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Falderwald 17.02.2009 23:25

Alte Sünden
 
Hier nun mein Persönliches Gedichte-Archiv, welches ich demnächst noch erweitern werde.

Viel Spaß beim Lesen...:)


Liebe Grüße

Falderwald

Falderwald 17.02.2009 23:25

Der Wahlkampf
 
Der Wahlkampf

In Pose geworfen, der Kamm geschwollen,
vor Etikette, nach zig Protokollen.
Es deutet der Finger nach vorne immer,
denn jeder findet den anderen schlimmer.

In Pose geworfen, Angst zu verlieren,
dabei die Bereitschaft zu diffamieren.
Gesinnung am Boden, Gegner zerstören,
mit leeren Phrasen den Zeitgeist beschwören.

In Pose geworfen, alles versprochen,
das eigene Wort durch Lüge gebrochen.
Ein Blick in den Spiegel nur scheinbar beschert
die Realitäten, die spiegelverkehrt.

In Pose geworfen, Sinne verschlossen,
der Hoffenden Träume im Nichts zerflossen.
Den Illusionen folgt fader Geschmack,
stets lockt das in Pose geworfene Pack.

Falderwald
. .. .

Falderwald 17.02.2009 23:27

Die Macht der Worte (Eine Sinfonie in 7 Sätzen)
 
Die Macht der Worte (Eine Sinfonie in 7 Sätzen)

I. Satz, Ouvertüre

Triste Ahnung hoffnungslos
im Schein des Seins verhüllt,
die Visionen kurios
von jetzt auf gleich zerknüllt.

II. Satz, Gefühle

Augenblicke tiefen Leids
gepaart mit Tradition,
senden diesen scharfen Reiz
durch Herz und Hirn synchron.

III. Satz, Zufall?

Lahmer Flügel, blasse Fee,
der Geist stahl ihr das Ziel,
ärmlich wirkt nun das Budget
in diesem schlauen Spiel.

IV. Satz, Apokalypse

Energien fürchten sich,
und im Vulkan kocht Eis,
morgens wirkt es abendlich,
weil schwarzer Schnee fällt leis'.

V. Satz, Die Unterdrückung der Kunst

Schwimmen Stimmen nur in Moll,
erklingen Dinge Dur,
darben Farben kummervoll
auf grauer Trauerspur.

VI. Satz, Die Wissenschaft versagt

Malen Zahlen negativ,
entdecken Ecken rund,
gleiten Zeiten relativ
und Blüten bluten bunt.

VII. Satz, Grand Finale

Spiegeln Spiele sich im Spiel,
doch trügen Lügen nicht,
schätzen Sätze nur ein Ziel:
des schlichten Dichters Sicht.

Falderwald
. .. .

Falderwald 17.02.2009 23:29

Ich dachte
 
Ich dachte

Ich dachte du dachtest er denkt
Und über den Wolken ist Blau
Ich lockte du locktest er lenkt
Und hier auf der Erde ist Grau

Ich traute du trautest er trog
Und in deinem Herzen war Rot
Ich lachte du lachtest er log
Und nun liebt die Liebe den Tod

Falderwald
. .. .

Falderwald 17.02.2009 23:30

In deinem kleinen Garten
 
In deinem kleinen Garten

Und wieder trieb mich Frühlingsluft,
es fiel mir schwer zu warten,
mit unvergleichlich süßem Duft
in deinen kleinen Garten.

Dort war ich gern und hatte Spass,
fing fröhlich an zu flachsen,
ich streichelte das dichte Gras,
sah' freudig alles wachsen.

Ich nahm den Spaten mir zur Hand,
den Stiel, den langen Dicken,
und sah sein Blatt, wie es entschwand
im Dunkel meinen Blicken.

Als alles kräftig durchgepflügt,
begann die Kraft zu lahmen,
so dass ich dachte, es genügt,
und streute meinen Samen.

Das war ein schönes Glücksgefühl,
ich kann es kaum beschreiben;
in deinem Garten das Gewühl
ich könnt' es ewig treiben.

Falderwald
. .. .

Falderwald 17.02.2009 23:32

An des Vaters Tochter
 
An des Vaters Tochter
(Für Jasmin)

Ein stiller Hauch, die Jahre schwinden,
das Leben dauert keine Ewigkeit;
der Durchblick will mir schon erblinden,
da öffnest du ein Fenster mir so weit.

Ich seh' in deiner Augen Spiegel,
wie meine müde Seele wieder lacht,
und dein Gesicht zeigt mir ein Siegel,
vertrauensvoll aus meinem Selbst gemacht.

Ins kühle Nass der Meeresfluten
senkt rot wie Blut die Sonne sich hinein;
ein Boot treibt in den roten Gluten,
darin sitzt du allein im Widerschein.

