Gedichte-Eiland

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Laie 31.01.2018 17:19

Hüllen
 
Wie ist es stumm hinausgetreten,
dies lang vertraute Glücklichsein,
aus diesem Herzen, dem einst steten.
Und trostlos bangt ein leises Beten
an meinem morschen Seelenschrein

um ein Erinnern, das in stillen
Momenten noch ein Ichunddu
bewahrt. Es will mich restlos füllen.
Doch weiß ich, es sind nur noch Hüllen,
und schließe meine Seele zu.

Erich Kykal 31.01.2018 17:39

Hi Laie!

Hört sich verdächtig nach Depression an, dein LyrIch.

Hab ich auch gehabt (und krieg's wahrscheinlich wieder mal), aber eins erkannt: Es ist immer die Entscheidung des eigenen Bewusstseins, wie es sich zur eigenen Existenz und der Fülle der Erde stellt, egal, was ihm passiert sein sollte. Das eigene Bewusstsein entscheidet, wie lang es leiden will, wofür auch immer, verdient oder eingebildet.

LG, eKy

Laie 31.01.2018 17:43

Hi eKy,

ich denke nicht, dass es derart schlimm ist. Aber wenn eine Liebe zerbricht, reicht mir das schon.

Vielen Dank für deinen Kommentar und den guten Rat!


Gruß,
Laie

Terrapin 31.01.2018 20:59

Ja Du bist ein Macher!

Deinen Gedichten hänge ich nun einer interessanten Weile nach, und du bietest so viel schönes. Dein Wirken der Worte ruht so naheliegend und über aller in Anspruchnahme einer Bezweckung und ihren Umfangs auf der Stille der Seele, die sich in des Textes Tiefen lesen läßt.
Du baust so jung und klug in redlicher Kürze symbiotische Kontakte zu all dessen, was jedem nah liegt und doch dem einzelnen ferne. Erfrischend wie eine Brise Koks im reflektierten Rosenlicht der Sommerwende. Man muß nicht viel an Wissen zu den Begebenheiten der Mechaniken der Lyrik begriffen haben um zu verstehen, das deine Worte heftig die Libelle der Emotionen aus der Wagerechten bewegen.

So plötzlich kommst du aus dem Lyrikhimmel und erstrahlst alles und jeden...
verzaubernd wie Katzenaugen im Halblicht Sternennacht.

Seit Tagen und Wochen konzentrierst du mich.
Gibst neuen Anlauf zu Gedichtkunst.

immer schön neues von dir zu lesen.
da können wir uns noch warm anziehen.

Eisenvorhang 31.01.2018 21:55

Hi Laie,

wie bereits in einem anderen Forum. Aber noch ein paar Worte!

Du hast etwas, was viele nicht besitzen. Du hast den Mut zur Emotion und den Willen zum einfachen Wort.
Deine Zeilen lesen sich aalglatt, keine Inversionen, keine hochpoetischen Wortschöpfungen und dann schreibst du Zeilen, die legst du küssend hin und lässt sie atmen.

Doch das Wichtige ist für mich: trotz aller Einfachheit des Tons und des Wortes, bergen die Zeilen eine unglaubliche Tiefe, die entgegengesetzt zu Deinem einfachen Wort alles andere als einfach ist.

Ich kann Lyrik noch nicht so gut beurteilen, da ich erst noch am Anfang mit dem Schreiben stehe. Aber ich weiß, dass du definitiv zu einem meiner Vorbilder gehörst.

Deine Gedichte sind derart stark formuliert, dass sie das mehrfache an Emotion verorten können als was sie an Wortkraft in sich tragen. Wobei das auch nicht stimmt. Die Wortkraft ist da. Sie ist es ja, was all diese Dinge auslöst.
Das ist auch mein Ziel in der Lyrik, irgendwann...

Bitte hebe jedes Gedicht von Dir auf, werfe nichts weg. Sie werden uns alle überdauern.

