In deinen Kanälen lauern die Ratten,
die nächtens reichliches Fressen dort finden,
den Abfall der Junkies und zahllosen Leuten,
die tagsüber sich durch ihr Leben winden.

Wo rostige Messer vom Wasser umspült,
die Läufe der Knarren von Algen benetzt,
dort faulen die Leichen auf modrigem Grund,
sind Steine von würgendem Ekel besetzt.

Die Stadt an der Amstel verbirgt ihren Tod
tief unter den goldenen Brücken.
Verdorbenes Leben in blühendem Gras -
die Schönheit hat täuschende Tücken.





edit:
inspiriert von einem Gespräch über Amsterdam -
und auch, ja, von dem gleichnamigen Spielfilm :-)


Bitte lest auch die schöne Seite von Amsterdam :Herz:

Liebe Dana,

Amsterdam ist eine tolle Stadt.
Ich habe hiermit nur die abgründige Seite zeigen wollen, die es sicher in jeder Stadt gibt.

Zitat:

Gern gelesen, ein wenig "geekelt" - aber das wolltest du ja.;)

Ja. Und das ist gut so. Ich kann nicht nur Romantik :D:o:D
Vielleicht schreibe ich noch eines über die schönen, guten Seiten dieser viel geliebten Stadt.

Danke dir für deine Rückmeldung und deine Sichtweise! Hab mich sehr gefreut! :Blume:


Liebe Grüße,
Chavali


edit:

es kam mir vor allem auf die letzte Strophe als Fazit an:

Die Stadt an der Amstel verbirgt ihren Tod
tief unter den goldenen Brücken.
Verdorbenes Leben in blühendem Gras -
die Schönheit hat täuschende Tücken.

Huhu chavilein...

interessantes Gedicht, da stimme ich zu. Nun gut mit Rattenplagen haben
mittlerweile ja fast alle oder denke alle Großstädte zu tun. So viel Müll wie der
Mensch liegen lässt, bevölkern ja in einigen Gegenden mittlerweile sogar die
Wildtiere ganze Großstadtdschungel. Ich habe mal gelesen, dass es zB in
Berlin doppelt so viele Ratten unterirdisch geben soll, wie Menschen dort leben. Vllt sogar noch mehr, bei so viel Nahrungsangebot.

dein Gedicht erinnert mich an die Sonette von Baudelaire in denen er Paris
beschreibt, welches ja in vielen Ecken auch nicht gerade ansehnlich ist.

ich finde den Text sehr gelungen, denke auch, dass die eine Zeile in der
ersten Strophe verändert werden müsste...

gerne mit beschäftigt...:) liebe Grüße ginnie

Hi ginnie,

Zitat:

dein Gedicht erinnert mich an die Sonette von Baudelaire in denen er Paris beschreibt, welches ja in vielen Ecken auch nicht gerade ansehnlich ist.

Das ist ein toller Vergleich :) und freut mich.
Ja, so hat jede Stadt natürlich ihre dunkle Seiten, wobei ist es für den Besucher nicht so sichtbar,
wenn er als Tourist unterwegs ist.
Dann hat man eine andere Sicht auf die Dinge.

Ich war selbstverständlich nicht als Taucher unterwegs in den Kanälen von Amsterdam - hier spielten die Fantasie
und natürlich der Film die Hauptrollen :D

Zitat:

ich finde den Text sehr gelungen, denke auch, dass die eine Zeile in der ersten Strophe verändert werden müsste...

Und was und wie? Danas Vorschlag fand ich auch nicht so prickelnd....:o


Danke und lieben Gruß,
chavi



edit

diese Frage hatte ich noch gestellt:

Zitat:

oder Großschreibung mit Interpunktion? welche Version wirkt intensiver?

ein Feedback wäre schön :-)

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 78840) Meine Meinung: Interpunktion kommt besser 'rüber.:)

Liebe Dana,

danke - das habe ich gehofft und auch schon geändert.

Die flapsige interpunktionslose Version ist raus :D

Liebe Grüße :Blume:ich nochmal ;)

Huhu chavilein...

Yip, stimmt ganze vergessen. Also meiner Meinung nach, hätte es auch die
Kleinschreibung getan, da du eeh im Zeilenstil schreibst. Nen Komma oder
einen Punkt liest man dort eeh, aber gut, es ist ein formales Werk, da ist
dieses Schriftbild manchmal vorteilhafter, sprich die Zeichensetzung etc.

Bei der Zeile: den Abfall der Junkies und sonstigen Leuten meinte ich
nicht, dass ich Danas Vorschlag gut finde, sondern, dass auch ich diese
Zeile umändern würde, vllt: den Abfall der Junkies und Schatten von Leuten ?

ganz ehrlich, das "sonstige" klingt iwie komisch...:o

gerne mit beschäftigt..:) liebe Grüße ginnie

Liebe sy,

Zitat:

(zahllosen )Leuten<< Vorschlag:)<<<

perfekt! ;) vielen Dank! Habs schon geändert.
Das ist das Wort, das ich gesucht habe!

Zitat:

Ich war mal in Rom, und Rom hat ja viele, viele Denkmähler und ebensoviele Brunnen. Am Rande gab es viele Schwarze, die Pappkartonläden hatten. Sie saßen auf den Straßen und waren immer auf dem Sprung. Der Tiber war auch eine Brühe.... Aber ich schweife ab. Ich glaube jede größere Stadt hat wohl zwei Gesichter.

Stimmt, in Paris ist es ebenso wie wahrscheinlich auch überall.
Dort laufen Illegale (ohne Pass) herum und verkaufen die merkwürdigsten Dinge,
immer auf der Flucht vor der Polizei :D
Wenn sie die Flics sehen, aber dann ab und dafür :o:o:o


Danke für dein Feedback!

Liebe Grüße,
Chavali