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Worte zur Kunst: Zeitgenössisch
LOST PARADISE
(dt. Verlorenes Paradies, Blankosonett)

so pink, so lost, so Lidstrich quer gezeichnet
trägst du auf deiner Haut nichts außer nichts
das angebrochen, frühen Morgen wandelt
aus paradiesisch klarer Sommerluft

in denen Apfelreife weiter reifte
bis zu dem Tag, wo seine Ernte kommt
und sich Delicious wie ein Hustenanfall
gezielt auf deine wunde Narbe legt

der Markt, der stapelt tief Verbraucherträume
mit Blütenpollenstaub aus Pflanzenschutz
dass seine Haut in deiner Hand rot glänzt

und dich zum Mittelpunkt der Szene macht
weil dir der Atem plötzlich lauthals stockte:
und wär‘s auch in der Hölle, besser ist…








»und wär‘s auch in der Hölle, besser ist« Zitat aus dem epischen und aus Blankversen bestehenden Langgedicht Paradise Lost von John Milton, dessen Kontext folgendermaßen lautet: „Und wie mich dünkt, ist Herrschen würd'ger Lohn und wär's auch in der Hölle; besser ist der Hölle Herr sein, als des Himmels Sklave“, siehe: hier. Des Weiteren nimmt das Gedicht Bezug auf das Thema Äpfel, wie das von »Delicious«, siehe: hier auf, dessen Züchtung sich in eine komplett entgegengesetzte Richtung entwickelte. Statt Vielfalt beherrschen nunmehr wenige Apfelsorten den Markt, die hochgezüchtet Krankheiten, wie die Apfelallergie, forcieren, siehe: hier.


*Text zum Bild: Astrid Esslinger PARADISE LOST Galerie unbekannt
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