Achja: mit der Fallkritik auf poetry meinte ich nicht "diesem", sondern, dass ich wegen zweimal "m" ins Stocken kam. "diesem"-"dem", weswegen ich über "diesem-des" nachdachte.

Aber bitte: ich schreibe sowas nur zur eigenen Übungen. Es ist kein Vorschlag und auch keine Kritik. Ich will halt lernen und vorankommen!

Eine Bitte noch, vielleicht hast Du lust darauf einzugehen. Wie schreibst Du Deine Gedichte? Schreibst du sie impulsiv oder konstruierst Du Deine Gedichte über mehrere Tage?
Was ist Deine Erfahrung was Dich und Deine Gedicht betrifft in Deiner Schreib"karriere"? Und was könntest Du mir als Rat mitgeben?


vlg

EV

juli 01.02.2018 11:42

Lieber Laie,:)

Allerfeinste Dichtkunst!:Blume:

Du kommst mit schlichten Worten daher, das ist große Kunst. Du lässt Innigkeit sprechen, die Seele klingt und auch in mir, wenn ich deine Gedichte lese.

Besondere Lebensumstände lassen die Wörter klingen.

Du bist ein Lyriker:Herz:


Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Laie 01.02.2018 11:47

Hi Terrapin,

ich bin überwältigt von deinem Lob und weiß nicht, womit ich das verdient hätte. Aber ich freue mich dennoch wirklich sehr darüber. Es ist schön, wenn Worte, die mir etwas bedeuten, Worte, die mein Innerstes nach außen projizieren, anderen eine Freude sein können. Dafür bin ich dankbar.


Hi EVG,

deine Worte ehren mich! Ich danke dir.

Meine schwülstige und inversionsintensive Phase - meine Goethe-Zeit - habe ich schon hinter mir. Jetzt ist mir, wie du schon richtig geschrieben hast, Einfachheit sehr wichtig. Ich versuche meist auch Fromulierungen zu vermeiden wie "der Sonne Strahlen" oder dem Singular eines Wortes ein "e" anzuhängen wie "dem Turme". Natürlich gelingt mir das nicht immer. Auch benutze ich gerne Substantivierungen und Vergleiche.
Was aber vielleicht das Wichtigste ist und der Grund, warum meine Gedichte als schön empfunden werden: Ich erfinde keine Geschichten und Vorkommnisse. Ich schreibe nur über echte Emotionen, die Wirkung meiner Umwelt darauf und darüber, wie ich die Welt durch die Emotionen hindurch sehe.


Hi sy,

auch dir will ich ein großes Dankeschön schicken! Es ist schön, dass meine Gedichte deine Seele klingen lassen :)

Lyriker sind wir alle, die wir Gedichte schreiben. Eine wunderbare Kunst!


Grüße,
Laie

Mondmann 01.02.2018 12:05

Hi Laie,
schön, aber genug mit diesen düsteren Werken!

Hinfort mit der Verblendung!


Ich war, der Illusionen reich,
Gefangener und Schließer gleich
in einem leeren Raum.
Und wie im Traum, warst du mein heller Schein.

Kerkergruß M.

Laie 02.02.2018 07:54

Hi Mondmann,

vielen Dank für das positive Echo. Ich hoffe auch, dass ich bald wieder hoffnungsfrohere Texte präsentieren kann.


Gruß,
Laie

Erich Kykal 02.02.2018 17:16

Hi Laie!

Es geht ein alter Spruch (oder ging schon nicht mehr, als ich noch jung war): Nur wer leidet, kann ein wahrhaft guter Dichter sein.

Ich halte mich nicht für qualifiziert, über den Wahrheitsgehalt diese Aussage zu urteilen, glaube aber gewisse Erfahrungen gemacht zu haben, die sie bstätigen.

Es will sagen: Gerade die schmerzlichen Erfahrungen bedingen unsere Wesenstiefe und emotionale Reife - und was wäre ein Poet ohne beides!?

LG, eKy


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