Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 18.05.2014 11:51

Das Sonett
 
Wenn zart durch deine Sinne Worte gleiten,
in Düften schwingen, die Berührung tragen,
wenn vierzehn Zeilen tausend Worte sagen,
die Lust und Weh in einem Satz bereiten,

wenn sich vor deinem Geiste Bilder breiten
in schweren Rahmen wie aus alten Tagen,
wenn Kleinigkeiten große Gesten wagen,
die unbewusste Schwellen überschreiten,

wenn Augen sich in neue Farben weiten,
die kaum ein Sterblicher zuvor erkannte,
und eine Seele, die in Zweifeln brannte,

aus unlösbaren Widersprüchlichkeiten
zurück sich findet in das Anverwandte -
Das ist Sonett, die Wiege der Gezeiten!

juli 19.05.2014 10:16

Hallo eKy
 
Hier hast Du eine Ode an das Sonett geschrieben. Natürlich ist es ein Sonett.
Du beschreibst das Leichtfüßige wie auch das Schwermütige.
Das Sonett wird zum Instrument, das Leben auf eine ganz besondere Art und Weise zu beschreiben, das gefällt mir.:)

Auch wenn ich Sonettschreiben noch über muß.

Liebe Grüße
sy

Chavali 19.05.2014 17:46

Servus Erich,

aus deinem Gedicht über das Sonett spricht die pure Leidenschaft und Liebe zu diese Gedichtgattung.
Und die, die du schreibst, sind zuallermeist von hoher Qualität und es kommt wohl kaum jemand umhin,
sie mit Wohlgefallen zu lesen :)

Zitat:

Das ist Sonett, die Wiege der Gezeiten!
Das allerhöchste Loblied!
Kommt denn keine andere Gedichteart an das Sonett heran...?


...fragt sich mit lieben Grüßen
Chavali


Erich Kykal 19.05.2014 19:12

Hi, Sy!

Das Leichtfüßige wie das Schwermütige - das hast du schön gesagt!:)


Hi, Chavi!

Meine Leidenschaft richtet sich auf keine Gedichtgattung im Besonderen, ich schätze alles, was sich reimt und gut geschrieben ist!:D
Ich präferiere zur Zeit einfach Sonette, das ist alles. Ich stelle auch keine Rangliste auf oder so - die Form kann perfekt erfüllt sein, dennoch zieht der Inhalt keine Wurst vom Teller: Sonettregeln zu befolgen allein garantiert keine gute Lyrik. Da spielen andere Parameter eine Rolle, also macht es keinen Sinn, verschiedene Formen vergleichend zu "bewerten".:rolleyes:


Vielen Dank für eure Gedanken!

LG, eKy

Falderwald 19.05.2014 19:13

Servus Erich,

wunderbar, ja das ist Sonett und das ist ein Sonett. ;)

Das ist natürlich nur die lyrisch-romantische Vorstellung vom Inhalt eines Sonettes, die du hier vorstellst (ich kann es auch anders :p).
Aber das beschreibst du in wunderschönen und klingenden Zeilen und ich weiß dem gar nichts mehr weiter hinzu zu fügen.

Schöner hätte ich das auch nicht gekonnt. :D;):)

Das hat mir wirklich sehr gut gefallen und man kann sehen, welche Inspirationen man beim Lesen anderer Texte auch und gerade hier im Forum bekommen kann, weil sich die Dichter/innen ja auch über ihre Werke austauschen können.

Gut gemacht, da werde ich wohl nachziehen müssen, was nicht leicht wird. :)


Sehr gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal 19.05.2014 19:18

Hi, Faldi!

Dies hier entstand eigentlich inspiriert von Fridolins Sonett über das Sonett, wo er nur die sprachtechnischen Erfordernisse der Form beschreibt. Meines umreißt nun sozusagen die emotionale Komponente, die Aussagekraft.:)

Vielen Dank für dein profundes Lob!

LG, eKy

Falderwald 19.05.2014 19:21

Ja, wusste ich, hab's dort doch schon gelesen.

Die zwei Sonette ergänzen sich auch, aber es fehlt noch ein dritter Teil.

Gebt mir eine Weile Zeit und ich liefere ihn nach. :)


LG

Falderwald

Erich Kykal 19.05.2014 19:22

Wir dürfen gespannt sein...:D:p:cool:

Dana 19.05.2014 19:35

Lieber eKy,

hier berührt pure Poesie; der Leser kann die Berührung weder am erlebten Beispiel noch mit zureichenden Worten erklären.
Hier kann man ermessen, warum man Gedichte liebt.:)

Große Anerkennung und liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 20.05.2014 20:53

Hi, Dana!

Für Anerkennung und Grüße sei ebenso herzlich bedankt!:)

Hier habe ich mich tatsächlich bemüht, die Sprache ganz besonders weich fließen zu lassen und zugleich besonders schlüssige Bilder mit ihr zu "malen".
Man spürt die emotionale Beteiligung...

LG, eKy


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