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Falderwald 20.03.2014 19:33

Anika, Denise, Heiko und Sven
 


Anika, Denise, Heiko und Sven


Die altbekannten Zeiten sind vorbei,
wo Mami noch am Herd stand und zufrieden
für Haus und Kinder hatte sich entschieden
und, wenn es klappte, für die Liebelei.

Dem Papi blieb der Arbeit Plackerei,
somit war Not und Elend stets gemieden,
da war sogar noch Raum fürs Pläneschmieden,
doch diese Zeiten sind zum Glück vorbei.

Modernen Nachwuchs bringt man zur Erfreuung,
denn ein Gehalt reicht heute nicht mehr, in
die All-inclusive-twenty-four-Betreuung.

So macht Familie auch wieder Sinn,
es finden A,D,H und S Zerstreuung
und Eltern endlich Zeit für den Gewinn.


Falderwald
. .. .



Erich Kykal 20.03.2014 21:12

Hi, Faldi!

Soviel zum Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom!:D:D:D


Den Einschub in S3Z2 würde ich zur besseren Verständlichkeit des ganzen Satzes so schreiben:

Modernen Nachwuchs bringt man zur Erfreuung,
denn ein Gehalt reicht heute nicht mehr hin,
zur All-inclusive-um-die-Uhr-Betreuung.


LG, eKy

Falderwald 21.03.2014 19:14

Servus Erich,

Psychische Störungen sind ein Spiegelbild der Gesellschaft, das sich doch arg verändert hat zu dem Bild, das ich aus meinen Kinder- und Jugendjahren in Erinnerung habe.

Natürlich ist es für Familien mit "ungünstigen" Arbeitszeiten oder Alleinerziehende besser, wenn der Nachwuchs eine nette und verantwortungsvolle Betreuung erfährt, doch viele der Kinder verbringen so auch mehr als acht Stunden in einer Einrichtung, d.h. mehr als einen normalen Arbeitstag. Das ist purer Stress und einige sind diesem nicht gewachsen.
Dazu kommt die immer größere Abhängigkeit vom Medienkonsum.
Das Leben wird schneller und unpersönlicher, es mangelt an individueller Zuneigung, bzw. an ausreichend Zeit dafür.

Ich kann nicht sagen, ob wir gesellschaftlich damit auf dem richtigen Weg sind und wie sich das alles noch entwickelt, ich weiß nur, dass betroffene Kinder manchmal Höllenqualen leiden und ihre Zahl scheint zunehmend zu sein.

Das ist die schöne, neue Welt, in die sie hineinwachsen und ich für meinen Teil merke, dass ich langsam alt werde, denn ich kann sie immer weniger verstehen.

So weit, so gut...

Danke für deinen Vorschlag, aber die Worte lasse ich stehen, denn es sollte an dieser Stelle absichtlich übertrieben und "international" klingen.
Aber ich setze die Bindestriche nach deinem Muster, dann klingt das wie ein gutes Geschäftskonzept. ;)
Und das "in" bleibt auch, denn ich liebe Zeilenumbrüche ohne Komma. :D


Vielen Dank fürs Vorbeischauen...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal 21.03.2014 20:57

Hi, Faldi!

Der eigentlich wichtige Vorschlag war allerdings das hin//zur, das das hängende "in" am Ende der Mittelzeile beseitigt hätte.:rolleyes:

LG, eKy

Chavali 22.03.2014 16:10

Hi Faldi,

dein Text versucht, auf leicht ironische Weise auf die Auswirkungen des ADHS-Syndroms aufmerksam zu machen.
Das ist dir recht gut gelungen, wobei ich denke, dass das noch besser geht.
Einige Passagen gefallen mir nicht so gut.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Ich denke, dir gefällt der Text so, wie er ist.

Soweit zur Rückmeldung, dass ich geschaut habe.
Die Sache an sich ist eine schlimme - ich hatte ja auch zeitweise beruflich mit Kindern zu tun.
Früher - z.B. zu DDR-Zeiten, gabs das bei uns aber auch schon, allerdings nicht so ausgeprägt wie heutzutage.
Es gäb eine Menge dazu zu sagen.
Das würde aber meine Zeit und auch ein wenig - ich gestehe es - meine Lust dazu nicht hergeben :cool:

Die ganze Gesellschaft mit ihrer wie auch immer gearteten Politik krankt an allen möglichen Gebrechen.
*Ironie an* Warum soll es da den Kindern anders ergehen *Ironie aus* :mad:

Jeder denkt bloß an sein eigenes Wohlergehen!
Selbst die Familienmitglieder werden da vergessen.
Vielfach leben sie nicht miteinander, sondern parallel.
Da nützt auch kein wie auch immer angedachtes Elterngeld und Familiengeld!
Das wird sowieso nur zu allem genutzt, nur nicht dazu, wozu es (vielleicht) gedacht ist.
Letzten Endes stehen ja aber auch nur ganz andere Interessen dahinter..........!!

tztzzzz, jetzt hab ich mich doch tatsächlich aufgeregt :D



Egal. Liebe Grüße!
Chavi

juli 22.03.2014 19:18

Hallo Falderwald
 
Da ist Dir ein schönes Gedicht gelungen. Ich kenne die ADHS ler, wenn sie in Therapie sind. Meist sind es fröhliche, soziale mit einem starken Bewegungsdrang und einer großen Sprunghaftigkeit im Denken, Menschen.

