Gedichte-Eiland

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-   -   Erkenntnis I (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=9620)

Chavali 04.09.2012 20:05

Erkenntnis I
 




I
ch habe vieles schon bedichtet
und einiges mir ausgedacht,
hab manches Wort an dich gerichtet
und nächtelang bei dir gewacht.

Die dichten Nebel legen sich,
sie dämpfen meinen schweren Schritt.
Mein Weg führt fort - unweigerlich.
Und alle Zweifel gehen mit.








ginTon 05.09.2012 11:47

hallo chavilein

Der Text ist wirklich klasse... vom inhaltlichen her, ist er sehr aussagestark
jedoch auch ungreifbar, da der Kern worum und über was geschrieben wird
nur eine kleine Sentenz von dem ist, was man sozusagen Hintergrund nennen
kann >> zur Oberfläche wird nur eben ein Teil dessen getragen, was eine ganze
Szenerie ausmacht, hier erfährt man nur, dass Worte an jemanden gerichtet
wurden und das der Nebel sich lichtet...in meinen Augen braucht es ja auch
nicht mehr, da der text für jeden dann individuell lesbar sein kann..

sehr poetisch wie ich finde, gerne mit beschäftigt :)

liebe Grüße ginnie

Chavali 05.09.2012 17:03

hi ginnie,

danke für die Blumen sozusagen :) - ich freu mich darüber.

Dieser Text ist das Ergebnis unserer Diskussion hier >>>>>>> http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=9147
Und ihr hattet Recht, so wirken die 8 Zeilen als etwas Eigenständiges.

Schön, dass du dir Gedanken gemacht hast.

Lieben Gruß,
chavi


ginTon 05.09.2012 18:34

hi chavilein,,

siehste hatte ich mir doch schon gedacht, der Text an sich kam mir bekannt vor,
wusste aber noch nicht einzuordnen woher...

auf jeden Fall wirken die zwei Strophen so sehr aussagestark :)

liebe Grüße ginnie

Chavali 14.09.2012 18:50

Zitat:

auf jeden Fall wirken die zwei Strophen so sehr aussagestark :)
danke für deine Rückmeldung, ginnie :)

lg chavi

Erich Kykal 15.09.2012 12:26

Hi, Chavi!

"Und alle Zweifel gehen mit." - Würde diese Conclusio sprachmelodisch nicht besser passen?
Auch wäre es im Sinne der dramatischen Pause vielleicht nicht schlecht, vor "unweigerlich" einen Bindestrich zu setzen.

Wofür stehen die "grauen Nebel", die sich lichten? Für die Vernebelung durch Gefühle für jenen, der nun verlassen wird? Wenn sie so stark waren, dich trotz der in S1 angedeuteten Mängel jener Person dort zu halten - warum dann grau? Diese Farbe impliziert Farblosigkeit, Blässe, Schwäche.
Wäre da ein Attribut wie "dichte Nebel" oder so nicht dem Bilde zuträglicher?

Sehr gern gelesen.

LG, eKy

Galapapa 15.09.2012 15:14

Liebe Chavali,
auch mir gefällt Dein Gedicht sehr.
Es hat, was ein ein gutes Gedicht auszeichnet: Mit wenigen Woren sagt es eine Menge aus.
Eine Interpretationsmöglichkeit ist, dass hier ein Zweifel an sich selbst, am Leben oder gar an dessen Sinn angesprochen wird, der sich, wie die Nebel, im Laufe der Zeit mit der Lebenserfahrung langsam zu lichten scheint, während das lyrische Ich allen anderen Fragen auf den Weg weiter mitnimmt.
Das war eine Möglichkeit, an die ich spontan denken musste.
Es gibt sicher noch weitere Möglichkeiten.
Sehr gern gelesen!
Herzliche Grüße!:)
Galapapa

Chavali 19.09.2012 20:03

Hallo eKy,
Zitat:

"Und alle Zweifel gehen mit." - Würde diese Conclusio sprachmelodisch nicht besser passen?
Ja. Habs schon geändert, klingt wirklich besser.
Danke :)
Auch die grauen Nebel werden noch durch dichte Nebel ersetzt.
Du fragst, wofür sie stehen.
Ach weißt du, manchmal ist es besser, sich eine eigene Deutungsweise zurecht zu legen -
siehe meine Signatur ;)

LG Chavali

Lieber Galapapa,

du hast eine sehr schöne, passende Deutung abgegeben.
Zitat:

auch mir gefällt Dein Gedicht sehr.
Danke, ich freu mich sehr darüber.

Herzlichst,
Chavali


Antigone 19.09.2012 23:34

Erkenntnis I
 
Lieber Chavali,

mir gefällt vor allem die Kürze des Gedichts, denn wenn man sich trennt, macht man nicht viele Worte, dann ist alles gesagt. Wenn auch Zweifel bleiben.

Trotzdem, ich frage mich, worum es eigentlich geht. Eine Trennung, das ist klar. Vielleicht aber hätte dein Gedicht doch noch eine erklärende Strophe benötigt.

Mir gefällt die klare Sprache des Gedichts. Sie unterstützt das Thema.
Hat mir gefallen, trotz meiner offenen Frage.

Lieben Gruß
Antigone

Chavali 20.09.2012 00:27

Zitat:

Lieber Chavali,
Liebe Antigone,

ich, der dieser Nick gehört, bin weiblich :)
Chavali ist Roma und bedeutet Tochter.
Zitat:

Trotzdem, ich frage mich, worum es eigentlich geht. Eine Trennung, das ist klar. Vielleicht aber hätte dein Gedicht doch noch eine erklärende Strophe benötigt.
Möglich.
Eine Trennung, ja, ein Abschied vielleicht, muss aber nicht von einer Person sein, vielleicht von der Heimat...?

Schau dir meine Sign an:
Der Dichter ist ein Zauberer. Seine Sprache will keine Mitteilung.
Oft ist sie so dunkel, daß sie der Dichtende selbst nicht versteht. ;)(Novalis)

Zitat:

Mir gefällt die klare Sprache des Gedichts. Sie unterstützt das Thema.
Hat mir gefallen, trotz meiner offenen Frage.

*danke*


Liebe Grüße,
Chavali




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