Des Bootes Segel braucht die Winde,
drum send' ich sie mit Liebe zu dir hin,
als zarten Gruß, zu meinem Kinde,
damit du weißt, daß ich stets bei dir bin.

Mit Liebe dies' Gedicht zu schmücken,
das soll dir zeigen was du für mich bist,
was ich versucht hab' auszudrücken,
und dass es nur für dich geschrieben ist.

So wünschte ich, dass wenn die Tage
einst kommen und du es zum Abschied liest,
in jeder hoffnungslosen Lage
mein Lächeln stets in deinen Augen siehst.

Falderwald
. .. .

Falderwald 17.02.2009 23:33

...und der Dämon sprach:
 
...und der Dämon sprach:

Ich lege euch die Hölle dar,
ihr sollt an mir verbrennen
und suche still, kaum wahrnehmbar,
mein Ziel ist es zu trennen.

Die größte Freude, meine Lust
ist qualvoll euch zu schmerzen,
mit Flammen tief in eurer Brust
von vielen tausend Kerzen.

Der Menschheit Geißel nennt man mich,
ich liebe euer Leiden,
durch meine Schuld pflegt bitterlich
manch einer zu verscheiden.

Wenn Liebe euch den Kopf verklärt,
so bin ich stets im Bunde,
bedrohe spitz, was ihr begehrt,
streu' Salz in jede Wunde.

Am Anfang noch da kommt der Stolz
des Neuen mir entgegen,
doch Feuer frißt auch frisches Holz,
weiß Brände wohl zu legen.

Spürt ihr im Nacken einen Hauch
hinab zum Steißbein gleiten?
Wo ihr auch seid, da bin ich auch
und das zu allen Zeiten!

Falderwald
. .. .

Falderwald 17.02.2009 23:34

Der Schlaf der Rose
 
Der Schlaf der Rose


Zärtlich bleibt dein Bild gefangen,
wie sanfter Hauch, den ich gepflegt,
seh' das Lächeln deiner Wangen
und wie die Anmut dich bewegt.

Rote Blätter tropften lose
aus einer Blüte auf den Grund,
weil die Schönheit einer Rose
zerbrochen war und tödlich wund.

Bitter tränken meine Tränen
den Augenblick in diesem Raum,
übrig bleiben mir nur Szenen
aus einem roten Rosentraum.

Frisch geschärft des Messers Schneide,
die deinen Lebensfaden traf,
folgen will ich dir, ich leide,
in einen tiefen, tiefen Schlaf...

Falderwald
. .. .

Falderwald 17.02.2009 23:35

Im Meer aus Tränen
 
Im Meer aus Tränen

Wir warten hier im Meer aus Tränen,
auf einer Insel namens Anstandsrest,
und sehen wie mit alten Kähnen
uns auch der letzte Anstand noch verläßt.

Wir hängen hinter hohlen Phrasen
im Angesichte einer Ungeduld,
in deren unkonstanten Phasen
ein jeder praktiziert den Geltungskult.

Und all die vielen Simulanten,
so teilnahmsvoll am allgemeinen Leid,
die dich im Elend doch nicht kannten,
in ihrer ach so großen Heiligkeit.

Wenn sie dann brav ihr Nicken geben
und immer schön termin- und mundgerecht,
so wollen sie damit erstreben
den Aufstieg hin zum Herren, weg vom Knecht.

Wer quält sich schon im Meer aus Träumen,
im Luxus derer, wo selbst Neid verblaßt,
wo niemand glaubt was zu versäumen,
doch weiß die übrigen gut angepasst.

Sogar die Sehnsucht nach der Liebe
wird überschattet von der Wirklichkeit,
weil sie als Bühne dunkler Triebe
wird oft benutzt in Überlegenheit.

Schon wieder seh' ich eine Träne,
die langsam über deine Wange streift,
und jeden deiner schönen Pläne
zerstört, bevor er jemals ausgereift.

Was ist so schwer, so schwer am Lachen?
Hast du denn jetzt nicht oft genug geweint?
Es liegt an dir, du kannst es machen,
denn jeder ist sich selbst der größte Feind.

Falderwald
. .. .

Falderwald 17.02.2009 23:37

So nett
 
So nett
(Das widme ich dir...)

Die Psychoanalyse
der Neurosen im Komplex
verändert jeder Drüse
den natürlichen Reflex.

Die Folgen sind Phobien,
die, im Grunde ganz banal,
erzwingen Lethargien
deren Kraft zentripetal.

Die Schönheit einer Seele
im natürlichen Gewand
gleicht einem Kronjuwele.

Doch wer sich niemals mühte,
der ist innerlich verbrannt...
...wie eine welke Blüte.

Falderwald
. .. .


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