Ich male
 

Ich male nicht im Atelier,
am liebsten unterm Himmel.
Porträts von Kunst sind mein Metier,
das ist von mir ein Fimmel.

Ich male Schloss und Schlossterrasse
auf einem Blatt Papier,
mit Farben feinster Güteklasse,
nach alter Ölmanier.

Ich male Buchsbaumpyramiden,
die eine Treppe säumen,
darunter wachsen Blüh-Hybriden,
dies Bild lädt ein zum Träumen.

Ich male eine Schlossfontäne,
mit großem Wasserstrahl.
Davor sitzt steinern die Athene
mit einem goldnen Gral.

Ein Mädchen schleicht ins Bild sich ein,
von Liebreiz reich gesegnet,
mein Werk wird so vollkommen sein,
nur Mist, dass es jetzt regnet.:mad:

Lieber Strassenreimer,

nur wer im Chat zugegen, weiß genau, was Sache ist. Darum bin ich die erste Kommentatorin.

Ich glaub sogar zu wissen, wo Du Deine schönen Motive findest. Sehr, sehr schön, mit einem Hauch Romantik und schönen Bildern beschreibst Du den Park von Sanssoussi.

Die Pointe reißt, wie solls auch anders sein, in Strassenreimer-Manier, die Leserin unsanft aus ihren Träumen.

Total gut gelungen! Nur hier möchte ich, gaaaaanz bescheiden, klitzekleine Tipps geben:

Ich male eine Schlossfontäne,
ein großer Wasserstrahl. einen großen Wasserstrahl?
Davor sitzt steinern die Athene Dort sitzt, in Stein gehaun, Athene" oder so ähnlich?
mit einem goldnen Gral. Hält in der Hand den goldnen Gral?

Ich bin gerne mit Dir im Park herum gelaufen und habe Dir beim Malen zugeschaut, hat Spaß gemacht!

Herzliche Abendgrüße nach umme Ecke,
Medusa.

Hallo Berliner Schlangenköpfchen!

Das ging ja schnell...

Ich hoffe, meine Lösung des Wasserstrahls genügt. Warum ich die anderen Zeilen umschreiben soll, weiß ich nicht. Die letzte Zeile deines Verses passt metrisch nicht. 2 Silben zuviel. Ist doch auch egal, wo Athene den Gral hat, oder?
Aber für mich überwiegt deine Zeile:
Das ist das, was ich brauche. Es muss funktionieren, dann bin ich zufrieden...

Vielen Dank und krittele ruhig weiter, ich lerne dadurch

LG

Hallöchen Reimerle,

ja, auch dieses Gedicht hat wieder funktioniert, denn die Pointe kam wie üblich, plötzlich und unerwartet.

Da sitzt der Kerl bei Sanssouci
im Park und malt sich schöne Bilder,
dabei ist das nur Strategie,
denn eigentlich ist er ein Wilder.

Er wartet dort in Wirklichkeit
auf gänzlich andere Motive,
und ist es an der rechten Zeit,
dann startet er die Offensive.

Doch diesmal hat's nicht funktioniert,
so ist es im Gedicht zu sehen,
das Mädchen ließ ihn ungeniert
ganz einfach dort im Regen stehen.

Ja, schönes Gedicht, lieber Strassenreimer und der Text lässt mich noch einmal in den Park von Sanssouci schauen. Fast wie damals, im Original...;)
Und wenn die Po-Ente dann noch stimmig ist, kann man das durchaus als gelungen bezeichnen.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Hallo Strassenreimer

Kaum schleiche ich ins Bild hinein
ist gleich vorbei der Sonnenschein.
In Malle wär das nicht passiert,
da hätt der Regen sich geniert.

Dein Gedicht gefällt mir sehr. Unsanft hast du mich allerdings aus meinen Traum gerissen.

Sehr gerne gelesen, und geträumt.

Lena :)

hallo Strassenreimer,

dein lustiges Gedicht im Kreuzreim über die Kunst des Malens und seine Tücken:D findet mein Gefallen. So wie wir es von dir gewohnt sind, ist die Pointe nicht vorherzusehen und daher doppelt gelungen. Gern gelesen und geschmunzelt.

Viele Grüße
ruhelos

Hi Strassenreimer, zunächst, das Schloss scheint mir, wär dir recht vertraut. Ich schwirre schon so einiges an Zeit um Sanssoussi herum und bin nunmehr der Ansicht, recht Schlossiges schlossig zu hinterlassen ;-)
Eigentlich, und ich bin da mehr als zuversichtlich, sind Schlösser da, um sie zu besichtigen, gar zu bestaunen, na was denn, aufzuschließen? So war ich lang schon nicht mehr in Potsdam, für meine kommende Urlaubszeit sicher eine schlüssige Reise wert, also: Wertvoll.

alles liebe, Helene