Was diese Menschen brauchen ist Langsamkeit, Zeit und Liebe. ( und Aktion)

Was mir auch noch gut gefällt an Deinem Gedicht ist die Überschrift, das sind Vornamen, die jetzt auch in sind.

LIebe Grüße sy:)

Falderwald 23.03.2014 21:33

Servus Erich,

ich hatte das schon verstanden, aber ich möchte diesen Zeilenumbruch mit dem hängenden "in" genau so stehen lassen, denn es gefällt mir und metrisch passt es auch. Ich mag solche Zeilenumbrüche sehr und finde das richtig gut. :)


Hi Chavi,

ich stimme deinen Ausführungen vollkommen zu.

Ich glaube, zu DDR-Zeiten lief das auch ganz anders ab.
Da hatte man nach Feierabend nicht diese Medien- und Elektronikvielfalt (im Westen natürlich auch noch nicht) wie heute, und so war sicherlich in der normalen Gesellschaft noch eine Besinnung auf die Familie notwendig und möglich.

Das heutige System hingegen verlangt immer mehr den angepassten Menschen. Der angepasste Mensch aber wird krank, wenn er sich seiner natürlichen Freiheiten durch diese Manipulationen beraubt sieht.
Es ist wie ein Käfig, aus dem er auszubrechen versucht, denn als eine Nummer unter vielen kommen seine Bedürfnisse nicht zur Geltung.

Aber wir wollen jetzt hier nicht philosophieren, denn sonst müsste man Moral und Ethik völlig neu definieren.
Nach dem althergebrachten Sinne sind diese nämlich nicht mehr zu gebrauchen, wenn man sieht, wie das heute so alles abgeht.

Leider trifft es auch unsere Kinder besonders hart. Da ist es doch kein Wunder, wenn die Geburtenzahlen rückläufig sind.
Auch die jungen Menschen haben ihre Werte entwickelt.

So, jetzt war ich auch dabei, mich aufzuregen. ;)

Vielen Dank für deine Gedanken und die Rückmeldung...:)


Hallo Syranie,

ein schönes Gedicht? Na ja...

Ich kenne die AD(H)S-Kinder auch und ich stimme dir zu, sie brauchen vor allen Dingen Zuneigung und Beschäftigung.
Das kann nur manchmal ganz schön anstrengend sein für diejenigen, die das bewerkstelligen sollen und müssen.
Aber es macht auch Spaß, wenn man sieht, dass man mit bestimmten Dingen Erfolg haben kann. So kann auch für diese Kinder das Leben ohne ständige Zurechtweisungen, Sanktionen und Medikamente durchaus lebenswert sein.
Denn sie sind ganz bestimmt nicht dümmer als "normale" Kinder. Im Gegenteil habe ich sogar den Eindruck, dass manche von ihnen hochintelligent sind.

Bei den Vornamen habe ich versucht, auf Aktualität zu achten. Freut mich, wenn das gelungen ist.

Danke für deinen Gedanken zum Thema...:)


Vielen Dank für eure Rückmeldungen...:)


Liebe GRüße

Bis bald

Falderwald

poetix 29.03.2014 09:54

Hallo Falderwald,
das ist tatsächlich eine gute Frage: Ob die Kinder heute öfter psychisch leiden, weil die Eltern weniger Zeit für sie haben. Zunächst: Zeit für die Kinder ist mit Sicherheit das Wichtigste, was wir ihnen geben können. Davon abgesehen besteht aber auch eine Tendenz, mit immer besserer Erforschung der psychischen Phänomene immer genauer nach solchen Störungen zu suchen. Früher kannte man ADHS kaum, nur die ganz schweren Fälle landeten beim Arzt. Heute wird gern schon Ritalin gegeben, wenn die Schulleistungen nicht zufrieden stellen. Hat sich aber wirklich bei den Kindern so viel verändert? Ich weiß es nicht.
Viele Grüße
poetix

Falderwald 06.04.2014 17:35

Hallo poetix,

ich muss mich entschuldigen, hatte ich deinen Kommentar doch noch gar nicht gesehen...:o

Ich weiß es auch nicht, aber ich könnte es mir als eine Ursache schon gut vorstellen.
In dieser vernetzten Zeit mit ihren schnellen Medien sind viele junge Menschen ersatzweise auch schon in den sogenannten "sozialen Netzwerken" unterwegs und schließen stolz ihre virtuellen Freundschaften, die genau so schnell enstehen und vergehen wie ein Online-Game.
Immer mehr leben zwecks oder anstatt echter Kommunikation in jener Welt und wenn sie in die normale, d.h. konstante Welt mit direkter Zuwendung kommen (müssen oder sollen), dann bekommen manche von ihnen Probleme.

Das können wir jetzt ganz weit ausführen, passt aber nicht mehr zum Text.
Aber es ist eine Auswirkung der gesellschaftlichen Umstrukturierung, die zur Zeit erfolgt.

Darauf wollte ich hinweisen, denn es liegt m. E. nahe.


Ich habe mich gefreut deine Gedanken zum Text zu lesen...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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