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Erich Kykal 05.06.2015 09:42

Mühlviertler Nacht
 
Als wären's Höfe nicht, als wären's Sterne,
verstreut und einsam leuchtend in der Nacht,
verloren in der Dunkelheit, doch sacht
von Heimat wissend weit bis an die Ferne,

so treiben Lichter in den dunklen Wogen
der sanften Hügel, wie im Sturm erstarrt,
und was das Auge tags mit Farben narrt,
hat nun ein Tieferes herangezogen:

Ich weiß mich zärtlich in der Welt zuhause,
die Erde ruft mich wie ein süßer Duft,
bis tief ins Tal und um die alte Klause

berührt er meine Sinne wie ein Raunen
aus hohen Wäldern, wilder Felsenkluft,
und lehrt aufs neu mich Schauern und Erstaunen.

Falderwald 05.06.2015 20:33

Servus Erich,

na, die neue Partnerschaft mit Katerchen Mischa scheint ja erfolgreiche romantische Blüten zu treiben...:)

Die "Mühlviertler Nacht" wird von deinem Gedicht sehr schön beschrieben. Es klingt fast schon wie ein kitschiges Postkartenidyll, aber eben nur fast, denn es hat eindeutig die lyrische Kurve gekriegt.
Im Gegensatz zu dem o.a. Idyll, was den Betrachter ja meist erschlägt, bleibt hier Platz zum Durchatmen und für eigene Bilder, trotz der Vorgaben, denn die Beschreibung des Idylls bei Nacht kommt ja aus dem Gedächtnis, es ist ja dunkel und nur die sternengleichen Lichter der Höfe sind zu erkennen, die sich in der gedanklichen (Tages)Landschaft befinden, um diese zu beleuchten.

Auch die Conclusio ist bezaubernd, sagt sie doch letztendlich nichts anderes, als dass die Welt und das Leben darin doch schön sind, wenn man es denn auch versteht, es so anzunehmen und zu genießen, wie es eben ist.

Eine schöne Mühlviertler Nacht muss das gewesen sein.

Mir hat sie jedenfalls augesprochen gut gemundet...:)


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 05.06.2015 20:47

Hi, Faldi!

Der Titel klingt - verglichen mit dem Text - eher unlyrisch, aber ich wollte den Ursprung des bedichteten Gedankens zu Ehren kommen lassen.

Hier habe ich übrigens - ähnlich wie du in deinem kürzlich von mir kommentierten Gedicht - einen systematischen Kadenzenwechsel betrieben:

wmmw wmmw wmw wmw

Durch die Umarmung durch die weiblichen Kadenzen wirken weder der Wechsel noch die männlichen Kadenzen an sich unangenehm schroff im Sonettrhythmus.

Vielen Dank für deine freundlichen Gedanken!:)

LG, eKy

juli 06.06.2015 12:49

Lieber eKy,
Dein Gedicht läßt noch genügend Platz für eigene Bilder. Ich war ja noch nie im Mühlviertl. Doch du schaffst ein Athmosphäre, die mich gerne in Gedanken an diesem Platz bei Nacht verweilen lassen. Dein Gedicht läßt eine tiefe Liebe zur Heimat erkennen.

Sehr gerne in die Sterne geguckt und durchs Mühlviertl gewandert. Dickes Lob!:Blume::Blume::Blume:

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 06.06.2015 16:22

Hi, Sy!

Einfach mal den Begriff googeln - da gibt es genug Bildmaterial!;) Schöne Ansichten auch auf "foto.360°.at".

Vielen Dank für den freundlichen Zuspruch!:)

LG, eKy


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