Die letzten zwei Verse der 3. Strophe beheben Cypis berechtigte Frage "wonach".

Ich liebe solche Traurigkeiten (in Gedichten);)

Liebe Grüße
Dana

Lena 17.03.2009 08:51

Liebe Cyparis, Babsi und Dana.


@ Cyparis

Zitat:

Ich hoffe, daß Lena und LyrI nicht identisch sind.
Nein, sie sind nicht identisch.

Ich bin froh, das du meine Tippfehler entdeckt hast.

@ Babsi

Zitat:

Natürlich ist es deine künsterische Freiheit, aber ich fand das gerade die Wiederholung fast wie eine Beschwörung, wie ein Gebet oder Mantra klang nie wieder verletzt zu werden, nie wieder verletzlich zu sein.
Die dritte Strophe wurde umgestellt. Jetzt müßte es klarer sein.

@ Dana

Zitat:

Ich habe mich ein wenig eingemischt. Schau mal, ob ich deine Intention verstanden habe. Die letzten zwei Verse der 3. Strophe beheben Cypis berechtigte Frage "wonach".
Die dritte Strophe war auch mein Sorgenkind. Deine Idee habe ich sehr gerne aufgegriffen.

Ich liebe auch Traurigkeiten. (In Gedichten)


Liebe Cyparis, Babsi und Dana. Habt vielen Dank für eure Kommentare

und eure Hilfe. Ich habe mich sehr gefreut darüber.

Liebe Grüße sagt euch

Lena:)

Klatschmohn 17.03.2009 10:08

Liebe Lena,
Du hast in deinem Reim sehr intensiv, ein enttäuschtes Menschkind beschrieben.
Das, was in einem anderen Zusammenhang als umarmender Reim genannt werden kann, sieht hier bei dem Text schon aus wie anwachsende Mauern.
Vielleicht aber umarmt sich LI hier auch schon selbst, um die Einsamkeit nicht spüren zu müssen.
Liebe Grüße,
Klatschmohn

Chavali 17.03.2009 11:30

Liebe Lena,

ein sehr schönes Werk ist dir da gelungen - ich meine, es ist eines deiner besten.
Die Kommentare habe ich auch gelesen und ich finde, die kleinen Veränderungen haben den Text
noch runder werden lassen.
Mir ist ebenfalls der umarmende Reim positiv aufgefallen.

Liebe und lobende Grüße,
katzi

Lena 17.03.2009 16:30

Liebe Klatschmohn, Liebe Katzi.

Es freut mich sehr, das euch mein Gedicht gefällt.

Der umarmende Reim erschien mir hier passend.Vielen Dank für dein Kompliment Katzi und dein Gedanke mit den Mauern

liebe Klatschmohn.

Ich habe mich sehr über eure Kommentare gefreut und bedanke mich recht

Herzlich bei euch.

Lena:)

ReinART 17.03.2009 17:08

Hallo Lena
habe die ursprüngliche Version nicht gelesen und kann jetzt sagen: ein gelungenes Gedicht , in dem der Resignation endlich auch einmal das Wort geredet wird ;)
Lieben Gruß
reinhard

Lena 18.03.2009 12:45

Lieber reinhard

Vielen Dank für deinen Kommentar, und für "ein gelungenes Gedicht".

Das freut mich wirklich sehr.

Liebe Grüße in deinen Tag wünscht dir

Lena:)


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