Sie singt
 

Sie singt

Sie singt ihr Lied dem Wind entgegen;
wenn dieser schweigt und nicht mehr weht,
dann findet sie von allen Wegen
den steilsten, den sonst keiner geht.

Wenn alle mit dem Strome schwimmen,
dann wird sie wehrhaft und sie singt,
anstatt im Chore einzustimmen,
ein Lied, das einzigartig klingt.

Und schnürt sich Angst um ihre Kehle,
dann singt sie ganz besonders rein.
Sie singt ihr Lied aus voller Seele
in Welt und Himmelsflur hinein.

Hi Thomas!

Das ist dir ganz wundervoll gelungen! Die höchst poetische erste Strophe nimmt den Leser mit zu jener aufrechten Sängerin. Das mit dem steilsten Weg gefällt mir ganz besonders: Erstklassig lyrisch formuliert!

Das "einzigartig" in S2Z4 erscheint mir ein wenig sperrig, da hätte ich wahrscheinlich was genommen, das sich weicher ins Ohr schmiegt. Falsch ist es aber nicht.

Sollte dich die Wortwiederholung von "singt" stören, würde ich für S1Z3 zu "Sie webt ... hinein" raten

In S3Z4 hätte mir "Himmelszelt" besser gefallen, nicht nur des Gleichklangs mit "Welt" wegen, auch weil es klarer erkennbar ist. Aber mit "-flur" klingt es insgesamt besser ... eine schwere Entscheidung!

Ausgesprochen gern gelesen und genossen! Ein Filet für lyrische Feinschmecker! Chapeau! :Blume:

LG, eKy

Hallo Thomas,

auch mir gefällt deine Sängerin richtig gut. Ich habe sehr gern gelauscht!


Gruß,
Tiger

Lieber Erich, lieber Laie,

herzlichen Dank für die Kommentare und Anregungen. Ich habe wegen des feststehenden Begriffs "Wald und Flur", die man im Volkslied so oft singend durchschreitet, das Wort "Himmelsflur" gewählt. Egal ob Flur oder Zelt, es gibt es ja doch nicht. ;)

Liebe Grüße
Thomas