Gedichte-Eiland

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Justin 22.02.2011 21:07

Nordwärts
 
Auf Straßen, Bahnen, Wasserwegen,
daneben auch am Schienenstrang,
geht es dem fernen Ziel entgegen,
es grüßt der Sonnenuntergang.

Ich sehn mich nach dem flachen Land
mit seinem Meer und Wellenschlag,
den Schiffen an dem weiten Strand
genieße ich es jeden Tag.

Durch Dünen und durch Küstenstreifen,
begleitet von der Möwen Schrei,
befällt mich inneres Begreifen:
Hier fühlst Du dich unendlich frei.

Des Tags Erleben und in Nächten
träum ich so oft von Hiddensee,
von Zeiten, die Erfüllung brächten,
beim Vogelzug in meiner Näh.

a.c.larin 22.02.2011 22:11

hallo justin,

da wird man ja glatt zum "anonymen stadtflüchter", wenn man das liest!
ich kann die salzige meeresluft schon riechen....:)

ganz versteh ich nicht, warum in str2,vers 1 das sehnt' stehen muss -
das wirkt auch mich doppelt unschön: erstens durch das t am schluss, zweitens durch die elision. ein einfaches "sehn" hätte doch genügt, und würde auch zeitlich gut zum übrigen passen...?

für str.3 , vers 3 hätte ich noch eine anregung: "des sommers" statt "in vielen sommern". ich lese da heraus, dass das LyrICH immer wieder mal dort ist, also eigentlich jeden sommer.

das "innere Begreifen" hat noch ein n zu viel.

ich möchte auf der stelle urlaub haben und ans meer fahren!
( wenn mich morgen die arbeit nicht freut, weiß ich , wem ich das verdanke...;) )

mit fernweh gelesen,
larin

Justin 22.02.2011 23:15

Hallo larin,

mein Schriebs hat sich verzögert, weil ich in eine Schreibverbindung geraten bin und erst jetzt nicht mehr festgehalten werde. :)

Da Du im Dichten sehr bewandert bist, sollte man Deine Vorschläge nicht in den Wind schlagen. Ich hatte mir schon gedacht, daß beim "sehnt" in der 2. Strophe ein Einwand kommen könnte. Wenn Du meinst, ein "sehn" paßt besser, korrigiere ich es in diesem Sinne. In meiner Vorstellung war die 1. Strophe eher so aus einer Art Vorfreude in der Gegenwart angesiedelt. Das "sehnt" sollte dann bereits die Anwesenheit signalisieren. Mein lyrisches Ich möchte aber das "vielen Sommern" gern beibehalten. Es sagt mir gefühlsmäßig besser zu, und Du selbst weißt, daß es häufiger vorkommt.

Das "innere" Begreifen hat ein n zuviel, wie ich lachend festgestellt habe. Das ändere ich gleich um. Du selbst mußt auch was korrigieren: Und zwar das "auch" in "auf". :)

Dein Urlaubswunsch läßt sich früher oder später bestimmt realisieren. Gib die Hoffnung nicht auf...

Liebe Grüße

Justin

Chavali 23.02.2011 10:08

Hallo Justin,

dein Gedicht gefällt mir vor allem vom Thema her.
Ich mag ebenfalls diese Landschaft und fühle mich durch deine Zeilen dorthin versetzt.

Schön gereimt und wohlgesetzt die ersten 3 Strophen.
Die letzte schlägt ein wenig aus der Art, da sie das Reimmuster nicht
einhält und - wie ich finde - auch ein wenig überflüssig ist.
Vielleicht kannst du zu dem Häuschen auf Hiddensee ein Extra-Gedicht machen...?


Lieben Gruß,
Chavali



Justin 23.02.2011 10:58

Hallo Chavali,

schön, daß Dir "Nordwärts" gefallen hat. Für die 4. Strophe könnte man sagen, daß sie ein wenig aus der Art geschlagen ist. Da ist auch das persönliche Empfinden mit ausschlaggebend. Bei Gedichten steht nicht immer gleich der Anfang da, sondern es baut sich zunächst der Schluß auf. Die 4. Strophe ist ein Beispiel dafür. Ohne sie hätte es aber die Inspiration zu den anderen 3 Stophen nicht gegeben. Deshalb mag ich sie ebenso.

Eine andere Sache fällt mir ein: Zu den Plagiatvorwürfen, die jetzt den Guttenberg treffen, hat sich heute ein Kommentator auch zu Gedichten geäußert. Wenn behauptet wird, eine Folge von 3 Wörtern wäre schon ein Plagiat, dann sähe es schlimm aus mit Gedichten. Man könnte uns nämlich einen Strick drehen und fieberhaft das Internet durchforsten, um nach ähnlichen Mustern zu suchen. Ich schließe für alle, die hier schreiben aus, daß sie sich mit fremden Federn schmücken. Ich selbst sage zu solchen Vorwürfen, wenn sie kommen sollten: "Ich mache so etwas nicht".

Liebe Grüße

Justin


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