Der Tod und dann?
 

Wenn meine Erdenzeit vorüber ist,
und Hermes Psychopompos sacht mich küsst,
wenn ich beschreite letzte Schattenpfade,
erflehe ich mir nur die eine Göttergnade:

Lasst das Trauern, spart die Kränze!
Frohe Lieder, flotte Tänze
solln an meinem Grab beweisen:
Lustvoll sind die letzten Reisen,

wenn ein sündiges Mädchen die himmlische Pforte
mit geschmeidigen Schritten und wiegenden Hüften
zum Elysium, Kurzweil verheißend in kommenden Zeiten,
mit dem Toten durchschreitet und süßeste Küsse ihm schenkt.

Es labt sich das Auge des Sünders an grünenden Feldern;
die blumenbestickten, von Düften behauchten Gefilde,
das Schweben auf rosigen Wolken und wärmende Strahlen
der ewigen Sonne verheißen unendliches Glück.

Du ängstigst dich vor jener schwarzen, unbekannten Pforte?
Vertraue meinem Wort, verlass dich nicht auf Bibelworte!
Es warten, glaube mir, ganz unverhoffte Seligkeiten!
Verschaff dir nur, das rat ich dir, ein wildes Weib beizeiten!

Eine Wilde, die im Wirbel toller Tänze dich umkreist,
eine ungezähmte Löwin, die im Taumel kratzt und beißt,
deren Augen bernsteinfarben leuchten, sprühen,
die im Dunkeln magisch funkeln, zaubrisch glühen.

Her zu mir mit diesem Teufelsweib,
habe es den Satan auch im Leib!
Für Äonen wird mit allen Zärtlichkeiten
dieses Weib den Himmel dir und sich bereiten.