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Chavali 13.04.2010 08:47

Ich sah dich
 


Ich sah dich im Regen rückspiegelklein

am Straßenrand stehen beim Fußgängerstein.

Du winktest, es flog noch dein Haar frisch im Wind,

bald seh ich dich wieder, mein weitfernes Kind.



Lena 13.04.2010 15:05

Liebe Katzi.

Das gefällt mir richtig gut!

Eine kurze Sequenz nur ein Augenblick..

der mir ein Traurige Gefühl vermittelt.

rückspiegelklein und Fußgängerstein.

finde ich hier sehr passend.

Sehr gerne gelesen

Lena :)

ginTon 13.04.2010 15:35

liebe chavi,

in meinen Augen ein sehr schöner Aphorismus, würde ich jedenfalls fast so be-
haupten..zwar ist es nur eine Strophe aber meiner Meinung ist sehr viel Inhalt
reingepackt worden...

zunächst, "im Regen" also das bedeutet ja irgendwie etwas/jemand usw. vor
vollendete Tatsachen stellen oder sich über irgendetwas nicht im klaren zu
sein, sagen wir die Zukunft..

dann ist die Konsequenz des ersten Satzes eigentlich: es wird nach vorne ge-
schaut also in die Zukunft, sieht aber im Rückspiegel jemanden im Regen
stehen.

das Winken deutet man dann eher vllt als Abschied o.ä..

im Ganzen denke ich das es sich hier um eine Mutter/Kind Beziehung handelt,
weil ich mal annehme, dass das Wort "Kind" schon konkret gesetzt wurde...

mit dem Rückspiegel wird dann automatisch die Angst, der Person im Grunde
ausgedrückt, wohingegen die Person welche winkt eigentlich direkt in die Zu-
kunft schaut...

ja also meine Festellung aus ein paar Worten kann man ganze Geschichten
denken,, gefällt mir sehr gut deine kurzwerk :)

liebe Grüße gin

Chavali 13.04.2010 17:32

Liebe Lena,
dein Feedback gefällt mir auch richtig gut, ich freu mich sehr darüber.
Ich hatte erst Bedenken, dass Fußgängerstein nicht gut ankommt, aber wie man sieht,
waren meine Bedenken umsonst.

Danke und lieben Gruß,
katzi ;)

Lieber ginton,
als Aphorismus würde ich den Text wohl nicht bezeichnen.
Er ist nur vier Zeilen lang, deswegen stellte ich ihn hier in Minimallyrik ein.
Ich wollte ihn erst in 'Ein neuer Morgen' platzieren, aber dann schien er mir doch zu kurz dafür.

Deine Interpretation geht schon in die richtige Richtung.
Die beiden Neogolismen sind auch geeignet, um verschiedene Möglichkeiten herauszulesen.

Danke auch dir und lieben Gruß,
Chavi


Dana 14.04.2010 21:54

Liebe Chavali,

vier Zeilen, die eine Mutter schrieb.

Mir gehen sie tief unter die Haut - weil ich das rückspiegelkleine Bild kenne.

Du hast eine Momentaufnahme ergreifend und lyrisch gut umgesetzt.

Liebe Grüße
Dana

Falderwald 15.04.2010 23:32

Liebe Chavali,

auch ich musste bei deinen Zeilen ein wenig schlucken, denn solche Rückspiegelszenen sind mir auch nur zu geläufig.

Wenn Eltern(teile) und Kinder ihre eigenen Wege gehen und sich räumlich trennen, dann kommt es immer wieder zu diesen Situationen.

Schön ist die Hoffnung auf ein Wiedersehen, das macht dann alles viel leichter.

Ein paar Zeilen nur, aber sie bleiben hängen.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Chavali 20.04.2010 19:01

Liebe Dana,
Zitat:

vier Zeilen, die eine Mutter schrieb.
Mir gehen sie tief unter die Haut - weil ich das rückspiegelkleine Bild kenne.
Du hast eine Momentaufnahme ergreifend und lyrisch gut umgesetzt.
Das - und genau das - war meine Absicht. Danke!

Lieber Faldi,
Zitat:

Schön ist die Hoffnung auf ein Wiedersehen, das macht dann alles viel leichter.
Ein paar Zeilen nur, aber sie bleiben hängen.
Danke auch dir, denn auch du hast erkannt, worum es mir ging.

Euch beiden liebe Grüße,
Chavali



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