Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 29.12.2012 10:51

Hast du gehört?
 
Hast du gehört? Der Aufschlag des Tages
in den gedunkelten Kissen der Nacht!
Hast du mir etwas zu sagen, so sag es -
lass mich nicht ruhen in kaltem Verdacht.

Hast du gehört? Das Raunen der Schatten,
wie sie das Werden des Dunkels beschwörn!
Was wir so innig versprochen uns hatten -
soll es nun ihnen auf ewig gehörn?

Hast du gehört? Der Klang eines Lebens,
das unterm Fallen der Schwärze zerbricht!
Hör es und lerne, dann war nicht vergebens,
dass ich dir sterbe - wie draußen das Licht.

Thomas 29.12.2012 15:08

Hallo Erich,

könnte es sein, dass das erste "uns" in der dritten Zeile der zweiten Strophe gestrichen werden müsste?

Das Gedicht ist sehr wirkungsvoll! (Und sehr gut, was ja klar ist, da es eines von dir ist.)

Liebe Grüße
Thomas

Galapapa 29.12.2012 18:46

Hallo Erich,
wahrhaft düstere Gedanken schleichen hier dem lyrischen Ich ums Haus.
Ein Text, der mir Gänsehaut verursacht hat; und das ist selten.
Vielleicht weil ich diese Schatten auch oft genug um mein Haus huschen sehe.
Die Empfindungen des lyrischen Ich erinnern an das Erleben einer depressiven Verstimmung.
Ich musste es immer und immer wieder lesen; wirklich gelungen!
Zwei Kleinigkeiten:
Wie Thomas schon anmerkte, in S2V3 muss das erste "uns" raus.
In S3V2 fände ich "...das unter dem Fallen der Schwärze zerbricht..." runder und gefälliger zu lesen.
Aber, wie gesagt, nur Kleinigkeiten.
Sehr gern gelesen!
Herzliche Grüße!
galapapa

Erich Kykal 30.12.2012 00:52

Hi, Thomas und Charly!

Vielen Dank für eure Hinweise!

Das "uns" zuviel kam zustande, weil ich die Zeile umschrieb - und das alte "uns" schlicht zu löschen vergaß.:rolleyes:

Das "unterm" möchte ich belassen, weil es sich so einfach flüssiger liest, besser sich in den Rhythmus fügt, weil so bei "der" ein betonter Zeilenbeginn entsteht - bei "der unter dem" wäre es mit "unter" als erster betonten Silbe anders.

LG, eKy

Dana 30.12.2012 21:01

Lieber eKy,

ja, ich hörte und es geschieht immer wieder.

Für mich weniger (:confused:) finster, gerade dieses Thema. Wir können dem "Einbruch" nicht ausweichen.
Die 3. Strophe bestätigt nur. Man sollte viel mehr die Selbstverständlichkeiten davor wahrnehmen, für sich und für andere - nur dann erhält man sich einen Funken an Trost, wenn es doch geschieht.
Dann kann man evtl. umsetzen, dass man nicht traurig ist, weil es vorbei ist, sondern froh, dass es gewesen ist. Das gilt immer für die, die es durchleben müssen. Die "Gegangenen" sehen nichts mehr oder alles ganz anders.;)

Sehr nachdrücklich deine Gedanken zur Jahreswende - und lyrisch immer ansprechend und schön.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 03.01.2013 12:03

Hi, Dana!

Ein abgeklärter, weiser Mensch wird eine Beziehung schon mit dem Wissen beginnen, dass es irgendwann enden kann - wie auch immer.
Allerdings haben immer noch sehr viele Menschen ein durch Romane und Filme romantisiertes Bild von wahrer - und dabei vor allem: ewiger - Liebe, das kaum eine Lebensrealität ja erfüllen kann. Natürlich scheitern sie dann an ihren überzogenen Ansprüchen - und das macht den Abschied oft so bitter. Diesen hoffnungslosen Romantikern ist obiges Gedicht gewidmet!

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy


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